Rasanter Storchenzuwachs in Uehlfeld

11.4.2014, 17:38 Uhr
Rasanter Storchenzuwachs in Uehlfeld

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Lange Zeit war das ganz anders, waren die prächtigen Vögel eine vielbewunderte Rarität in der Region. Das Pfarrhaus in Gerhardshofen hatte eines der wenigen Brutpaare und in Uehlfeld hegte Gerhard Bärthlein "seine" Störche auf dem Scheunendach so gut, dass ihnen offenbar eines Tages der Abschied zu schwer schien und der Landkreis die ersten Überwinterer hatte.

In den letzten Jahren hat sich die Situation zusehens geändert, ist nach über einem halben Jahrhundert der Storch auch wieder auf das Neustädter Rathaus zurückgekehrt. Nun hofft man in der Kreisstadt erstmals auf das Familienglück auch bei Adebar selbst, gilt doch der "Klapperstorch" als Symbol für dieses. Im ersten Jahr war es für die Brut zu spät, im zweiten fiel sie, wie an mehreren Orten Nässe und Kälte zum Opfer.

So auch in Gerhardshofen, wo auf dem Pfarrhaus sechs junge Störche geschlüpft waren. Über ein mit sieben Eiern außergewöhnlich starkes Gelege freut sich Heike Seefried, die in Gerhardshofen die Störche beobachtet, die im letzten Jahr neben dem "Stammsitz" erstmals vier weitere Horste belegten. Diese und ein weiterer in Forst sind erneut von Storchenpaaren bezogen.

Rasanter Storchenzuwachs in Uehlfeld

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In Uehlfeld waren es im letzten Jahr sieben belegte Horste. Nachdem am südlichen Ortsrand ein Storch mühsam auf der Blechabdeckung eines Kamins zu nisten versuchte, zeigte Bürgermeister Werner Stöcker ein Herz für Adebar und ließ ihm mit Hilfe des Höchstädter "Storchenvaters" Edmund Lenz - er betreut die Horst im dortigen Raum - auf dem als "Herzla" benannten Gebäude einen Nistkorb installieren. Während dieser mit Hilfe eines Hubwagens montiert wurde, beobachtete der “Mieter” aus nächster Nähe das Geschehen und nahm sofort seine mit Hackschnitzeln, Heu und Schilf ausgestattete Behausung in luftiger Höhe an, wie es Bürgermeister Stöcker freudestrahlend beobachtete.

Nicht genug mit dem achten Standort in Uehlfeld. Dort kann nun vom Gasthaus Prechtel aus beobachtet werden, wie auf dem alten Gemeindehaus der neunte Horst “eingerichtet wird. Die Verwandtschaft lebt in vier Nestern um den Kirchturm nur ein paar Flügelschläge entfernt. Leicht hätten es Störche, einen Horst auf der (Märchen- und Spiele-)Mühle zu beziehen. Doch der bleibt seit Jahren verwaist, was Fachleute auf den Baubestand im Umfeld zurückführen.

Sie sehen den Zuwachs mit Freude, hatte man ja lange genug um das Überleben des Weißstorches gebangt, aber auch mit gemischten Gefühlen, da das Nahrungsbiotop trotz der Weite des Aischtales begrenzt ist. Zumal, wenn in einem so trockenen Frühjahr Feuchtwiesen als üppige Futterquellen "versiegen".

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