Gemeinschaftswälder werden immaterielles Kulturerbe

16.3.2018, 15:23 Uhr
Gemeinschaftswälder werden immaterielles Kulturerbe

© Richard Ittner

Diese positive Entscheidung des Bayerischen Ministerrats freue umso mehr, "da die Bäuerlichen Gemeinschaftswälder sowohl in das Bayerische Landesverzeichnis eingetragen wurden, als auch für die Aufnahme in das Bundesverzeichnis nominiert wurden".

"Die Tradition der Rechtlerwälder ist in unserem Landkreis sehr stark verbreitet und wird vielerorts gelebt. Allein im Zuständigkeitsbereich des Amts für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Uffenheim gibt es im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim über 100 bäuerliche Gemeinschaftswälder mit rund 2600 Rechtlern", so Landrat Weiß. Sein Stellvertreter Bernd Schnizlein teilte seine Freude über die Anerkennung als immaterielles Kulturerbe in Schlüsselfeld bei einer vom Landratsamt Bamberg kurzfristig initiierten Pressekonferenz.

Gemeinsame Bewerbung der Steigerwaldkreise

Die sechs Landkreise im Steigerwald, Bamberg, Erlangen-Höchstadt, Haßberge, Kitzingen, Neustadt a.d.Aisch-Bad Windsheim und Schweinfurt reichten im Herbst 2017 gemeinsam die Bewerbung um Aufnahme in das nationale Verzeichnis und das Bayerische Landesverzeichnis im UNESCO-Übereinkommen zur Erhaltung des immateriellen Kulturerbes der Menschheit ein. Die Besonderheiten der Traditionen wurden für das Antragsverfahren von dem beratenden Büro für Heimatkunde und Kulturlandschaftspflege, Dr. Thomas Büttner, aufbereitet und dargestellt. Elf Gemeinschaftswälder im Steigerwald wurden exemplarisch im Antrag genannt, aus dem Landkreis NEA beispielsweise die Weigenheimer und Ergersheimer Rechtlerwälder, ebenso die Wälder der Gemeinden Gutenstetten und Burghaslach.

Die vor allem im südlichen Steigerwald anzutreffenden Mittel- und Niederwälder prägen ganz bedeutend das Landschaftsbild. Sie bieten für den Natur- und Kulturtourismus großes Potenzial, das zukünftig stärker in das touristische Marketing einfließen wird. Das Büro Dr. Büttner hatte bereits im Jahr 2016 eine umfassende Kulturlandschaftsinventarisation des Steigerwalds im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten erarbeitet. Anlässlich der Aufnahme in das Bayerische Landesverzeichnis findet ein Festakt im Neuen Schloss Schleißheim Anfang Juli statt, zu der die Vertreter der Aufnahmekandidaten eingeladen werden.

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