"Psychische Gesundheit": Themenwochen kamen gut an

15.2.2017, 13:18 Uhr
Die Ausstellung "KinderSprechStunde" in der Rathausehrenhalle bewegte viele Besucher.

© Harald Münzinger Die Ausstellung "KinderSprechStunde" in der Rathausehrenhalle bewegte viele Besucher.

Mit den "unsichtbaren Krankheiten" befassten sich die Themenwochen der "Gesundheitsregionplus", in denen sich alles um die psychische Gesundheit drehte. Geschäftsstellenleiterin Stefanie Schindler kann mit großer Resonanz bei der Fachvorträgen und vielen positiven Rückmeldungen der Ausstellungsbesucher ein zufriedenes Fazit ziehen, Neben der Ausstellung "KinderSprechStunde" wurden zahlreiche Fachvorträge angeboten. In der ersten Woche lag der Fokus dabei auf der psychischen Gesundheit von Kindern, in der zweiten Woche auf der psychischen Gesundheit von Erwachsenen.
Jeweils donnerstags öffneten zudem verschiedene Beratungsstellen ihre Türen. "Die Themenwochen stellten ein unverbindliches Angebot dar, sich zu informieren, über psychische Erkrankungen zu sprechen und Hemmschwellen abzubauen – was von zahlreichen Besuchern sehr gut angenommen wurde", resümiert Stefanie Schindler. In der Ausstellung "KinderSprechStunde" erzählten Kinder von psychisch kranken Eltern in Bildern und Texten von ihren Ängsten, Hoffnungen und Wünschen. Von den Besuchern kamen dazu viele positive Rückmeldung: Sie fänden die Ausstellung sehr gut, emotional und aufrüttelnd.
Man fühle sich betroffen von den Aussagen und Schicksalen der Kinder. Es sei „gut, die Kinder in den Fokus zu stellen, da diese oft ungehört auf Hilfe warten müssten“.

Fachvorträge gut besucht

Das abwechslungsreiche Programm stieß auf große Resonanz. Durchschnittlich besuchten 45 Personen einen Vortrag. Die Referenten stellten die Themen anschaulich dar und hatten genügend Zeit, um auf Fragen einzugehen. Neben den Impulsen der Fachleute stand den Teilnehmern ein langer Informationstisch mit Flyern und Broschüren zur Verfügung: Beratungs- und Anlaufstellen im Landkreis und darüber hinaus, sowie auch themenbezogene Informationen (Gruppenangebote, ADHS bis Zwangsstörungen, Material für Angehörige von psychisch Kranken). Stefanie Schindler: "Kinder wie auch Angehörige von psychisch Kranken rückten in den Themenwochen immer wieder in den Fokus, so dass nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch deren Umfeld mit berücksichtigt werden konnte. Die jeweiligen Präsentationen stehen zum Nachlesen beziehungsweise für Interessierte auf der Internetseite des Landratsamtes bei der Gesundheitsregionplus (Service & Themen > Gesundheit & Soziales) zur Verfügung".

Offene Beratungstüren

Die offenen Beratungstüren zogen Fachpersonen, Betroffene und Interessierte gleichermaßen an. Sie nutzten die Gelegenheit, die Beratungsräume zu besichtigen und bei Snacks und Getränken mit den Mitarbeitern über das Thema psychische Erkrankung ins Gespräch zu kommen. Jede Beratungsstelle hatte ein individuelles Programm vorbereitet. Beteiligt haben sich die Erziehungs- und Lebensberatung, das Kreisjugendamt, die Psychosoziale Beratungsstelle – Suchtberatung, der Psychosoziale Beratungsdienst am Gesundheitsamt sowie der Sozialpsychiatrische Dienst und die Tagesstätte "AischTreff". In den nächsten Monaten wird nach Auskunft der Geschäftsstellenleiterin eine separate Homepage für die "Gesundheitsregionplus" erstellt. Neben den Informationen zu den Aktivitäten in den Arbeitskreisen sollen dort auch ein Veranstaltungskalender für gesundheitliche Bereiche und Wegweiser beispielsweise zur psychischen Gesundheit zu finden sein. Damit wird auf die Klage bei der Bürgerbefragung reagiert, bei der 36 Prozent angegeben hatten, dass es schwer beziehungsweise sehr schwer sei, Informationen über Unterstützungsmöglichkeiten bei psychischen Problemen wie Stress oder Depression zu finden. Um hier entgegenzuwirken, wurde von der "Gesundheitsregionplus" die Themenwoche Psychische Gesundheit konzipiert, organisiert und umgesetzt. Zudem lief dieses Projekt unter dem Schwerpunktthema des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege Psychische Gesundheit. In diesem Rahmen setzte die "Gesundheitsregionplus" bereits letztes Jahr Fortbildungen für Ärzte (in Kooperation mit dem Ärztlichen Kreisverband), für Hebammen (in Kooperation mit der Staatlich anerkannten Beratungsstelle für Schwangerschaftsfragen) und für Lehrer (in Kooperation mit dem Gesundheitsamt Neustadt/Aisch und der Uni Würzburg) um. Zudem gründete die „Gesundheitsregionplus“ nach Rücksprache mit dem Vorstand der Psychosozialen Arbeitsgemeinschaft einen Projekt-Arbeitskreis Psychische Gesundheit (Laufzeit während des Jahresschwerpunktthemas des Ministeriums).

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