Neustädter Feuerwehr rückte 2018 so oft wie noch nie aus

30.3.2019, 17:13 Uhr
Neustädter Feuerwehr rückte 2018 so oft wie noch nie aus

© Harald Munzinger

Landrat Helmut Weiß, Erster Bürgermeister Klaus Meier und Kreisbrandrat Alfred Tilz zollten den 64 Männern und fünf Frauen der Hauptwehr höchsten Respekt für ihr wertvolles ehrenamtliches Engagement.

Kommandant Michael Schöner konnte stolz auf die "Bürgerinitiative, die Sinn macht" stolz sein. Diese leistete 14.179 Stunden für die Sicherheit der Bürger in Stadt und Land bei 54 Brandeinsätzen – 27 Prozent mehr als im Vorjahr – und bei 83 Hilfeleistungen, was ein Plus von 41 Prozent bedeutete. Dazu machen 21 Sicherheitswachen und 44 Einsätze in vorbeugenden Brandschutz. Bewundert wurden von etlichen Stadträten bei der Jahreshauptversammlung insbesondere auch die von jedem und jeder Aktiven geleisteten 71 Stunden alleine für die Ausbildung, wozu noch jeweils 59 bei Einsätzen und 46 bei weiteren Dienstleistungen kamen.

Neustädter Feuerwehr rückte 2018 so oft wie noch nie aus

© Harald Munzinger

Alle 43 Stunden sei an die Frauen und Männer der Feuerwehr Neustadt ein Hilferuf ergangen, blickte Schöner auf das Jahr mit vielen Herausforderungen an die Einsatzkräfte – unter ihnen 44 Atemschutzträger – zurück. So etwa bei vier Großbränden, bei denen die "Landkreis-Feuerwehr" mit ihrer schlagkräftigen Mannschaft und effektiven Technik wirkungsvoll Hilfe leistete. Oder bei einem Ammoniak- beziehungsweise Gefahrgutaustritt in Langenfeld und Neustadt, bei der Rettung eines tollkühnen Fahrers aus dem Hochwasser sowie einer hilflosen Seniorin aus lebensbedrohlicher Lage, bei schnellen Hilfen an Unfallorten sowie bei Unwettern.

"90 Prozent stehen hinter uns"

Niemand frage da, ob man so viel Feuerwehr brauche, fehlten Schöner und allen ob der Widerstände verärgerten Aktiven das Verständnis für die Initiative "selbsternannter Umweltschützer“ gegen den Neubau des Feuerwehrhauses, die nach dem eingestürzten Kartenhaus mutmaßlichen Naturschutzes die Größe des Bauvorhabens in Frage stellte. Ob es wohl demnächst zum Ausrücken auch Bürgerentscheide gebe werde, wurde mit bitterer Ironie gefragt und zum aktiven Natur- und Umweltschutz das Mitwirken bei der Feuerwehr empfohlen. Wenn außenstehende Laien und ihre Unterstützer den Sachverstand der Fachaufsicht im Brand- und Katastrophenschutz anzweifelten, bleibe nur die Hoffnung auf den Sieg der Vernunft beim Ratsbegehren für das Feuerwehrhaus, führte Kommandant Michael Schöner aus. Diese nährten bei lediglich zehn Prozent für den Erhalt des versuchten und fäkalienbelasteten Bahndammes "90 Prozent, die hinter uns stehen", erklärte Ehrenvorsitzender Johann Schmidt. Diese ermunterte er, am 26.Mai "das Kreuzchen für uns" zu machen.

Er hoffe, dass das Hickhack um das Feuerwehrhaus nicht zu sehr demotiviere, meinte Bürgermeister Klaus Meier und versicherte, dass sich die Feuerwehr "auf den Großteil im Stadtrat verlassen kann, wie wir uns auf sie verlassen können". Wie Meier sprach sich Landrat Weiß für die notwendige zeitgemäße Ausstattung der Wehr als „Investition in die Sicherheit der Bürger und in die Zukunft“ aus. Er würdigte einen „unschätzbaren Dienst mit Fachwissen und bewundernswertem Engagement“ und sah die Neustädter Wehr für effiziente Hilfe gut aufgestellt. Dass dies auch nötig sei, machte Kreisbrandbrand Alfred Tilz deutlich, leiste sie doch die meisten Einsätze unter den Wehren im Landkreis.

