Vortrag gibt Einblick in das Carsharing im ländlichen Raum

SCHEINFELD - Die dritte Veranstaltung der Reihe "Beste Beispiele im und für den Steigerwald" gab mit einem Vortrag über das "DorfAuto Gnötzheim" einen praxisnahen Einblick in die Gestaltungsmöglichkeit des Carsharings im ländlichen Raum.

Referent Wilhelm Ott, Vorsitzender des ehrenamtlich tätigen DorfAuto-Ausschusses aus dem unterfränkischen Ortsteil Gnötzheim, stellte in seinem umfassenden Vortrag die Entstehung, das Konzept und den aktuellen Stand des „DorfAutos Gnötzheim“ vor.

Im ländlichen Raum ist der Bedarf für ein Zweit-oder Drittauto groß. Um die Kinder in die Schule zu fahren, für den täglichen Einkauf oder bei notwendigen Arztbesuchen, ist man fast immer auf ein individuell nutzbares Auto angewiesen. Hier setzt das DorfAuto Gnötzheim an, indem es im Sinne des Carsharings ein eigenes, zusätzliches Auto für die Bewohner des Ortes unnötig macht.

Unter Trägerschaft der Kirchengemeinde wurde vom extra gegründeten DorfAuto-Ausschuss ein Konzept entwickelt und mit Hilfe von tatkräftigen Sponsoren aus der Region umgesetzt. Ein geleaster Ford Ka steht seit 3,5 Jahren am örtlichen Freibad jedem zuvor registrierten Nutzer zur Verfügung. Ein digitales Buchungssystem mit einem über das Internet zugänglichen Kalender macht eine unkomplizierte Nutzung möglich. Ein ebenfalls durch Sponsoren zur Verfügung gestelltes Smartphone erlaubt eine flexible Reservierung von unterwegs.

Finanziell trägt sich das “DorfAuto” durch die gute Auslastung nach Auskunft von Vorsitzendem Wilhelm Ott “komplett selbst“. Das geplante Soll der Nutzung wurde in den vergangenen dreieinhalb Jahren durchschnittlich sogar übertroffen. Eine Fortführung des Projekts über die erste zeitliche Grenze von vier Jahren ist daher fest vorgesehen.

Die Besonderheit des “DorfAutos” zeigt sich auch in dem großen Presseecho, über das sich der Ort Gnötzheim freuen darf. Ein rundum gelungenes Projekt also, was zur zukünftigen Gestaltung der Mobilität im ländlichen Raum wertvolle Anregungen liefert, erklärte Netzwerkmanager Philipp von Dobschütz zu einem der “besten Beispiele im und für den Steigerwald“.

Die nächste Veranstaltung des Netzwerks Steigerwald mit Sitz in Scheinfeld findet am Donnerstag, 12. März, um 19 Uhr in der “Laufer Mühle“ (Lauf 18, in Adelsdorf) statt. Die soziotherapeutische Einrichtung mit ihren angeschlossenen sozialen Betrieben wird vom Geschäftsführer Michael Thiem vorgestellt. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei, eine Anmeldung nicht zwingend notwendig.