Freier Blick aufs Schloss: Gerüst ist "gefallen"

26.12.2014, 18:41 Uhr
Freier Blick aufs Schloss: Gerüst ist

© Harald Munzinger

Der Anblick des zum letzten Abschnitt der Generalsanierung eingerüsteten Schlosses prägte über fast zwei Jahre das Stadtbild vom Parkplatz an der einstigen Aischtalbahn. Nachts beleuchtet, ragte die Metallgafik das Gerüstgeflecht vor dem Sandsteingemäuer in den Himmel; ein seltsam anmutendes “Wahrzeichen” für die Verkehrsteilnehmer auf der Umgehungsstraße.

Als einen Dauerbrenner apostrophierte Bürgermeister Klaus Meier die Sanierung des “Alten Schlosses” in seinem Jahresrückblick. Begonnen hatte diese schon zur Amtszeit von Dr. Wolfgang Mück in den 1990-er Jahren. Im letzten Jahr waren aufwändige Arbeiten am Dachtragwerk sowie die neue Eindeckung erfolgt, in diesem Jahr damit begonnen worden, die Innenräume der nach Nordosten ausragenden Bastion zu renovieren. Das sollte sich als problematischer erweisen, als zunächst angenommen. Innen- und Außenwände mussten statisch gesichert, Risse saniert und das Natursteinmauerwerk der Außenwände stabilisiert, “Anker gesetzt” werden.

Heller Anstrich für den Treppenturm

Erneuert wurde die gesamte Elektroinstallation, dazu eine neue Brandschutzmeldeanlage eingebaut und die moderne Medientechnik installiert. Mit teilweise erneuertem Putz wurde die Turmfassade im Schlosshof renoviert. Mit leuchtend hellem Anstrich ragt der Treppenturm in die Höhe, in dessen Inneren nun noch die steinerne Wendeltreppe saniert werden muss.

20 Fenster wurden erneuert und damit die Wärmedämmung des Gebäudes erheblich verbessert, das Heizungs- und Temperierungssystem an die geplante neue Nutzung des Schlosstraktes als Markgrafen- und Siebenereimuseum angepasst. Dazu wurden auch Decken abgehängt und Zwischenwände errichtet, die Räume damit “sorgsam für eine neue Nutzung vorbereitet”, so Bürgermeister Meier. Er ist sich sicher, dass Tourismus und Naherholung in Neustadt nach dem ausgezeichnet frequentierten Karpfenmuseum mit der Rückschau in die Markgrafenzeit und Stadtgeschichte sowie mit der Vermessungstechnik der Feldgeschworenen neue wertvolle Impulse erhalten werden.

Vorbereitungen für Museum in vollem Gange

Wann im ersten Obergeschoss das Museum eingerichtet und im zweiten Obergeschoss die Räume für die Museumspädagogik sowie für Ausstellung und Vorträge eingerichtet werden können, vermag man im Augenblick nicht abzuschätzen. Die Vorbereitungen im Geschichts- und Heimatverein, dem für die intensive Museumsarbeit höchste Wertschätzung gilt, sind in vollem Gange.

Deutlich verbessert wurden Wege zu Museum und Schlosscafé mit “gehfreundlicherem Belag”. Mit Muschelkalksteinen wurde der historische Charakter des Schlosshofes gewahrt. Ausgebautes Pflaster konnte vor dem Handwerkerhaus sowie für den Bereich des abgebrochenen WC-Schuppens verwendet werden. Bis Ende 2012 als Wohnung genutzt, soll der letzte unsanierte Teil des Länghauses noch renoviert werden und dann einem Handwerker oder Künstler als Werkstatt zur Verfügung stehen. Neue Nutzungen eröffnen sich auch für die Räume der Mittagsbetreuung, wenn diese im Mehrzweckgebäude der Grundschule “Neues Schloss“ untergebracht werden kann.

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