Fahrsimulator für die Jugend in Neustadt

8.12.2013, 15:30 Uhr
Fahrsimulator für die Jugend in Neustadt

© Harald Munzinger

So stellte Vorsitzender Johann Schmidt das “Wunderwerk der Technik” Bürgermeister Klaus Meier und Ratsmitgliedern vor und dankte dabei zwei Sponsoren, die für dieses ganz spezielle Aus- und Fortbildungsgerät die Grundlage geschaffen hatte. Den Abschleppdienst und Autoverleih Bauereiß im Neustädter Gewerbegebiet, der ein ausrangiertes Pannenhilfefahrzeug zur Verfügung gestellt hatte, und dem Geschäftsführenden Franken-Brunnen-Gesellschafter Stefan Beyer, der in der Lackierstraße des Unternehmens für das glänzende Feuerwehrrot sorgte.

“Keine halbe Sache!”

“Nea 0112” wirkt auf den ersten Blick wie ein echtes, mit Blaulichtleiste und Martinshörnern ausgestattetes Feuerwehrfahrzeug, bis auf das fehlende Heck. Natürlich mache man bei der Feuerwehr “keine halben Sachen” so Schmidt und habe auch kein Spielzeug für die Feuerwehrkids geschaffen, was denn auch eindrucksvoll demonstriert werden sollte.

Jonas Gareis (14 Jahre und schon zwei Jahre in der Feuerwehrjugend aktiv) startet das Einsatzfahrzeug, auf dessen Beifahrersitz Florian Reichhart (erst 13 und doch schon fast wie “ein alter Hase” am Funk) die Einsatzorder von der Leitstelle entgegennimmt: Eine Türöffnung in der Klaus-Meier-Straße. Was spielerisch mit Blaulicht und “Musik” wirkt, ist eine realitätsnahe Übung, fordert bei rasanter Fahrt von Jonas volle Konzentration, zumal auf dem auf der Leinwand vor dem Cockpit ablaufenden Film auch noch ein Autofahrer dem Einsatzfahrzeug die Vorfahrt nimmt.

Für die Jugend wurde das "Wunderwerk der Technik" konstruiert, um sie bestmöglich auf Ernstfalleinsätze vorzubereiten.

Für die Jugend wurde das "Wunderwerk der Technik" konstruiert, um sie bestmöglich auf Ernstfalleinsätze vorzubereiten. © Harald Munzinger

Dann eine plötzlich neue Situation! Aus einem Fabrikgebäude in der Hafenstrafe schlagen Flammen. Das Team- das bei der nächsten "Fahrt" die Plätze tauschen wird - leitet souverän die Nachalarmierung ein und erhält wenig später “aus den Off” die Bestätigung, seine "Aufgaben gut abgearbeitet" zu haben. Dafür gibt es Applaus der Gäste, unter ihnen auch von Kreisbrandrat Alfred Tilz.

“Gesteigerte Stressresistenz”

Wer sich so vorbereiten könne, werde später mit gesteigerter Stressresistenz Ernstfalleinsätze ruhiger und gefestigter angehen, erklärte Johann Schmidt das Ziel dieser Schulung, für die das Instruktorenteam Stefan Feiertag, Friedrich Lösch und “Programmiergott” Stefan Hensel mit Umbau und raffinierter Technik im einstigen Pannenfahrzeuge optimale Voraussetzungen geschaffen haben. So befindet sich “unter der Haube” statt des Motors ausgefeilte Hightech-Computertechnologie, verstecken sich unter der Karosserie einige Hundert Meter Kabel und “unheimlich viel, was man nicht sieht, so Feiertag “ein wenig stolz, dass wir das alles so lösen konnten”.

Die Schulung im Fahrsimulator, den auch Bürgermeister Klaus Meier und Stefan Beyer testen konnten, erfolgt nach Auskunft von Vorsitzendem Schmidt “je nach Bedürfnissen wiederkehrend, um wirklich für Ernstfalleinsätze optimal vorbereitet zu sein”.

Der damit verbundene Funfaktor sei durchaus positiv, so Schmidt überzeugt, “dass wir hier den Jugendlichen etwas Gutes mit auf den Weg geben können”. Das sei nicht auf den eigenen Nachwuchs begrenzt. Der Fahrsimulator stehe auch anderen “Blaulichtorganisationen” zur Verfügung, was erleichtert würde, wenn man für ein Transportfahrzeug einen Sponsor finde.

“Ganz großer Wurf gelungen”

Dass man sich mit dem Fahrsimulator erneut “etwas ganz besonderes” habe einfallen lassen, würdigte Bürgermeister Klaus Meier die darin “investierten” 800 Stunden ebenso wie Ideen und Idealismus zur frühzeitigen Einbindung der Feuerwehrjugend.

Da die Feuerwehrarbeit heute interessanter und anschaulicher gemacht werden müsse, sei mit diesem Schulungsgerät mit allen wesentlichen Elementen für den Einsatz “ein großer Wurf gelungen”. “Auf euch kann man sich verlassen” dankte er in großer Runde der Feuerwehrkräfte mit der Ermutigung “weiter so!”. Dann müsse einem “um die Zukunft der Wehr nicht bange sein”. Meier sah im Angebot des Fahrsimulators an andere Hilfs- und Rettungsdienste einen weiteren Beleg einer “hervorragenden Zusammenarbeit der wichtigen und lebensrettenden Organisationen”.

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