Schulze in Uehlfeld: Drängende Fragen der Bauern

26.1.2020, 15:46 Uhr
Schulze in Uehlfeld: Drängende Fragen der Bauern

© Harald Munzinger

Mitten in einem „Wasserschutz-Großkampfgebiet“ drängte sich den Landwirten mit der Feststellung des LfU-Präsidenten, dass „Kläranlagen und undichte Kanäle keinen Einfluss auf das Grundwasser“ hätten, die Frage auf, warum man dann „im Ortskern von Uehlfeld so strenge Vorschriften“ habe und ob man „nicht einfach die zusätzlichen Auflagen für Kanäle in Wasserschutzgebieten streichen“ könnte. Die Oppositionsführerin der Grünen im Landtag musste aktuell passen, versicherte aber, sich der Thematik anzunehmen und dann dazu Stellung zu nehmen.

Auch bei der ebenfalls von Thomas Pfeiffer aus Mailach formulierten Frage zu dem mutmaßlichen Plan im Bayerischen Umweltministerium, „die Vorschriften für den Gewässerrandstreifen nach dem Bienenrettungsgesetz in ein anderes Gesetz zu verschieben“, musste Schulze die Landwirte vertrösten. Ob es dazu Neuerungen gebe und wie weiter verfahren werden solle, sei ihr bislang nicht bekannt, erklärte sie mit dem Verständnis für die Forderung der Landwirte nach einer „rechtssicheren Gebietskulisse“.

Anton Hofreiter massiv in der Kritik

Katharina Schulze sprach sich dafür aus, miteinander und nicht übereinander zu reden, was sie den Landwirten auch bei deren scharfer Kritik an dem Grünen-Bundestagsabgeordneten Anton Hofreiter empfahl, dem sie vorwerfen, mit seinen Äußerungen die Bauern zu vernichten. Die warnten denn auch auf einem Schild: „Wer grün wählt, zerstört Deutschland“. Unbeirrt davon, vertrat Schulze im kurzen, sehr engagierten Dialog die grüne Umwelt- und Agrarpolitik und verwies etwa mit dem Vorschlag der Regionalprodukte in allen öffentlichen Kantinen das Bemühen, die Landwirtschaft zu unterstützen.

Das sicherten dieser auch Landrat Helmut Weiß und der CSU-Landtagsabgeordnete Hans Herold. Der erklärte, dass es ihm im Herzen weh tue, wie derzeit mit den Landwirten umgegangen werde und nannte dies skandalös. Die bäuerliche Landwirtschaft sorge für hochwertige, regionale Lebensmittel und sei ein Garant für die Kulturlandschaft, bewahre die Artenvielfalt und schützte das Klima, brach er die Lanze für einen mit unverantwortlichen Vorwürfen in Misskredit gebrachten Berufsstand.

Am Rand des Empfanges setzte sich auch der ehemalige Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt mit einer Abordnung von Landwirten aus dem Aischgrund auseinander, in der die junge Generation keine Zukunft mehr auf den Höfen ihrer Eltern sah. Immer neue Verordnungen und die Dokumentationspflichten kamen das ebenso zur Sprache, wie diffamierende Unterstellungen und ein steter (Preis-)Kampf ums Überleben. Dafür sollten die Blinker an den Traktoren vor der „Veit-vom_Berg-Halle“ Leuchtsignale sein. Schmidt ging im offenen Dialog auf die Landwirte ein und vertrat seine Agrarpolitik, um sich dann auch noch in Gesprächen mit Gästen des Empfanges globaler und lokaler Themen anzunehmen.

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