Fachwelt lobte "Choralle" in höchsten Tönen

23.6.2013, 19:40 Uhr
Zum Feuerwerk der Stimmen gab es auch „zündende Effekte“ beim Jubiläumskonzert von "Choralle".

© Harald Munzinger Zum Feuerwerk der Stimmen gab es auch „zündende Effekte“ beim Jubiläumskonzert von "Choralle".

Der ehemalige Kultusminister Dr. Goppel bewunderte die vielseitigen Darbietungen der Chorgemeinschaft, die er vor vier Jahren bei einem Chorwettbewerb erstmals gehört hatte. Nach dem Jubiläumskonzert sprach er gegenüber „nn-online“ Chor und Chorleiter Dieter Weidemann Anerkennung für eine großartige Leistung aus und zeigte sich zugleich überzeugt, dass „Choralle“ in seiner „Entwicklung noch nicht am Ende ist“.

„Das wird“ münzte Goppel das Kürzel von Dieter Weidemann auf das Gütesiegel des Chores um und zollte dem Mann höchste Anerkennung, der sich unglaublich engagiere und dem es gelinge, so viele junge und jungbleibende Menschen an sich zu fesseln und Hallen zu füllen. Und „einem, der weiß, wie man die Herzen berührt, dabei atemlos macht und Stimmung erzeugt“.

Aus dem Nähkästchen

Dass Weidemann den „Chor für Alle“ geformt, gefördert und gefordert, „immer wieder an uns geglaubt und alles Mögliche aus uns heraus geholt hat“, wurde von der Chorgemeinschaft „aus dem Nähkästchen geplaudert.. 20 Jahre „Choralle“ bedeuteten über 500 Proben an den Mittwochabenden, jährlich mindestens zwei Probenwochenenden, zahllose Übungsstunden zuhause und 85 Auftritte sowie die Entwicklung einer Fangemeinschaft, die stets für ausverkaufte Konzerte sorgt.

Erfuhr vom ehemaligen Kultusminister und amtierenden Präsidenten des Bayerischen Musikrates, Dr. Thomas Goppel, höchste Anerkennung: Chorleiter Dieter Weidemann (l.).

Erfuhr vom ehemaligen Kultusminister und amtierenden Präsidenten des Bayerischen Musikrates, Dr. Thomas Goppel, höchste Anerkennung: Chorleiter Dieter Weidemann (l.). © Harald Munzinger

1400 Zuhörer hatten ihre Karten für das Jubiläumskonzert in der „rappelvollen“ Markgrafenhalle so früh gekauft, dass „Choralle“ nicht einmal mehr zum Kleben der Plakate kam und diese nun als Souvenirs abgeben konnte. Den Fans galt denn auch der erste Willkommensgruß Weidemanns noch vor der politischen Prominenz und den so wertvollen Sponsoren. Gerne würde man einen „Fanclub“ gründen, für den es auch schon einen E-Mail-Kontakt unter „Choralle-Fanclub@arcor.de gibt, beziehungsweise Carolin Froelich (09161/307879) darüber informiert.

Professionelle Ansprüche

In intensiven Proben wurde das Jubiläumskonzert vorbereitet , vor dem die Sängerinnen und Sänger „in die Maske“ gingen, eine raffinierte Lichttechnik auf die Achtelnote genau abgestimmt wurde. So wurde vom stimmungsvollen Einzug des Chores bis zum letzten Akkord der Zugabe „we are the world“ ein Konzerterlebnis geboten, das hohen professionellen Ansprüchen genügte. So gab es denn auch höchste Anerkennung von fachkundiger Seite.

Diesen Ansturm auf die Plätze erlebt man zwar bei jedem „Choralle“-Konzert, zum Jubiläum sollte es allerdings extrem sein. Die "Markgrafenhalle" war bis auf den letzten der 1400 Plätze ausverkauft.

Diesen Ansturm auf die Plätze erlebt man zwar bei jedem „Choralle“-Konzert, zum Jubiläum sollte es allerdings extrem sein. Die "Markgrafenhalle" war bis auf den letzten der 1400 Plätze ausverkauft. © Harald Munzinger

Dr. Matthias Becker, der mit dem Chor in Workshops gearbeitet hat, empfand das Konzert als „Augen- und Ohrenschmaus“. Sein Kompliment galt Chorleiter Dieter Weidemann, wie er „den Chor entwickelt und was er aus ihm gemacht hat …. eine wunderbare Arbeit“. Stimmen und Ausstrahlung des Chores fanden ebenso die Anerkennung des begeisterten Experten, wie der Rhythmus. Seine Kollegin Beate Ling, hochqualifizierter Gesangscoach, zeigte sich ebenfalls „begeistert und bewegt“ und würdigte die immense Arbeit, die in einem solchen Chorunternehmen stecke.

Dass Singen glücklich mache, bringe dieser Chor besser als jede Statistik zum Ausdruck. Und glücklich machen sollte auch das Zuhören, meinte Ling aus der Publikumsperspektive, aus der sie dem Chor mit der Ankündigung des Songs „Respect“ versicherte, dass diesen der Chor auf jeden Fall genieße.

Romanze und rockende Halle

Wer sollte das Jubiläumskonzert, das die Bandbreite des Chorrepertoires abdeckte und in variationsreichen Klangbild der 88 Stimmen bei zu Herzen gehender Liebeserklärung oder „rockender Halle“ sowie eindrucksvollen Soli überzeugte, besser rezensieren? Das Publikum quittierte Ensemble- wie Einzelleistungen ebenso mit Beifallsstürmen, wie das Orchester und eine Technik (Sebastian Holzberger/ Licht und Roland Storch/Ton), die Stimmungen versiert verstärkte.

Mit Bühnenfeuerwerk wurden buchstäblich zündende Effekte geschaffen, ohne dass die einsatzbereite Feuerwehr eingreifen oder sich die Prominenz um Brandschäden an den Anzügen sorgen musste. Chorleiter Dieter Weidmann konnte bei aller physischen Herausforderung dieser langen Musiknacht, auch den Glücksmoment genießen, dass er sich den Traum erfüllen konnte, „einen Chor auf dem musikalischen Niveau zu formen, in dem ich mich selbst finden kann“. Ihr Bekenntnis „Choralle zu leben und Choralle zu sein“ brachten die Sängerinnen und Sänger mit Gänsehauteffekten zum Ausdruck.

Auf Wettbewerbe fixiert

„Auf die nächsten 20 Jahre“ wollte Beate Ling den Deal mit Dieter Weidemann machen, der versicherte, weiter sein besten zu geben. Mit dem Nahziel beim Bayerischen Chorwettbewerb die Qualifikation zum deutschen Chorwettbewerb 2014 in Weimar zu schaffen und auch dort wieder -. wie 2012 – auf dem Siegerpodest zu stehen. Das Publikumsvotum dafür hatte „Choralle“ beim Jubiläumskonzert allemal.

 

 

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