Neuer Siebener in Schauerheim vereidigt

2.5.2014, 15:50 Uhr
Neuer Siebener in Schauerheim vereidigt

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Dieses übernimmt Mühlberger von Paul Geißdörfer, der es aus gesundheitlichen Gründen niederlegen musste. Als neuer Obmann der Siebenerei Schauerheim nahm Peter Engel an der Vereidigung teil, bei der Bürgermeister Meier auf die historische Entwicklung, die Bedeutung und die Aufgaben des wichtigen Siebeneramtes einging.

Die Feldgeschworenen seien eine sehr alte Einrichtung, die mit ihren Wurzeln bis ins Mittelalter zurückreiche. Schon damals seien angesehene Mitbürger als Feldgeschworene eingesetzt worden, hatten als Vertrauensleute in der Gemeinde, die Grenzen festzustellen und abzumarken, Grenzstreite zu schlichten und müssten dafür sorgen, dass Grenzzeichen erhalten und die Grenzen eingehalten werden. Diese bewährte Einrichtung ist bis heute überliefert und in den geltenden Vorschriften erhalten.

Da es meist sieben Männer waren – bisher im Neustädter Bereich mit Sabine Thomas in Kleinerlbach nur eine Frau - die in der Gemeinde zu diesem Amt berufen wurden, entwickelte sich für die von ihnen verwendeten geheimen Zeichen, die sie den Grenzsteinen zur Prüfung der Echtheit und zur Sicherung gegen Verrücken unterlegten, die Bezeichnung "Siebener-Geheimnis".

Feldgeschworene leisten wichtigen Beitrag zu Grenzfrieden

Auf die Arbeit und das Wirken solcher ortskundiger Persönlichkeiten, wie es die Siebener überall seien, habe man in all den Jahren nicht verzichten können, so das Stadtoberhaupt, und könne es nach seiner Meinung auch heute trotz modernster Instrumente und Computer, trotz GPS und der Kennzeichnung der Messpunkte durch amtliche Markierungen der Vermessungsämter nicht.

Man brauche die Siebener auch heute noch, weil die Sicherung des Eigentums an Grund und Boden auch eine ganz wichtige psychologische Komponente habe, führte Klaus Meier. Durch ihre Ortskenntnis, ihre Erfahrung und vor allem auch durch ihr Ansehen leisteten Feldgeschworene einen ganz wichtigen Beitrag zum Grenzfrieden und damit einem gutnachbarlichen Auskommen.

Die Feldgeschworenen seien heute, wie früher, vertrauenswürdige und sachverständige Helfer, die zudem auch noch unentgeltlich arbeiten und lediglich einen Ersatz der für die ihnen durch ihre Tätigkeit entstehenden Kosten erhalten.
Paul Geißdörfer - seit 1966 Siebener und Obmann der Siebenerei Schauerheim seit 2001 - wird nun neuer Ehrensiebener der Siebenerei Schauerheim.

Auf deren Beschluss  wurde Friedrich Mühlberger als Nachfolger vorgeschlagen. Dem Bürgermeister oblag es, ihn zum Ehrenamt des Feldgeschworenen zu bestellen, zu vereidigen und durch Handschlag zu verpflichten. Somit gibt es wieder sieben Feldgeschworene in Schauerheim.

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