Theaterclub begeisterte mit munterem "Froschkönig"

10.7.2017, 16:08 Uhr
Theaterclub begeisterte mit munterem

© Harald Munzinger

Die Geschichte ist bekannt: Einer Prinzessin fällt ihre goldene Kugel in einen tiefen Brunnen. Um sie wieder zu bekommen, verspricht sie einem Frosch alles, was dieser wünscht, ohne wirklich daran zu denken, ihn von ihrem Tellerchen essen und Becherchen trinken zu lassen und schon gar nicht mit ihm in ihrem Bettchen zu schlafen. Dies fordert der "garstige Frosch" allerdings hartnäckig ein und verwandelt sich in einen wunderschönen Prinz, als ihn die Königstochter mit voller Kraft zornig an die Wand wirft und sich damit der Zauber einer bösen Hexe löst, ein glückliches Paar noch heute lebt, wenn es nicht...

Im Kern spielt sich diese Geschichte auch vor der Kulisse des einstigen Hohenzollernschlosses ab, das selbst die einfallsreichste Dekoration kaum ersetzen könnte. Ein genialer Einfall also der beiden Theaterpädagoginnen und "Stückeentwicklerinnen" Astrid Baugut und Mayet Gressenberger, mit dem "Froschkönig" auch gleich den "Märchensommer im Schlosshof" zu inszenieren und damit Neustadts Kulturszene zu bereichern. Dass dies mit einer improvisierten Vorstellung geschah, die sich das Ensemble gemeinsam in nur einer Woche erarbeitete, blieb das märchenhafte Geheimnis des "Spielraum-TheaterClubs".

Denn der trotz sommerlichen Hitze stattlichen Gästekulisse mit vielen gespannten Kindern wurde eine perfekte Inszenierung geboten, in die sie einbezogen sein sollte. Schließlich mochte sich nach der harschen Absage des Prinzen Ferdinand an das Heiratsbegehren einer Hexe, diese auch einen Prinzen aus dem Publikum vorstellen und verwandelte Ferdinand für den schmählichen Korb in einen Frosch. Der traf sich mit dem Prinzen und erhielt fortan von diesem die Anweisungen, wie man die Zuneigung und Freundschaft der Prinzessin gewinnen könnte. Die in den durch ein Planschbecken ersetzten Brunnen gefallene Kugel sollte der List zugutekommen, womit das Geschehen seinen bekannten Lauf mit einer überraschenden Wende nimmt.

"Froschreiniger" löst Zauber auf

Denn in ihrer Verzweiflung greift die Prinzessin zur Abwehr des glitschigen Getiers zum "Froschreiniger", der den bösen Zauber lösen und den prächtigen Prinzen erscheinen lassen sollte. Nicht nur die Hochzeit des hübschen Paares (dargestellt von Alisa Baugut mit gekonnten Gesangseinlagen und Matthias Wörrlein) führt zum bekannten Happyend, auch der etwas einfältige König (Horst Odörfer) findet mit des Prinzen Zofe Henriette (Britta Pauli) sein Glück und für Zofe Greta (Tessa Wägner) wirft sich der Frosch – von Uli Huber erfrischend heiter ins Szene gesetzt – als Gemahl in die breite grüne Brust. Lediglich die Hexe (Mayet Gressenberger) bleibt auf der Strecke, nachdem auch all ihr Werben um einen jungen Gatten aus dem Publikum erfolglos sein sollte. Die immer wieder eingespielte märchenhafte Musik zum munteren Geschehen in der Schlosshofkulisse hatte einmal mehr Adrian Baugut komponiert.

Nach den sehr erfolgreichen Produktionen "Kein Bock" und "Dionysos & Friends" sowie dem Dinner-Krimi "Der Schatten" ist dem "Spiel(t)raum TheaterClub" auch der Einstieg in das für ihn neue Genre des Kindertheaters ausgezeichnet gelungen.

Die von viel herzhaftem Lachen begleitete Premiere schloss mit begeistertem Applaus und Glückwünschen der Erwachsenen für den perfekten Start in "Märchensommer im Schlosshof" sowie für ein mitreißend spielfreudiges Ensemble. "Macht weiter so" freute dieses sich mit Astrid Baugut und Mayet Gressenberger über die anspornende Resonanz, das Kindertheater "ins Programm zu nehmen".

Das eröffnet auch die Gelegenheit, sich den kreativen Spielraum selbst zu eröffnen. Wer mitmachen möchte, kann sich an Astrid Baugut (Telefon: 09163/8440, E-Mail Astrid.Baugut@gmx.de) wenden.

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