Die "Bierstraße" ist zum Erfolgsmodell geworden

3.5.2013, 14:51 Uhr
Die

© Harald Munzinger

Die dafür verstärkt im Frankfurter Raum (Postleitzahlenbereich 6) und bei zahlreichen Messen gerührte Werbetrommel mache sich bei den Buchungen bemerkbar, teilten Rüdiger Eisen und seine Stellvertreterin Ismene Dingfelder in der Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft mit. Die meisten Gäste seien aus Hessen gekommen, Franken und Württemberg folgten in der Statistik vor „abgeschlagenen“ weiteren Regionen in Deutschland.

50 Gruppen mit durchschnittlich 15 Personen hat Ismene Dingfelder 2012 registriert, die sich in der Touristinformation Steigerwald besonders um die „Bierstraße“ und ihre Arrangements kümmert. 42 Teilnehmer an Bierseminaren, 60 Brauereiführungen und 67 Planwagenfahrten ergänzten eine „schöne Bilanz“. Dass in diesem Jahr bereits 79 Angebote erstellt wurden und 37 Festbuchungen vorliegen, sollte die Würdigung von Landrat Walter Schneider bestätigen, dass „die Aischgründer Bierstraße ein Erfolgsmodell geworden“ sei. Allen, die sich dafür „mit Herzblut einsetzen“ galt sein Dank.

Rundum zufriedene Gäste

Er war neben der „,mit Enthusiasmus geführten Geschäftsstelle“ an die Brauer ebenso gerichtet, wie an die Gastwirte, Kutscher und engagierten „Bierstraßenführer“, die von rundum zufriedenen und „immer sehr netten Gästen“ berichteten. Diese würden ein „Rundum-sorglos-Paket“ genießen, hieß es über durchweg positive Rückmeldungen, sei es, ob der Schwerpunkt des Drei-Tage-Programmes in der Weiherregion um Uehlfeld oder um das Zentrum der romantischen Altstadt Bad Windsheim liege.

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Für beide Regionen hat Karlheinz Katzenberger aus Scheinfeld Filme gedreht, die neue Produktion auch mit der Musik so unterlegt, dass jüngere Besucher als (zusätzliche) Zielgruppe angesprochen werden. Schließlich finden touristische Offerten in Youtube oder Facebook zunehmend Interesse, wie es Ismene Dingfelder mit schon reichlichen „Klicks“ beobachtet und zum Schluss kommt, dass der Mix aller Werbeinitiativen zum Erfolg führt.

Eine Vielzahl von Messeaktiviäten im Frühjahr zeigte der Geschäftsführer des „Tourismusverbandes Steigerwald“, Rüdiger Eisen, auf, würdigte dabei eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit dem „Tourismusverband Franken“ sowie mit dem Verkehrsverbund Nürnberg (VGN). Mit dem „Aischgründer Bierexpress“ kämen rund 1000 Menschen in den Landkreis, viele weitere würden Anregungen – etwa zum „Bierwandern“ - folgen, die immer wieder mit neuen Ideen aufgelegt würden. „Es ist toll, was der VGN für uns tut“.

Bierstraße auf ICE-Plänen

Eisen stellte die neuen Marketingaktivitäten vor, unter denen auch spezielle Programme – wie Wandern ohne Gepäck auf der Bierstraße - entwickelt würden und „auf Messen sehr gut ankommen“. Interesse an der Region werde zudem bei Werbeaktionen in großen Bahnhöfen geweckt. Sogar in den ICE-Fahrplänen auf der Strecke Hamburg-Basel könnten sich die Fahrgäste derzeit über die „Aischgründer Bierstraße“ informieren, zeigte Eisen vielfältige Initiativen auf, die nur mit großzügiger Förderung des Landkreises möglich seien.

Mit der Bierstraße seien im letzten Jahr Einnahmen von über 100.000 Euro („unsere magische Grenze“) generiert worden, legte Eisen die Bilanz vor. Ihnen standen Ausgaben von 99.551 Euro gegenüber. Der Haushaltsansatz für 2013 beträgt in Einnahmen und Ausgaben de mit 110.000 Euro.

Dabei ist man noch von den bisherigen Einnahmen aus den Mitgliedsbeiträgen von rund 2800 Euro ausgegangen. Dabei wird es zunächst auch bleiben, da eine nach der Gründung der Bierstraße 1997 erstmals vorgeschlagene Erhöhung des Jahresbeitrages etwa von 50 auf 75 Euro für die gastronomischen Betriebe „vertagt“ werden musste.

Landrat Schneider zog damit „die Reißleine“ einer langen Debatte über die „Verteilungsungerechtigkeit“, die von den Gastronomen beklagt wurde, die kaum Gruppen beherbergten, aber genau so viel bezahlen müssten, wie die stark frequentierten Häuser. Dass keine Zuweisung zu den einzelnen Betrieben durch die Touristinformation erfolge, sondern die Gäste selbst über Routen und Quartiere entschieden, erklärte Ismene Dingfelder. Sie hat nun mit Rüdiger Eisen von Landrat Schneider „die Hausaufgabe“ bekommen, für 2014 einen Vorschlag für die Beitragserhöhung zu erarbeiten, die einen breiten Konsens finden kann. Schließlich solle daran die Gemeinschaft nicht scheitern, führte Schneider aus, der dieser nachdrücklich deutlich machte, welch immensen Beitrag der Landkreis für die touristischen Initiativen leiste.

Kein Kaffee in Vinothek

Ebenfalls vertagt werden musste die Entscheidung, wo die Gäste bei den Kutschfahrten künftig ihre ihre Cafépause einlegen. Eine Vinothek, die sich dafür (als neues Mitglied) anbot, passte den Brauern nicht ins „Bierstraßenkonzept“. Sie wollten nach Alternativen gesucht wissen.

Harsche Kritik an der „übertriebenen“ Darstellung eines personifizierten „Bierkulinariums“ über zwei reichhaltig illustrierte Hochglanzseiten im neuen Prospekt der „Aischgründer Bierstraße“ hebelte Eisen mit einem entsprechenden einstimmigem Beschluss der letzten Versammlung aus. 

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