Erfolgsbilanz: Tüftler in Repaircafés lösen über Hälfte ihrer "Fälle"

25.10.2018, 14:13 Uhr
Bei diesem Prachtstück einer rund 100 Jahre alten Nähmaschine war nur die Funktion zu erläutern, in Hunderten "akuter Fälle" schon effektive Hilfe zu leisten.

© Heinz Gaksch Bei diesem Prachtstück einer rund 100 Jahre alten Nähmaschine war nur die Funktion zu erläutern, in Hunderten "akuter Fälle" schon effektive Hilfe zu leisten.

Wenn am Samstag, 27. Oktober, das "Reparatur Café" im Neustädter Jugendtreff Lazarett von 10 bis 14 Uhr seine Pforten öffnet, nehmen sich wieder fachkundige Tüftler allerlei Dingen an, die defekt, aber zu schade für die Abfalltonne sind. Fast 300 Geräte oder Textilien wurden vor diesen schon gerettet. Diese stolze Bilanz zog Heinz Gaksch von September 2015 bis Ende letzten Jahres, sodass es inzwischen bei den monatlich wechselweise in den Neustädter und Bad Windsheimer Jugendtreff stattfinden ehrenamtlichen Werkstätten noch weit mehr sind.

Aus der Not geborene Erfolgsgeschichte

Keine Frage: Das Repaircafé ist zu einer Erfolgsgeschichte im breiten Aktionsspektrum des Freiwilligenzentrums "mach mit" geworden. Dabei ist es "aus der Not geboren", da sich Heinz Gaksch gerne ehrenamtlich engagieren wollte, sich für seine technische Leidenschaft jedoch nichts Passendes finden ließ. Über das Bad Windsheim Experimentierlabor "FabLab" wurde die Idee des Reparatur Cafés entwickelt, in dem sich inzwischen ein gutes Dutzend talentierter Tüftler um Heinz Gaksch scharte und weitere Fachleute auf unterschiedlichsten Gebieten "jederzeit herzlich willkommen" sind, wie es Dorothea Hübner, Leiterin des Freiwilligenzentrums, betont.

Denn es sind längst nicht nur defekte Gerätschaften, mit denen die Ehrenamtswerkstätten aufgesucht werden, sondern ist auch immer wieder mal etwa das Schneidertalent gefragt. Von September 2015 bis Dezember 2017 listete Heinz Gaksch 590 Reparaturen auf, von denen 296 (also gut die Hälfte) erfolgreich waren. Dazu kamen noch 76 (12,88 Prozent) teilweise erfolgreiche Reparaturen. Bei 24 Repaircafés mit 538 Besuchern wurde 1265 Stunden daran gearbeitet, "zu retten, was zu retten ist".

Tote Maus im Staubsauger

"Kaputter geht nicht" sieht es Gaksch lachend jeden Versuch wert, die ehrenamtlichen Fachleute Hand anlegen zu lassen, wenn etwas defekt ist. Und wenn sich auch nur eine tote Maus als Verursacher für den nicht mehr funktionsfähigen Staubsauger erweist. Oder es im Fall eines wahren Prachtstück einer antiken, etwa 100 Jahre alten Nähmaschine der Besitzerin nur deren Funktion erklärt werden musste, wie sich schon eine ganze Reihe von Episoden in den jeweils vier Café-Stunden angesammelt hat. In denen kommt es auch immer wieder zu schönen Begegnungen und interessanten Gesprächen in kurzweiligen Wartezeiten und ist meist auch für den kleinen Hunger gesorgt.

Aus dem Spendenkörbchen werden Werkzeuge finanziert, um noch effektiver zu sein. Das kann gerne auch außerhalb der Aktionszeiten unterstützt werden, wozu kürzlich die "Dorfgemeinschaft Schweinach" mit ihrer Spende ein anregendes Beispiel gab. Für Heinz Gaksch und sein engagiertes Team kann sich die bisherige "tolle Erfolgsbilanz sehen lassen und ist zugleich weiterer Ansporn für die Zukunft".

Die Tüftler freuen sich mit Dorothea Hübner auch am Samstag, 27. Oktober, von 10 bis 14 Uhr wieder auf "viele Besucher, erfolgreiche Reparaturen und schöne Gespräche".

Wer als talentierte Helferin oder geschickter Helfer gerne aktiv mitarbeiten möchte, kann sich mit der FWZ-Leiterin telefonisch unter 09161/888919 oder per Mail am „freiwilligenzentrum@caritas-nea.de“ in Verbindung setzen.

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