Die First-Responder: Eine wertvolle Ergänzung

18.1.2016, 15:06 Uhr
Hier wird bei einem simulierten Arbeitsunfall geholfen, 2015 erfolgte dies in 86 akuten Notfällen durch die Uehlfelder Responder-Teams.

© Harald Munzinger Hier wird bei einem simulierten Arbeitsunfall geholfen, 2015 erfolgte dies in 86 akuten Notfällen durch die Uehlfelder Responder-Teams.

Gäbe es die "Gesundheitsregion PlusPlus" hätte Uehlfeld ganz sicher dieses Prädikat. Schließlich könne man "keinen besseren Bevölkerungsschutz bieten", schloss Stöcker aus der Feststellung von Tobias Baum, dass die "First Responder"-Teams im Durchschnitt 5,5 Minuten nach ihrer Alarmierung bei den Patienten waren und damit 6,75 Minuten vor dem Eintreffen der Rettungssanitäter.

Dass für Uehlfeld und Umgebung die Anfahrtszeit des Rettungsdienstes aus Neustadt oder Höchstadt durchschnittlich zehn bis zwölf Minuten dauert, war Anlass gewesen, die "First Responder"-Einheit in der Feuerwehr Uehlfeld zu gründen. Diese wird zusätzlich alarmiert und kann mit ihren zum Sanitäter ausgebildeten, ehrenamtlichen Kräften mögliche lebensrettende Maßnahmen durchführen und/oder Vitalfunktionen kontrollieren, bis der Rettungsdienst eintrifft.

Zu diesem stehe man nicht in Konkurrenz, sondern stelle "eine wertvolle Ergänzung in der Rettungskette dar", wird das "First Responder"-System als ein freiwilliges und ehrenamtliches Zusatzangebot beschrieben, "das oft Menschenleben rettet". Dafür waren die Mitglieder der Uehlfelder Gruppe im letzten Jahr über 20.000 Mal in Bereitschaft und 124,5 Stunden in Einsätzen, die nach Mitteilung des Leiters Tobias Baum im Durchschnitt 44 Minuten dauerten. Vom wenige Wochen alten Säugling bis zum über 100-Jährigen war die Patientenpalette breit, das Durchschnittsalter lag bei 57,6 Jahren.

Besonderer Respekt gezollt

Mit 203 Bereitschaftsdiensten und 2247 Stunden sollte Jonas Lösch besondere Anerkennung für das engagiert ausgeübte Ehrenamt gelten, ebenso Beatrice König für 141 Bereitschaften mit 1625 Stunden und Benjamin Brandt für 108 Bereitschaften und 1102 Stunden. Lösch (39) und König (26) führten mit Marika Wessolowski (23) auch die Einsatzliste an. Leistungen, denen beim Neujahrsempfang der Gemeinde Uehlfeld besonderer Respekt gezollt wurde. Einsatzbereit sind die ehrenamtlichen (Responder-)Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Uehlfeld werktags von 19 bis 5 Uhr, an den Wochenenden von Freitag 19 bis Montag 5 Uhr sowie an den Feiertagen durchgehend.

39 mal war das "First Responder"-Team (jeweils zwei Einsatzkräfte) in Uehlfeld alarmiert worden, 16 mal in Dachsbach sowie je sechsmal in Oberhöchstädt und Schornweisach, was über die Integrierte Leitstelle Ansbach immer dann erfolgt, wenn bei lebensbedrohlichen Erkrankungen der Notarzt erforderlich ist. Von April 2014 bis April 2015 war dies 106 mal der Fall gewesen; ausgerüstet mit einem Notfallrucksack mit Beatmungsbeutel, Sauerstoffflasche, externem automatischen Defibrilator, Absaueinheit und spezieller Kindernotfalltasche sowie Halskrause, Schienungs- und Material für die Wundversorgung.

Tobias Baum freut sich, dass im letzten Jahr drei neue Responder-Helfer ausgebildet werden konnten. 2016 ist ein weiterer Ausbildungslehrgang geplant. Auch darüber wird am Dienstag, 26. Januar, ab 19.30 Uhr im Feuerwehrhaus informiert.

Die Einsätze – durchaus auch einmal über die Kreisgrenzen hinaus - erfolgen unentgeltlich und können nicht abgerechnet werden, sodass sich die Gruppe durch Zuwendungen der Gemeinde und Spenden finanziert. Um diese bemüht sich ein Förderverein unter Vorsitz von Altbürgermeister Helmut Praus. Wie geholfen wird und den Helfern geholfen werden kann, ist bei Tobias Baum (Telefon: 0151/18402149 oder E-Mail Tobias.Baum@ff-uehlfeld.de) oder im Internet zu erfahren. Bei der Sparkasse gibt es darüber hinaus ein Spendenkonto mit der IBAN DE81 7625 1020 0221 2740 87. Bei der Raiffeisenbank lautet die IBAN DE 10 7606 9404 0000 4361 60.

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