Beleg für großartigen Bürgersinn

Neustadt - Der Ortsteil Schauerheim der Stadt Neustadt hat wieder einen gesellschaftlichen Mittelpunkt: Das Gemeindezentrum, das an einem „Tag der offenen Tür“ der Bevölkerung vorgestellt und auch von Staatssekretär Christian Schmidt bei einer Stippvisite bewundert wurde.

Die Bürger der bis 1972 selbständigen Gemeinde im Südwesten der Kreisstadt konnten dabei auch überwältigend vielen Besuchern aus dem weiteren Umkreis stolz „ihr“ Zentrum zeigen. Denn sie haben an der Realisierung dieses Projektes tatkräftig mitgewirkt. Zunächst beim Abbruch einer ehemaligen Schafscheune und dann beim Auf- und Ausbau des Gemeindezentrums neben dem neuen Feuerwehrhaus.

So ist denn auch Ortssprecher Richard Härtlein stolz auf den Gemeinschaftsgeist, der sich nicht nur in den circa 7000 ehrenamtlichen Stunden reflektiert, auf die sich das Konto der Eigenleistungen summierte. Darin sind zahllose Handgriffe nicht registriert, die sich mit einem solch ehrgeizigen Projekt verbinden, wie etwa die Zubereitung der kräftigen Vesper auf der Baustelle.

Alle hätten sich mit großem Engagement eingebracht und könnten heute mit Fug und Recht von ihrem Zentrum sprechen. Die Eigenleistung macht mit rund 300.000 Euro fast ein Drittel der Gesamtkosten aus, von denen auch Zuschüsse den Stadtsäckel entlasteten. Das ansprechend gestaltete Gebäude bietet den rund 430 Einwohnern vielfältige Nutzungsmöglichkeiten und einem aktiven Vereinsleben in Schauerheim das buchstäbliche Dach über dem Kopf.

Sei es der Obst- und Gartenbauverein, der Militärverein oder der Gesangverein, die Freiwillige Feuerwehr und der Fußballclub in denen ebenfalls der Gemeinschaftsgeist in dem Ort zum Ausdruck kommt, dessen Ursprung bei der Besiedlung Ostfrankens angenommen wird. Im Ortsportrait wird die Straßenführung als auffallend beschrieben, die den ehemaligen Urhof in der Ortsmitte umrunde.

© Harald Munzinger

Das Dorf, in dem 1497 30 Hofstellen nachgewiesen sind, 1580 eine Schule erwähnt ist, wird vom 1757 errichteten Turm der Pfarrkirche St. Margarethen überragt, deren Neubau im beginnenden 16. Jahrhundert, die Erweiterung (Langhaus) 1732.

Gesellschaftlicher Treffpunkt

Neben diesem Zentrum des christlichen Lebens haben die Schauerheimer nun auch wieder ihren gesellschaftlichen Treffpunkt, der mit einem Weißwurstfrühschoppen, Mittagstisch vom Grill sowie am Nachmittag als gemütliches Café mit Unterhaltung durch den Gesangverein Schauerheim/Unternesselsbach, den örtlichen Posaunenchor und den „Jungen Frankenländern“ vorgestellt wurde. Neben der für größere Veranstaltungen nicht geeigneten aber für die Kleinkunst wertvollen Kulturscheune hat Schauerheim nun die Möglichkeit, im großen Saal etwa 120 Besuchern an Tischreihen Platz zu bieten, bei reiner Reihenbestuhlung entsprechend mehr.

Der Saal kann mit seiner Bühne und modernen Tontechnik sowie einem Ausschank und einer von den Vereinen finanzierten, großzügig ausgestatteten Küche vielfältig genutzt werden. Zeitgemäße sanitäre Anlagen verstehen sich bei einem solchen Projekt von selbst. Für kleinere Veranstaltungen, Feste oder Vereinstreffen/-sitzungen ist ein weiterer Raum im Obergeschoss mit einer kleinen Küche gedacht. Ferner hat die Jugend einen eigenen Treff, stehen Vereinen Schränke für ihre Utensilien zur Verfügung. Schließlich ist im Gemeindezentrum auch noch ein Raum für die Proben des Posaunenchores sowie für die Zusammenkunft kirchlicher Gruppen eingerichtet.

Der Posaunenchor gestaltet am Samstag, 16. März, ab 19.30 Uhr einen „Musikalischen Abend“ im Gemeindezentrum. Der Kartenvorverkauf dazu ist „in vollen Gang“. Den Betrieb der schon im Herbst letzten Jahres eingeweihten Einrichtung organisiert ein „Dorfverein Gemeindezentrum Schauerheim“, der im Dezember gegründet wurde und von Ortssprecher Richard Härtlein (Vorsitz) sowie Bernhard Bürkl (stellvertretender Vorsitzender) geleitet wird.

Der mit 107 Mitgliedern schon stattliche Verein organisiert als Hausherr den Betrieb des Gemeindezentrums, sorgt dafür, dass es „mit Leben erfüllt“ ist. Besitzer ist die Stadt Neustadt. Am „Tag der offenen Tür“ wurden mit dem Besucherandrang alle Erwartungen übertroffen. Wie schon bei der Einweihung würdigte Bürgermeister Klaus Meier die Leistung der Dorfgemeinschaft.

Die Anerkennung sowohl für die gelungene Gestaltung und gute Ausstattung kam in zahllosen Kommentaren der Gäste zum Ausdruck. In die „Kulturscheune“ lädt der Fußballclub Schauerheim am Samstag, 6. April zu einem Musik- und Tanzabend mit der fränkischen Spitzenband „Saitenspinner“ ein. Der Kartenvorverkauf bei Elfriede Bauereiß in Schauerheim (Kronenstraße 10; Telefon 09161/3554) hat bereits begonnen.