"Frauen führen Kommunen": Dr. Kreß macht Mut zur Politik

7.2.2018, 17:47 Uhr

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Die Arbeitsgemeinschaft "Frauen führen Kommunen" wurde 2016 gegründet, sorgte aber bereits am 30. April 2015 bei einer Impulskonferenz im Maximilianeum für großes Medieninteresse. Ganz im Sinn der Initiative mit dem Ziel, dass Bürgermeisterinnen "in der Öffentlichkeit mehr Präsenz zeigen und für unser Amt werben". Landtagspräsidentin Barbara Stamm unterstütze die Gründung der bayernweit tätigen Arbeitsgemeinschaft, deren Gremium je zwei Bürgermeisterinnen ihren Regierungsbezirk angehören. Sprecherin ist Erste Bürgermeisterin aus Krailling im oberbayerischen Landkreis Starnberg, ihre Stellvertreterin Dr. Birgit Kreß aus Markt Erlbach. Neben ihr repräsentiert Edith Stumpf , Erste Bürgermeisterin aus Mönchsroth im Landkreis Ansbach Mittelfranken.

Kommunalpolitik sei nach wie vor eine Männerdomäne. So besetzten in Bayern nur knapp neun Prozent der Rathaussessel Frauen: "Ein demokratisches Defizit". Der Bayerische Gemeindetag, der die Interessen der 2031 kreisangehörigen Städte, Märkte und Gemeinden vertrete, habe deshalb ein Interesse daran, "dass zukünftig mehr Frauen als bisher, ein Bürgermeisteramt anstreben.

Alte Rollenmuster in den Köpfen

Gleichzeitig will der Bayerische Gemeindetag die amtierenden Bürgermeisterinnen besonders unterstützen", so Dr. Birgit Kreß zur Initiative, die Arbeitsgemeinschaft (ARGE) "Frauen führen Kommunen" aus der Taufe zu heben. Sie trifft sich regelmäßig zweimal jährlich, um sich auszutauschen und Projekte anzustoßen. Es gebe viele Ursachen, warum Frauen in wichtigen Bereichen des öffentlichen Lebens nach wie vor "unsichtbar" seien: "Weil Männer, aber auch Frauen, immer noch weiblicher Führungsstärke misstrauen", wie es jetzt bei einer Tagung in München festgestellt wurde.

Das sei nicht nur ein Phänomen in der Kommunalpolitik, sondern gelte gleichermaßen auch für die Vorstandsetagen und andere gut dotierte Führungspositionen. Die alten Rollenmuster seien nach wie vor in den Köpfen. Es gebe aber noch viele andere Gründe, warum es "so wenige Bürgermeisterinnen" gebe. "Die enorm hohe Arbeitsbelastung, die Mehrfachbelastung und Vereinbarkeit von Beruf und Familie" werden dazu genannt. Noch ungünstiger sei es, wenn sich eine Bürgermeisterin neben Beruf und Familie um das Bürgermeisteramt kümmere: Immerhin ist rund die Hälfte der Bürgermeisterinnen ehrenamtlich tätig.

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