Wanderausstellung in Neustadt zum Tabuthema Demenz

1.12.2017, 15:04 Uhr
Wanderausstellung in Neustadt zum Tabuthema Demenz

© Harald Munzinger

Landrat Helmut Weiß wünschte bei der Eröffnung dem Projekt "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz" viel Beachtung. Im September 2016 gestartet, tourt die von der Gerontologin Josefine Mühlroth und Anja Haverkock konzipierte Ausstellung noch bis Mitte Oktobet 2018 durch den Landkreis. Sie gibt nach den Worten von Landrat Weiß "den akut erkrankten Menschen mit der Begleitdiagnose Demenz ein Gesicht".

Da Demenz ein Thema sei, das auch in Zukunft stark beschäftigen werde, sei es wichtig, das gegenseitige Verständnis und den Umgang zwischen demenzerkrankten Menschen, deren Angehörigen und dem Klinikpersonal weiter zu verbessern, wozu die Ausstellung beitragen könne. Sie sorge dafür, das wichtige Thema einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen, so Weiß in Übereinstimmung mit Klinikvorstand Stefan Schilling und dem Chefarzt der Inneren Medizin und Geriatrie an der Klinik Bad Windsheim, Dr, Wolfgang Anderer, der Demenz als immer noch stigmatisiert bezeichnete.

Die Ausstellung solle deshalb einen Anstoß geben, dass sich noch mehr Menschen mit dem Problemfeld Demenz beschäftigen, die jeden Menschen betreffen könne: "Das kann man sich nicht aussuchen".

Entsprechende Strukturen schaffen

Die Klinik Bad Windsheim sei bestrebt, für den ganzen Landkreis entsprechende Strukturen zu schaffen, die für den Umgang mit den betroffenen Menschen und ihrem Umfeld nötig seien, um ihnen ein möglichst "selbstbestimmtes, angenehmes Leben mit wenig Angst im bekannten sozialen Umfeld" und Angehörigen Hilfen in vielfach schwierigen Situationen zu bieten. Dass man bei der Vernetzung der Aufklärung vom Klinikvorstand Stefan Schilling freie Hand habe, von der Stadt Bad Windsheim stete Unterstützung erfahre und auch im Zusammenwirken mit der "Gesundheitsregion plus", vertreten durch Geschäftsführerin Stefanie Schindler, stete Verbesserungen erziele, stellte Dr. Anderer dankbar fest.

Landrat Weiß unterstrich die Bedeutung des "Förderprojektes Lokale Allianz für Menschen mit Demenz in Bad Windsheim" mit den Hinweis auf aktuell rund 1,6 Millionen in Deutschland an Demenz erkrankter Menschen mit steigender Tendenz. Da im Umgang mit diesen Personen vielfach eine große Unsicherheit bestehe, sei die Ausstellung ein weiterer wichtiger Schritt, offen über das Thema Demenz zu sprechen und eine positive Entwicklung für ein besseres Miteinander und Verständnis für Menschen mit Demenz und deren Angehörige voranzubringen.

Gegenseitiges Verständnis stärken

Für die Wanderausstellung gestalteten Josefine Mühlroth und Anja Haverkock sieben themenbezogene Rollups. Die Wanderausstellung sei auf der Basis langjähriger Erfahrungen in der Akutgeriatrie und Aussagen einer bereichsübergreifenden Befragung des Klinikpersonals entwickelt worden, ließen sie bei deren Eröffnung im Landratsamt wissen.

Mit vielen authentischen Fotos, praktischen Informationen und Tipps für konkrete Hilfsangebote vor Ort bis hin zu humorvollen Zitaten -  sensibilisiert für die Situation und Gefühle von Patienten, um gleichzeitig zu mehr gegenseitigem Verständnis und konstruktivem Miteinander von Klinikpersonal und pflegenden Angehörigen beizutragen. Die Ausstellung, die auf praxisorientierte und durchaus auch humorvolle Weise für das schwierige Tabuthema - dem ländlichen Raum angepasst - öffnen will, kann während der Dienstzeiten des Landratsamtes in dessen Foyer besichtigt werden.

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