Wegwerfen war gestern: "Reparatur Café" gibt Gas

7.7.2019, 18:17 Uhr

Damit kam es trotz zahlreicher "Reparaturaufträge“ kaum zu längeren Wartezeiten, die zudem in der gemütlichen Kaffee-Ecke überbrückt werden konnten. Drei Frauen nahmen sich hier der Gäste ein, die sich gerne auch zu einem Spiel einladen ließen. Dorothea Hübner, Leiterin des Caritas-Freiwilligenzentrums, freute sich mit dem Initiator des "Reparatur Cafés“, Heinz Gaksch, über den regen Zuspruch und die stark besetzten "Werkbänke“, die zum Teil sogar in den Garten des Jugendtreffs "Lazarett“ ausgelagert werden mussten.

Dass sich zu den ehrenamtlichen Tüftlern, überwiegend Ingenieure und versierte Techniker mit Florian ein 15-Jähriger gesellte, bereitet Heinz Gaksch besondere Freude, der im September 2015 den Anstoß zu den kostenlosen Reparaturen als ein wirksames Zeichen gegen die Wegwerfgesellschaft gegeben hatte. Inzwischen konnte er 15 Helfer im Alter von 15 bis 75 Jahren für die Aktion gewinnen, zu der im monatlichen Wechsel in die Bad Windsheimer "Schneiderscheune“ oder das Neustädter "Lazarett“ eingeladen wird. Und das mit stetig zunehmend Resonanz auf den Appell "wegwerfen war gestern“.

Vom Staubsauger, den auch schon mal eine tote Maus "lahmgelegt“ hatte, bis zum Mixer, von CD-Player bis zum TV-Gerät, der Kaffee- bis zur Nähmaschine reicht die Palette der überwiegend "elektrischen Patienten“. Rund die Hälfte davon könne vor Ort „geheilt“ werden, berichtet Gaksch im NN-Online-Gespräch, bei weiteren 15 Prozent sind Ersatzteile zu besorgen oder kann der Tipp gegeben werden, wie das defekte Teil wieder in Gang gesetzt werden kann. Beim Rest müssen die ehrenamtlichen Fachleute vor der raffinierten Herstellungsmethode irreparabler Wegwerfartikel kapitulieren.

Bei 57 (!) Teilen, die an einem Samstag ins "Reparatur Café“ gebracht wurden, liegt nach den Aufzeichnungen von Heinz Gaksch der Rekord. Dem kam man beim letzten vor der Sommerpause ziemlich nahe, freute sich Dorothea Hübner über den erneut starken Zuspruch. Dabei wurde das "Lazarett“ auch zur "Puppenklinik“ in der bei zwei betagten aber immer noch geliebten Puppen Kopf und Gliedmaßen wieder implantiert werden mussten. Bei dem jugendlichen Tüftler Florian war eine Drohne in geschickten Händen und ein Spezialist für Nähmaschinen kümmerte sich um einen technischen Defekt, während an einer anderen Kleidung vor der Abfalltonne bewahrt wurde.

"Willkommen sind weiterhin interessierte und talentierte Helfer, die gerne aktiv mitarbeiten möchten“, wirbt Dorothea Hübner. Informationen zum "Reparatur Café“, das im September fortgesetzt wird, gibt es im Freiwilligenzentrum in Neustadt (Ansbacher Straße bei der katholischen Kirche) unter Telefon 09161/888919 oder unter freiwilligenzentrum@caritas-nea.de.

"Gänsehaut im Museumscafe"

Die BücherTauschBörse des Freiwilligenzentrums "mach mit!“ der Caritas lädt alle Krimifreunde zu einer unterhaltsamen und spannenden Autorenlesung ein. Am Mittwoch, 17. Juli, stellt ab 14.30 Uhr im Museumscafé am "Alten Markgrafenschloss“ Bettina Baumann bei Kaffee und Kuchen Auszüge aus ihrem Roman "Feiersbrunst“ vor. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich, teilt das Team der "BücherTauschBörse“, das sich auf viele Krimifreunde freut und auch dienstags von 14 bis 16 Uhr sowie freitags von 9 bis 11 Uhr in das Reich der Leseratten im Caritashaus einlädt.

Filmabend für alle FSSJ‘ler

Über 200 Schülerinnen und Schüler haben mit ihrem Freiwilligen Sozialen Schuljahr (FSSJ) in diesem Schuljahr gezeigt, dass Ehrenamt eine Ehrensache ist. Sie engagierten sich in verschiedenen Einrichtungen und leisteten jeweils mindestens 80 Stunden ehrenamtlich. Für dieses Engagement will sich das Freiwilligenzentrum "mach mit!“ bei allen diesjährigen FSSJ-Schülern bedanken und lädt sie am Donnerstag, 25. Juli, ab 18 Uhr bis gegen 21 Uhr zu einem Filmabend ein. In den Jugendräumen des katholischen Pfarrzentrums in Neustadt (Ansbacher Straße 6) werden zwei "Film-Hits“ gezeigt. Zur besseren Planung wird um Anmeldung bis zum 22. Juli 2019 an fssj@caritas-nea.de oder 09161/888936 gebeten.

Für ihren wertvollen Einsatz erhalten alle FSSJ-Schüler am Schuljahresende ein Zeugnis. Die Zeugnisse werden auch in diesem Schuljahr direkt an den Schulen verliehen. Dies beginnt am Freitag, 12. Juli in der Realschule Schloss Schwarzenberg. Eine Woche später gibt es die Zeugnisse in der Mittelschule Emskirchen sowie im Gymnasium Scheinfeld und am Freitag, 26. Juli, schließlich für die FSSJ’ler des Georg-Wilhelm-Steller-Gymnasiums und die Staatliche Wirtschaftsschule Bad Windsheim.

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