Minister: "Es ist genug Karpfen für alle da"

31.8.2012, 18:50 Uhr
Minister:

© Harald Munzinger

Diese Vermarktung eines Regionalproduktes auf kürzestem Weg sollte zum Saisonauftakt eindrucksvoll demonstriert werden. Der über 300 Jahre alte „Eckweiher“ im Gerhardshöfer Ortsteil Birnbaum wurde von Mainhard Frieß und seinen Helfern vor prominenter Zuschauerkulisse von Politikern aller Entscheidungsebenen und Repräsentanten der Fischerei und Gastronomie sowie der Tourismusbranche abgefischt.

Dabei sollte der „Aischgründer“ von Minister Brunner und der Neustädter Karpfenprinzessin Katrin I. dem Medientross fotogen präsentiert werden, ehe er nur ein paar Schritte von diesem „Schauplatz“ entfernt in siedendes Fett oder einen würzigen Sud kam.

Geniale Vermarktungsstrategie

Bis er gebacken, blau oder mit raffinierter Apfel-Meerrettichkruste serviert wurde, stellte der Staatsminister fest, dass von den 11000 Tonnen Speisekarpfen in Deutschland über die Hälfte (6000 Tonnen) in Bayern erzeugt würden und von den 2500 Tonnen in Mittelfranken alleine im Aischgrund 1500 bis 2000 Tonnen.

Die bei gleicher Gelegenheit von Landrat Walter Schneider eröffneten 34. „Aischgründer Karpfenschmeckerwochen“ wurden sowohl von Brunner, als auch vom Präsidenten des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes, Ulrich Brandl, als geniale Vermarktungsstrategie gewürdigt, für die Altlandrat Robert Pfeifer besondere Anerkennung erfuhr.

Die Idee dieser kulinarischen Initiative sei aktueller denn je, meinte der Landwirtschaftsminister, da die Verbraucher zunehmend über die Herkunft der Lebensmittel informiert sein wollten. Hier hätten es alle Beteiligten geschafft, „dass der Karpfen einmal mehr in aller Munde“ sei. Mit der guten Ernteprognose versicherte er: „Es ist genug Karpfen für alle da“.

Keine künstlichen Hindernisse

Brunner ging mit Kormoran und Biber auf zwei Sorgenthemen der Teichwirte ein und versprach , dass man sich ihrer Belange annehme. Das bezog er auch auf immer mehr bürokratische Auflagen, deren Logik es zu hinterfragen gelte. Teichwirtschaft sei Schwerarbeit und erhalte die Kulturlandschaft. „Da brauchen wir keine künstlichen Hindernisse und Erschwernisse“.

Richtung Brüssel machte der Agrarminister deutlich, dass mit der – noch in diesem Jahr erhofften - Anerkennung der geschützten geographischen Angabe „Franken-“ oder „Aischgründer Karpfen“ die Geduld schon reichlich strapaziert sei.

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