E-Mobile: Neustädter BN-Kreisgruppe mit Premiere zufrieden

19.6.2018, 17:28 Uhr
E-Mobile: Neustädter BN-Kreisgruppe mit Premiere zufrieden

© Harald Munzinger

Dass zeitweise bis zu 16 E-Fahrzeuge auf dem Parkplatz vor der Kulisse des Alten Markgrafenschlosses versammelt waren und auch einige Besucher das Angebot zu Probe- und Vergleichsfahrten nutzten, ließ den BN-Energieexperten Tomi Engel "den Tag als vollen Erfolg" werten. Dies bestätigten auch die durchweg positiven Rückmeldungen der Teilnehmer, was die BN-Kreisgruppe ermutigen sollte in ein, zwei Jahren diese Veranstaltung zu wiederholen.

Eingeladen zum Treffen der E-Mobilisten waren alle, die ein Pedelec, E-Bike, einen E-Roller oder ein Elektroauto besitzen und von ihren Erfahrungen berichten wollten. Dabei sollte Passanten die Parade der Elektrofahrzeuge auf der Busspur des zentralen Parkplatzes "Neustadt Mitte" staunen lassen und Interesse wecken. Wer dann ein wenig beim Fachsimpeln kiebitzte, mochte sich nicht darüber wundern, dass im Landkreis zum Jahresbeginn beeindruckende 541 Elektroautos zugelassen waren. Eher schon, dass es nicht noch mehr sind.

Denn die E-Mobilisten schwärmten durchweg von ihren Erfahrungen und ärgerten sich, dass die positiven Faktoren viel zu wenig dargestellt würden, alleine schon, wenn man die ersparten Treibstoffe und Millionen Liter Motorenöl für die Umweltbilanz und den eigenen Geldbeutel hochrechne. Insbesondere für Pendler, wie einer von ihnen für die "optimalen" täglichen e-mobilen Fahrten warb.

Laternenstrom zu schwach

Die gegnerische Lobby sei zu stark, stimmten Insider überein, die auch eingesparte Wartungskosten und die stets verbesserte Technik sowie Reichweiten zu schätzen wussten und ein im europäischen Vergleich gut ausgebautes Versorgungsnetz lobten. Dass jede Straßenlaterne eine potentielle Zapfsäule sei, ließ den Leiter der "NeustadtWerke", Karl-Heinz Kolb über eine weit verbreitete "Mähr" schmunzeln. Die Leistung sei viel zu schwach, erklärte er.

Dennoch hatte Kolb gute Gründe, für die E-Mobilität zu werben, mit der man in einer Flotte von vier reinen Elektrofahrzeugen und zwei Hybriden beste Erfahrungen hat. So lädt man denn auch gerne zu einer "elektrisierenden Probefahrt" ein und merkt Interessenten für spezielle Events vor.

Einige, die sich mit dem Umsteigen auf ein E-Mobil befassen, kamen gezielt zum BN-Treff und ließen sich fachkundig dessen Eigenschaften und Vorzüge informieren und vielleicht sogar bei Probefahren letzte Zweifel ausräumen. So könnte sich in diesem Jahr die Quote von 0,20 Prozent am gesamtdeutschen Aufkommen zugelassener Elektroautos noch spürbar steigern, mit der der Landkreis knapp hinter der Stadt Ansbach mit 0,21 Prozent liegt.

Für die Luft großer Fortschritt

Beim Bund Naturschutz konnte man sich jedenfalls über die Resonanz und den regen Austausch ebenso freuen, wie über das Interesse an weiteren Umweltthemen, für die man eine bestens ausgestattete Infothek bot. Für die Naturschützer steht der Vorzug der E-Mobilität außer Frage, ist doch der Verkehr der zweitgrößte Erzeuger von Treibhausgasen und die Tendenz steigend. Für die Luft wäre also E-Mobilität ein sehr großer Fortschritt, nur an verstopften Straßen und Marktplätzen würde sie nichts ändern.

So gilt das Hauptaugenmerk dem öffentlichen Verkehr in Verbindung mit einer klugen Raumordnung guten Erschließung von Wohn- und Gewerbegebieten. Nur mache die bayerische Staatsregierung derzeit "das vollständige Gegenteil". Abseits der Ballungsräume wird das E-Auto als sinnvoll erachtet, da zuhause wie am Arbeitsplatz die Steckdose als Tankstelle diene. In Städten gelten Pedelecs als "unschlagbar effizient", da sie relativ billig seien und wenig Platz brauchten. So plädiert der BN für "E-mobil – aber g‘scheit" sowie eine Förderung sinnvoller E-Mobilität und dafür, "die Politik, auch im Kleinen, nicht den Auspuff-Verliebten zu überlassen".

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