Markt Erlbach: Wasserversorgung gesichert

8.11.2019, 19:19 Uhr
Markt Erlbach: Wasserversorgung gesichert

© Peter Zürnstein

Die Markt Erlbacher Gruppe versorgt 6400 Einwohner über ein 83 Kilometer langes Leitungsnetz in den  Mitgliedsgemeinden Markt Erlbach, Trautskirchen und Neuhof/Zenn mit einwandfreiem Trinkwasser. Der Zweckverband bezieht sein Wasser aus den eigenen Quellen, Rängleinsbrunnen 1 und der Brunnnenwiesenquelle 1 und 2 mit einer Tagesmenge von rund 466 Kubikmetern und seit 1975 durch den Zukauf von der Dillenberggruppe mit rund 180 Kubikmetern, sowie ab sofort von der FWF mit weiteren 400 Kubikmetern.

Mit der FWF ist der Zweckverband Wasserversorgung Markt Erlbacher Gruppe bereits  seit vielen Jahren im Geschäft, allerdings mit nur einem kleinen Wasserkontingent von rund 53 Kubikmetern pro Tag für die Ortsteile Siedelbach und Losaurach, Mosbach, Mosbacher Mühle und Kotzenaurach.

Durch regenarme Jahre keine gesicherte Versorgung  

In den vergangenen sehr regenarmen Jahren reichte die Versorgung aus eigenen Quellen und dem vertraglichen vereinbarten Kontingent des Zweckverbandes der Dillenberggruppe nicht mehr zur Versorgung des Verbandsgebietes aus. Die Verbandsvorsitzende und Erste Bürgermeisterin, Dr. Birgit Kreß, holte nicht nur ein Angebot bei der Dillenberggruppe ein, sondern fragte auch den Geschäftsführer der Fernwasserversorgung Franken, Dr. Hermann Löhner, ob die Möglichkeit eines Wasserbezugs für das gesamte Verbandsgebiet denkbar wäre.

Die FWF war, aufgrund der zugesagten Abnahmemenge und aus strategischen Überlegungen bereit, auf eigene Kosten eine Verbundleitung für die künftige Versorgung zu bauen. Von einem Übergabeschacht zwischen Siedelbach und Neidhardswinden wurde eine Wasserleitung bis ins Gewerbegebiet Haidter Weg in Markt Erlbach gebaut. Von dort wird das Fernwasser über das Leitungsnetz in Markt Erlbach in den Wasserturm befördert, um dann im gesamten Verbandsgebiet verteilt zu werden.

Die Rohrleitungsbaumaßnahme der FWF erstreckte sich über 4.000 Meter. Der Durchmesser der neu verlegten Leitung liegt bei durchgehend 250 Millimetern. In der Projektabwicklung galt es eine Vielzahl von Einflussfaktoren zu berücksichtigen. So mussten nicht nur mit den betroffenen Grundstückseigentümern und -pächtern einvernehmlich nach Lösungen gesucht werden. Auch aus dem Arten- und Naturschutz, der Archäologie, dem Denkmalschutz und der Kampfmittelbeseitigung erwuchsen Herausforderungen für die FWF und die beauftragte Baufirma.

Die Gesamtkosten für die Durchführung der Maßnahme wurden mit 1,2 Millionen Euro abgerechnet. Der Beginn der Bauarbeiten fand am 16. Oktober 2017 mit dem Abtrag der Humusflächen auf der Gemarkung Siedelbach statt. Die vorläufige Fertigstellung und Inbetriebnahme der Transportwasserleitung erfolgte im Mai 2018.

Die unterschiedlichen Druckverhältnisse der beiden Vorlieferanten für die Markt Erlbacher Gruppe machten allerdings am Übergabepunkt der FWF im Gewerbegebiet Haidter Weg den Bau eines Saugbehälters nötig. Diese Investition musste die Markt Erlbacher Gruppe tätigen.

Mit rund 660.000 Euro für den Bau eines glasfaserverstärkten Saugbehälters, Erdbauarbeiten, Elektronik und Fernwirktechnik konnte nun feierlich die Freischaltung erfolgen.

Beim Festakt in Markt Erlbach konnten die Verbandsvorsitzende des Zweckverbandes Markt Erlbacher Gruppe Dr. Birgit Kreß, stellvertretender Verbandsvorsitzender der FWF, Landrat Helmut Weiß, sowie der Geschäftsführer der FWF, Dr. Hermann Löhner, zahlreiche Gäste, Verbandsräte, Wassersmitarbeiter und die am Bau beteiligten Planer und Firmen begrüßen und allen Beteiligten danken, bevor die Pumpen in Betrieb gesetzt wurden.

Niedere Härtegarde deutliche Verbesserung

Der Vorteil für die Markt Erlbacher Gruppe ist nach den Ausführungen von Dr. Kreß nicht nur der neue und lieferstarke Partner FWF, sondern der niedrigere Härtegrad des zugekauften Wassers, der durch die Mischung nun eine deutliche Verbesserung für die Abnehmer erwarten lässt. Aber auch die neue Wasserleitung, die im Gemeindegebiet von Markt Erlbach verlegt wurde, wird in Zukunft den Anschluss von weiteren Ortsteilen an diese Versorgungsleitung ermöglichen. 

Ein nächster Schritt in der gemeindlichen Wasserversorgung in Markt Erlbach ist der Bau einer Verbundleitung vom FWF-Übergabeschacht in Losaurach zur gemeindlichen Wasserversorgung Linden. Die kommunale Wasserversorgung Linden wird nur durch die Aurachquelle versorgt, die unter den trockenen Jahren besonders an Schüttkraft verloren hat und zudem mit nur einer Lieferquelle als nicht zukunftssicher gilt. Deshalb wir derzeit im Spülbohr- und „Einpflugverfahren“ eine Leitung gebaut und hoffentlich schon bald in Betrieb gehen können.

"Wir wollen unsere Eigenwasserversorgung unbedingt aufrecht erhalten, müssen aber für die Zukunft gerüstet sein und können deshalb auf den Zukauf von Trinkwasser nicht mehr verzichten", erklärt Dr. Birgit Kreß bei der Inbetriebnahme des Saugbehälters. 

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