Kerzenscheinkonzert mit Malerei, Fotografie und Plastiken

2.6.2016, 15:36 Uhr
Kerzenscheinkonzert mit Malerei, Fotografie und Plastiken

© Harald Munzinger

Angefangen hatte alles mit einer Rolle Packpapier und Plakafarben, mit denen ein mit der Familie befreundeter Lehrer den 12-jährigen Ottmar Fick mit seinem starken künstlerischen Interesse infiziert hatte. Dessen Talent förderte am Friedrich-Alexander-Gymnasium der Kunsterzieher Kriegisch mit einem Standardwerk über Maltechnik. Laut Fick kommt es nicht nur "auf den genialen Pinselhieb manch eines Künstlers" an, sondern es soll "schon auch ein bisserl Handwerk" sein.

So malt der Künstler seit früher Jugend "mit Ausdünnungsphasen im Berufsleben eher nebenbei", seit der Pension wieder intensiver. Die moderne Malerei spricht Ottmar Fick besonders an, der sich "von unserer schönen Landschaft" inspirieren lässt, sich bei deren manch ärgerlicher Veränderung in den Surrealismus flüchtet, um "zur Ursprünglichkeit zu finden". Doch ist Fick auch offen für andere Ausdrucksformen und Stilmitteln, experimentiert gerne mit Formen und Farben wie etwa mit Pastellkreiden; gelegentlich auch in der Abstraktion.

Kunst als "Spiegel des Betrachters"

Für diese bietet sich eine zweite Leidenschaft des Künstlers an: Die Ergänzung von (Treib-)Holz-Fundstücken bei den Spaziergängen mit anderen Materialien, woraus etwa die "Anbetung weiblich" oder auch männlich, ein Symbol der Abwrackprämie oder "Darwins Rollsiegel" wird: Kunstobjekte, die bei der Ausstellung in Münchsteinach ebenso das genaue Hinsehen fordern, wie die Malerei. Beides gerne mit einem ironischen bis sarkastischen "Anstrich" – "hoffentlich nie verletzend", wie es Ottmar Fick beim Atelierbesuch betonte, der sich eher eines nachdenklichen Schmunzelns sicher sein kann.

Er sieht die Kunst als "Spiegel des Betrachters", lässt sie für sich selbst sprechen und die Interpretationen offen. Auch beim dritten Ausstellungsmoment, der Fotografie, für die ebenfalls in der Schule mit einem Kurs das Interesse geweckt worden war. Auch sie eröffnete für Fick ein reizvolles Experimentierfeld bis hin zu ihren Anfängen mit der "camera obscura". In Münchsteinach führt der Künstler in einer Farbbildserie den Blick hinaus, herein, hinüber sowie nach rechts und links. Die bunte Blumeninsel zeigt er in atypischen Schwarzweiß-Bildern, denen seine besondere Vorliebe gilt, ihm dabei nicht der erste – wenngleich auch faszinierender Anschein, sondern die Bildaussage wichtig ist.

Vocal Art beim ersten "Kerzenscheinkonzert"

So sollte man sich vor, in der Pause und nach dem Konzert Zeit nehmen, sich mit der Malerei (bevorzugt Öl und Acryl "weil ich gerne nass in nass male") Fotografie und den Kleinplastiken zu befassen. Den möglichen Verkaufserlös seiner Exponate spendet Ottmar Fick, der unter anderem in Frankfurt, Zürich und München ausstellte, der Gemeinde Münchsteinach für das geplante Modell der einstigen Klosteranlage. In der Musikschule Neustadt hat er die "Tempi" in die "Bildsprache" umgesetzt, im Kunstkreis Neustadt engagiert er sich mit Gertraud Geißendörfer für die "Galerie in der Sparkasse".

Zum ersten "Kerzenscheinkonzert" gastiert das Ensemble "niniwe" aus Berlin mit "Vocal Art" im Münster. Dort präsentieren die vier jungen Künstlerinnen nach Ankündigung der Kirchengemeinde Münchsteinach "Vokalmusik auf allerhöchstem Niveau und bieten mit innovativen und kunstvollen Arrangements ungeahnte Klangwelten". Das Ensemble lässt, so der Veranstalter "Elemente aus Klassik und Weltmusik zu einem modernen, kraftvollen und zugleich sinnlichen Sound verschmelzen, der stets dem Authentischen nachspürt".

Die Profisängerinnen sind mehrfache Preisträger nationaler und internationaler A Capella-Wettbewerbe. Kartenauskünfte gibt es unter der Hotline 09166/9969644.

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