Karpfen sind in Neustadt weiterhin Publikumsmagnet

17.9.2014, 17:37 Uhr
Karpfen sind in Neustadt weiterhin Publikumsmagnet

© Harald Munzinger

Dass dieser Entdeckertipp mit dem Beginn der Karpfensaison zusammenfällt, würdigten sowohl Landrat Helmut Weiß, wie auch Neustadts Bürgermeister Klaus Meier als idealen Zeitpunkt. Denn mit der Empfehlung des Museums als eine der Kulturattraktionen und Freizeitschätze der Region würde auch für den Karpfen als "Regionalprodukt bester Güte" und von der Metropolregion ausgezeichnete Spezialität geworben, so Weiß mit dem Hinweis auf die vielfältigen Genüsse bei den "Aischgründer Karpfenschmeckerwochen".

Unter mehr als 130 Entdeckungen "vor der Haustüre" maß der Landrat dem Karpfenmuseum mit seinem Alleinstellungsmerkmal besondere Bedeutung für den Tourismus im Landkreis zu, was auch vom Tourismusverband Steigerwald, vertreten von Sandra Müller, entsprechend beworben werde. Hohen Respekt zollte Weiß dem "schier unermüdlichen Engagement", mit dem das Museum geschaffen worden sei und betrieben werde; namentlich von der Vorsitzenden des Geschichts- und Heimatvereins, Carola Kabelitz, ohne die es das Karpfenmuseum wohl kaum mit dem Erfolg von rund 40.000 Besuchern in sechs Jahren gebe.

Enorm effizient entwickelt

Dem mochte Bürgermeister Meier uneingeschränkt zustimmen. Das Karpfenmuseum habe sich "enorm effizient entwickelt" - und das mit ausschließlich ehrenamtlichen Kräften mit Carola Kabelitz an der Spitze: "Eine kleine aber zuverlässige Gruppe". Den "Entdeckerpass" der Metropolregion bezeichnete er als "äußerst sinnvolles und zielführendes Projekt" sowie - verbunden mit dem VGN - als perfekte Marketingplattform der Region, mit der Neustadt eine enorme Aufwertung erfahre. Die Gäste blieben länger und auch für Einheimische gebe es versteckte Ecken zu entdecken, stellte das Stadtoberhaupt fest.

Karpfen sind in Neustadt weiterhin Publikumsmagnet

© Harald Munzinger

Das konnte Karpfenkönigin Katrin Uano bestätigen, die nicht nur auf Messen oder bei offiziellen Anlässen ihres von vielen Seiten geschätzten Amtes waltet, sondern auch - ohne Krone, schickem Dirndl und Blickfang-Karpfentasche - bei der Bahnfahrt nach Neustadt. Auf die Frage, ob man denn das dortige Karpfenmuseum kenne, regierten viele Einheimische überrascht.

Kulturelle Bedeutung darstellen

Um so weitere Kreise zieht dessen Bekanntheitsgrad, berichtet Carola Kabelitz von zunehmenden Gästen aus den neuen Bundesländern, in denen der Karpfen nur als Weihnachtsgericht bekannt sei, und auch aus der Schweiz. Einst mit der Idee des Museums ausgelacht, werde sie heute von Besuchern dankbar angelacht, die spürten, mit welcher Freude das Museum geführt werde.

Es könnten sehr viele Perlen - eine davon das Museum - beworben werden, so die Vorsitzende des Geschichts- und Heimatvereins, die noch mehr die kulturelle Bedeutung Neustadt seit Jahrhunderten ins Rampenlicht gerückt wissen möchte.

Schließlich gebe es mit den von ihm beauftragten Niederschriften einen Bezug von Karl dem Großen zu den Fischteichen, die nach seiner Landordnung (aus den Jahren um 800) angelegt werden sollten, zu den Kräutern im Neustädter Apothekergarten und zum Königshof Riedfeld. Die Siebenerei, die neben der Markgrafengeschichte im erweiterten Museum dokumentiert werden wird, geht auf Markgraf Albrecht Achilles zurück: "Also wieder etwas Einmaliges". So müsse denn auch die Kreisstadt mehr präsentieren, als nur ein Heimatmuseum, meinte "die Neustädterin mit dem Herzen".

Übereinstimmend wurde bei köstlichem Brotaufstrich aus Hanne Schörgers "Karpfenspezialküche" festgestellt, dass viel in die Schlosssanierung investiertes Geld gut angelegt sei, da nicht nur die Bausubstanz erhalten, sondern diese auch mit Leben erfüllt sei. Das sollte auch für 650.000 Euro aus dem Leader- und europäischen Fischereifonds gelten, da sich das Karpfenmuseum mit dem Rat von Experten wie Dr. Proske stets weiterentwickelt.

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