Weißwurstkönigin kommt erstmals aus Franken

24.9.2014, 16:10 Uhr
Weißwurstkönigin kommt erstmals aus Franken

© Harald Munzinger

"Unseren Beruf mal wieder ins positive Licht zur rücken, was er auch wirklich verdient hat", war Forsters Beweggrund, sich für die Wahl der Bayerischen Weißwurstkönigin zu bewerben. Das geschah mit einem Lebenslauf, reichlich Bildmaterial auch vom Cateringservice. Mit ihr griffen 37 Bewerberinnen nach der Krone, sieben von ihnen wurden zur Finalrunde nach Bodenmais eingeladen. Unter ihnen die Fachverkäuferin und Verkaufsleiterin im Fleischerhandwerk Stefanie Forster. "Da war die Freude natürlich riesig groß", auch bei den Eltern Anna-Luise und Gerhard Forster.

Profundes Wissen nahm sie aus dem elterlichen Betrieb, der Münchsteinacher Landmetzgerei Moosmeier - in der niederbayerische Weißwürste nach eigenem Hausrezept auch in Franken als eine Spezialität gelten - und dem Arbeitgeber, dem Obermeister der Metzgerinnung Peter Ullrich mit.

Weißwurstkönigin kommt erstmals aus Franken

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Vier Prüfungen musste Stefanie Forster beim Finale vor honoriger Jury bestehen. Zunächst musste sie sich und ihre Motivation zum Griff nach der Krone vorstellen und dabei versuchen, das Publikum für sich zu gewinnen; "hat gut geklappt". Danach galt es, im Weißwurstquiz mit Fragen zur Geschichte, Entstehung und Herstellung der Weißwurst sowie deren Tradition zu bestehen, was Stefanie mit voller Punktzahl schaffte.

Alle Hürden gemeistert

Das Servieren von Weißwürsten mit einem Weißbier musste über Hürden und doch elegant gemeistert werden. Schließlich sollte sie auch bei einem Werbeslogan für den Verkauf der Weißwurst in der ganzen Welt überzeugen, den sie in ein brauchtümliches Gstanzl verpackte und darin die Weißwurst besang: "Ein voller Erfolg". Wenn mal Nervosität aufkommen sollte, war der Blick zum Papa im Publikum der Sicherheitsanker für den weiteren souveränen Auftritt , ließ Stefanie Forster mit einem nun ganz entspannten Lächeln wissen.

Mit den sechs Mitbewerberinnen, mit denen sich bei aller Konkurrenz ein schönes Verhältnis entwickelt, man sich auch gegenseitig geholfen habe, galt es dann in einem VIP-Zelt auf die Entscheidung der Jury zu warten. Diese lag neben Entertainer und Sänger Roberto Blanco bei Bundestagsabgeordnetem Alois Rainer, Regens Landrat Michael Adam, den Bürgermeisterinnen Ilse Oswald und Rita Röhrl aus der Region sowie ihrem Bodenmaiser Kollege Bürgermeister Joli Haller, Thomas Krinner vom Fleischerverband, Ideengeberin Roswitha Nötzel und der ersten Weißwurstkönigin Nadja Wittmann.

Weißwurstkönigin kommt erstmals aus Franken

© Harald Munzinger

Nachdem vier Bewerberinnen freundlich (aber traurig) verabschiedet worden waren, stieg die Spannung bei Stefanie Forster, die mit einer niederbayerischen Weißwurstliebhaberin vor der letzten Entscheidung stand und schließlich mit Freudentränen in den Augen die Insignien der Weißwurstkönigin von ihrer Vorgängerin Nadja Wittmann und dem Jurymitglied Roberto Blanco entgegen nehmen konnte.

Als "Steffi I." bestieg die natürlich-sympathische Majestät den Thron, überglücklich "es geschafft zu haben, als Mittelfränkin die Weißwurst vertreten und damit zeigen zu können, dass wir auch etwas von unserem Fach verstehen"; nördlich des legendären Weißwurstäquators. Nun freut sie sich riesig auf rund 50 Repräsentationstermine im Amtsjahr, darunter auf der "Grünen Woche" oder der "Internationalen Tourismusbörse" in Berlin, auf der Internationalen Handwerksmesse oder bei einer Promiparty des berühmten "Stanglwirts".

"Heimspiel" am Sonntag

Beim Stadtgründungsfest in Rosenheim wird sie am Samstag erstmals ihres neuen Amtes walten und am Sonntag, 28. September, ihre Premiere in der Heimat haben: Bei einem Weißwurstfrühschoppen zum Neustädter Herbstfest von 10 bis 13 Uhr in der Metzgerei Ullrich mit den Würsten frisch aus dem Kessel. Danach geht es zum Stand der Landmetzgerei Moosmeier auf dem Neustädter Jahrmarkt, wo "Steffi I." von 13 bis 15 Uhr königlich stolz auf den Papa ist, der die Weißwurst von Niederbayern nach Franken gebracht hat, wo sie jetzt die Tochter adelt.

Über unglaublich viele Glückwünsche konnte sich Stefanie Forster schon freuen, allen voran von Münchsteinachs Bürgermeister Jürgen Riedel, der ebenso mit Blumen gratulierte wie viele Kunden aus dem Dorf, ferner persönlich oder in zahllosen Mails aus dem Landkreis sowie auch aus Nürnberg, wo es jeden Samstag auf dem Heinrich-Böll-Platz die Weißwürste aus dem Steigerwaldort nach altem niederbayerischer Hausrezept gibt; jetzt mit königlichem Siegel.

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