Scheinfeld wappnet sich gegen Neonazi-Ansturm

8.4.2014, 15:12 Uhr
Scheinfeld wappnet sich gegen Neonazi-Ansturm

© Harald J. Munzinger

Scheinfeld gerät zur bevorzugten Bühne der rechten Szene: Von einem ersten Neonazi-Konzert im Oktober 2013 wurde die Stadt im Steigerwald überrumpelt, damals gelang es nicht mehr, Protest vor Ort zu organisieren.

Dies scheinen die Rechtsextremen als Einladung verstanden zu haben. So hat die NPD am Tag vor der Europawahl, dem 24. Mai, ihre Europawahl-Abschlusskundgebung, Mahnwachen, ein "Friedensgebet" und ein "H8-Konzert" in Scheinfeld angemeldet. Mit dem H als achter Buchstabe im Alphabet steht das Kürzel H8 in der rechtsextremen Szene für HH ("Heil Hitler"). Englisch ausgesprochen steht "H…eight" für "Hate" (Hass).

Doch ein weiteres Mal wollen die Scheinfelder ihre Stadt den Rechten nicht tatenlos überlassen. Bürgermeister Claus Seifert, der Stadtrat und mehrere Bündnisse gegen Rechts rufen dazu auf, sich gemeinsam gegen die braunen Umtriebe zur Wehr zu setzen. Gemeinsam möchte man bunte, friedvolle Zeichen für ein demokratisches und weltoffenes Scheinfeld setzen. Ihr Aufruf: "Zeigen wir den Neonazis nun gemeinsam, dass sie mit ihrem Hass gegen religiös Gläubige, Flüchtlinge, Arme und Reiche, Nicht-Deutsche, Menschen mit unterschiedlicher sexueller Orientierung und Geschlechtsidentität, Demokratinnen und Demokraten, Menschen mit Behinderung und viele andere nicht willkommen sind!"

Die bereits geplanten Protest-Aktivitäten werden am Dienstag, 15. April um 19.30 Uhr im Bürgersaal, Hauptstraße 1 in Scheinfeld vorgestellt. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Darüber hinaus rufen die Protest-Initiatoren alle Einwohnerinnen und Einwohner des Landkreises auf, "am 24. Mai mit vielen Gleichgesinnten Farbe zu bekennen gegen Nationalismus und Rassismus, Solidarität mit Scheinfeld zu zeigen und die Steigerwald-Stadt nicht mit knapp 1.000 Neonazis allein zu lassen!"

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