50 Jahre Jugendfeuerwehr

Auch Tilz betonte die gute Ausbildung der Feuerwehr, in deren Jugendgruppe er einst „Feuer für die Wehr“ gefangen hatte. So wie heute 18 Jugendliche – darunter drei weibliche und sieben neue – über deren 28 Übungen Jugendwart Andreas Meyer ebenso berichtete, wie über die Deutsche Jugendleistungsprüfung und den Wissenstest sowie das Einsammeln von 416 Christbäumen mit einem neuen Rekord. Vom 24. bis 26. Mai feiert die Jugendgruppe als damals erste im Landkreis und eine der ersten in Mittelfranken ihr 50-jähriges Bestehen, worauf man sich bei der Feuerwehr Neustadt – der ersten auch auf Kreisebene mit einer 2013 gegründeten und sehr engagiert geführten Kinderfeuerwehr – ebenso freut, wie auf den Kreisjugendfeuerwehrtag von 12. bis 14. Juli in Neustadt.

Zunächst lädt die Feuerwehr am 27. April zum großen "Frühlingsfeuer“ auf dem Festplatz ein, das der Vorsitzende des Feuerwehrvereins, Robert Kemeter, ankündigte. In seinem ersten Jahresbericht konnte er sich über den Zuwachs von 207 auf 215 Mitglieder und das mit 38 Jahren deutlich niedrigere Durchschnittsalter als auf Bundesebene freuen. Kemeter dankte Karin Mosch für die unbürokratische Vorbereitung des Ratsbegehrens seitens der Stadt und verwies auf Rücklagen, die der Verein für die Ausstattung der neuen Feuerwehrräume schaffe. Auf sie ging auch Schatzmeister Günther Wehr in seinem positiven Kassenbericht ein.

Mit der Ehrung für zehnjährige Mitgliedschaft überraschte Vorsitzender Kemeter Bürgermeister Klaus Meier. Diese erfuhren zudem Martin Regner und Gerd Scheuenstuhl, für 20 Jahre Chris Kaltenhäuser und für 30 Jahre Wolfgang Hille, Guido Müller und Roland Stöhr sowie für 40 Jahre Hans Götz (teilweise in Abwesenheit). Kommandant Michael Schöner übergab die Urkunden für zehn Jahre aktiven Dienst Andreas Körner und Florian Leitner, für 20 Jahr Patrick Deininger, Markus Gundacker und Martin Kunze, für 30 Jahre Peter Possinger. Beförderungen erfuhren Martin Kunze, Dieter Schneider, Florian Sperrhacke (zum Hauptfeuerwehrmann), Andreas Meyer zum Löschmeister.

Zu den Höhepunkten des Jahres zählte die Inbetriebnahme des neuen 500.000 Euro teuren Hilfsleistungs-Löschgruppenfahrzeuges "HLF 20“, das sowohl für technische- wie für Brandeinsätze auch im Neustädter Umland optimal ausgerüstet wurde. Für einen Zeitsprung in der Feuerwehrhistorie wird vom 17. bis 19. Mai bei einem von Martin Regner organisierten Oldtimertreffen neben dem legendären „Friedrich“ das Wiedersehen mit dem Einsatzfahrzeug "Anton“ sorgen, da sich heute nach Stationen wie dem "Durstlöschzug“ im Besitz eines Sammlers in Rheinlandpfalz befindet. Er wird "den Anton“ restauriert in seine alte Heimat bringen, in der vielleicht auch die "Berta“ das einstige Einsatztrio komplett machen könnte, die sich derzeit in Schorndorf befindet.

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