Schweinepest: Landrat lud zu Informationsgespräch

26.1.2018, 13:07 Uhr
Die Schweinepest macht auch den Landwirten und Jägern des Landkreises Sorgen.

© Foto: Gregor Fischer, dpa Die Schweinepest macht auch den Landwirten und Jägern des Landkreises Sorgen.

So klärte der Landrat zusammen mit seinen Mitarbeitern - Vertreter des Veterinäramtes Dr. Albert Eismann, Abteilungsleiter Ralf Keller, Sachgebietsleiter Öffentliche Sicherheit und Ordnung Richard Höfler - über die aktuelle Gefährdungslage, mögliche Präventionsmaßnahmen und das Verhalten im Seuchenfall auf.

"Wir müssen hier Hand in Hand zusammenarbeiten um uns bestmöglich vor der ASP zu schützen", so Weiß. Er betonte zugleich, "dass wir derzeit von Prävention und nicht vom tatsächlichen Ausbrechen der Seuche im Landkreis sprechen, sodass Fleisch sowohl vom Wild- als auch vom Hausschwein aus dem Landkreis unbedenklich verzehrt werden kann".

Dr. Eismann erläuterte den Anwesenden, dass es sich bei der ASP um eine Virusinfektion handele, von der sowohl Wildschweine als auch Hausschweine betroffen sein könnten. Die Seuche breite sich von Osteuropa her aus. Zuletzt seien Fälle im Osten Tschechiens und Polens aufgetreten. Betroffene Tiere würden meist binnen weniger Tage sterben. Die Erkrankung sei nicht auf den Menschen übertragbar.

Pufferzone und Preisverfall

Bei einem tatsächlichen Feststellen der ASP bei einem Wildschwein müsste durch die zuständige Regierung um die Fundstelle ein gefährdeter Bezirk mit 15 Kilometer Radius und darüber hinaus über weitere 15 Kilometer eine Pufferzone festgelegt und durch das Landratsamt beschildert werden, führte der Veterinärmediziner aus. Neben aufwändigen Meldepflichten und Desinfektionsmaßnahmen für Schweinehalter würde ein Verbot verhängt werden, das das Verbringen von Schweinen in und aus einem Betrieb im gefährdeten Bezirk betrifft. Dieses würde für mindestens sechs Monate ab Feststellen der Seuche aufrecht erhalten werden.

Der zu erwartende Preisverfall bei Schweinefleisch würde insbesondere die Landwirte vor existenzielle Gefahren stellen. Für Jäger ähnlich schlimm: Selbst getestetes Wildschweinfleisch dürfte nur innerhalb des gefährdeten Bezirks verkauft werden. "Um einen Ausbruch bei uns im Rahmen unserer Möglichkeiten möglichst zu verhindern, kann man einiges tun", wie Dr. Eismann erläuterte. So sollten Jäger ab jetzt bei verendet aufgefundene Wildschweinen im Rahmen eines freiwilligen Monitorings Proben nehmen und diese dem Veterinäramt zur Verfügung stellen. Diese würden dann auf das ASP-Virus untersucht. Hierfür erhielten die Jäger eine Aufwandsentschädigung in Höhe von 20 Euro je Probe . Erforderliche Probegefäße würden an die Jäger im Landkreis verteilt.

Bestand weiter reduzieren

Weiter werden die Jäger versuchen, den Bestand an Schwarzwild zu reduzieren. Denn je weniger Schwarzwild vorhanden ist, desto geringer ist das Ansteckungs- und Ausbreitungsrisiko der ASP. Hierfür gibt es ebenfalls eine Prämie in Höhe von 20 Euro für jeden erlegten Frischling, für Überläuferbachen und Bachen, die für die Aufzucht von Jungtieren nicht notwendig sind. Ausgezahlt wird diese Prämie über den Bayerischen Jagdverband e. V.. Eine Verlinkung hierzu wird ebenfalls auf der Kreishomepage eingerichtet. "Um den Schwarzwildbestand wirksam zu reduzieren, ist es von elementarer Bedeutung, dass die Landwirte mit den örtlichen Jagdpächtern eng zusammenarbeiten und sich austauschen", wurde bei dem Informationsgespräch betont.

Schweinepest: Landrat lud zu Informationsgespräch

© Landratsamt

Den Landwirten wird weiter empfohlen, verstärkt auf Desinfektionsmaßnahmen rund um den Schweinestall zu achten sowie ihre Betriebe möglichst "wildschweinsicher" abzusperren. "Ein wesentliches Übertragungsrisiko liegt beim Menschen selbst" wurde seitens der Behörde erklärt. Über weggeworfene infizierte Speisereste seit leicht eine Infektion von Wildschweinen möglich. In diesem Zusammenhang sei es wichtig, dass Landwirte, die ausländische Fachkräfte beschäftigten, hier sensibilisiert seien und darauf hinwirkten, "dass nicht durch aus den Heimatländern mitgebrachte Nahrungsmittel die ASP eingeschleppt wird".

Die Aufklärung des Landrats in Sachen ASP sei "ein wichtiges Signal in Richtung gemeinsamer Präventionsarbeit", befanden alle Teilnehmer abschließend.  Entsprechende Untersuchungsaufträge stehen in den nächsten Tagen unter www.kreis-nea.de unter "Aktuelles" zum Download zur Verfügung. Ebenso kann man sich mit Fragen an das hiesige Veterinäramt unter der Telefonnummer 09161/926001, Dr. Eismann, wenden.

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