Selbstsicher sprechen gelernt

26.11.2018, 14:40 Uhr
Selbstsicher sprechen gelernt

© D. Hübner

Jeder kennt derlei beklemmende Situationen, wie sie einer der motivierten Teilnehmer in der Vorstellungsrunde schilderte: "Ich habe als neuer Vorsitzender eine Grabrede gehalten. Aber sie war bestimmt verbesserungswürdig". Bunt gemischt waren auch die Erfahrungen der anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Zu Beginn des Seminars gab Juliane Freund, Rhetoriktrainerin vom Bayerischen Staatsministerium für Familie Arbeit und Soziales aus München einige kurze theoretische Inputs aus der Kommunikationstheorie - wie die vier Seiten einer Nachricht von Schulz von Thun - und wichtige Punkte für eine gelingende Rede. Dies sind Authentizität, dazu eine passende auf die Zuhörer zugeschnittene Sprache. Zudem sorgen fünf Punkte im Aufbau für eine klare Gliederung und erleichtern das Zuhören: Einleitung, Analyse, Utopie oder Vision, Strategie zum Erreichen der Ziele und ein abschließender Appell.

Körpersprache zählt am meisten

Für Staunen in der Runde sorgte die Tatsache, dass der Inhalt einer Rede mit nur mit sieben und die Stimme bereits mit 35 Prozent, im Gegensatz dazu die Körpersprache aber mit 58 Prozent Wirkung zeigt. Was tun bei Nervosität und Lampenfieber, was lähmend sein kann. Dazu gab es viele Tipps für eine freie und wirkungsvolle Rede. Hier könne ein Stichwortzettel sehr hilfreich sein, aber es gelte auch einige wichtige Punkte zu beachten, so die Referentin. Mit einem Witz, einem Bildvergleich oder einer "Herzenssache" könne der Redner weitere positive Impulse geben. Diese konnten in den vielen Aufgaben und Übungen denn auch gleich praktisch erprobt werden.

Viele praktische Übungen

Variationsreich wurde das Sprechen zu einem Thema vor der Gruppe und das aktive Zuhören geübt. Dazu gab es von der Referentin und den Teilnehmern untereinander anschließend wertschätzendes und kritisches Feedback zu Wirkung und Inhalt. Mit kurzer Vorbereitungszeit entstanden so viele kurze Reden zu den unterschiedlichsten Themen wie beispielsweise über das Insektensterben, Missstände in der Putenaufzucht, Komatrinken bei Jugendlichen, einem sinnvollen Umgang mit dem Handy bis hin zu der Notwendigkeit von Nachbarschaftshilfen in den Kommunen unseres Landkreises.

"Der Anfang und dann vor allem auch der Schluss müssen wohlüberlegt sein", gab die Referentin der Seminargruppe mit. Sie machte Mut, auch nach einer nicht so gut geglückten Rede nicht aufzugeben: "Kein Mensch kam bisher als Rhetorikprofi auf die Welt."

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