Zum Fastnachts-Ende: "Geldbeutelwäsche" in Neustadt

1.3.2017, 15:51 Uhr
Zum Fastnachts-Ende:

© Harald Munzinger

Die im Gegenzug abzugebende Narrenkappe hätte Holzmann gerne behalten und sich gut vorstellen können, wie sie bei den nächsten Ratssitzungen die Runde macht. Falls dabei einem Ratskollegen Hörner aufgesetzt würden, wären die Löcher dafür da, meinte der amtierende Bürgermeister launig, der sich Gedanken darüber machte, ob die Narren mit dem Aschermittwoch nicht mehr regieren. Seine Erkenntnis: "Ich denke, in der heutigen Zeit regieren sie weiter".

Dann allerdings nicht mehr die Aktiven der "Geißbock-Gesellschaft", die nach altem Brauch die im Fasching "gebeutelten Geldbörsen" im Neptunbrunnen schrubbten und dann zum Trocknen ans Sparkassenportal hängten. Unter ihnen tauchte auch Vorstand Michael Berger den Sparkassenbeutel ins Waschwasser, um "mit allem Nachdruck" und der Betonung auf den Beutel zu erklären, sich nicht etwa an einer Geldwäsche beteiligt zu haben. Geld spielte aber dann doch noch eine Rolle und manch einer aus der Geißbockriege hätte sich die Prozente des dazu gereichten Schnapses gewünscht, womit sich die Startspende der Sparkasse für die nächste Session rasant vermehrt hätte.

Orden und Pagenküsschen

Sein Kommando "Schluss, aus, Ende", hatte Sitzungspräsident Holger Wesp nach dem Echo des Geißbockmeckerns auf dem Rathausturm mit dem letzten heiseren "Häbberla-Määh" zu früh ausgerufen. Schließlich gab es an Bürgermeister Peter Holzmann und an Mäzen Michael Berger noch die letzten Orden samt Pagenküsschen zu verleihen, ehe es traditionell "durch die Gässla zur Sunna" und "den besten Heringen der Welt" ging.

Dort konnten sowohl Vorsitzende Sylvia Seeberger, als auch Holger Wesp ein äußerst zufriedenes Fazit der Session ziehen, die mit der Krönung des Kinderprinzenpaares Mitte Januar begonnen hatte und mit dem großen Kinderfasching am Fastnachtsdienstag endete. Dazwischen wurden vier Sitzungen gestemmt und zwei große Bälle veranstaltet, wobei für Sylvia Seeberger der erste zur Weiberfasnacht ein Höhepunkt der Session gewesen sein sollte. Nach der gelungenen Premiere gilt die Neuauflage 2018 als sicher.

Bürgermeister Peter Holzmann würdigte die vielen Aktivitäten der Geißbock-Gesellschaft und "wie toll der Verein die Traditionen hochhält", auch wenn Franken nicht unbedingt eine Faschingshochburg sei. Viel Lob gab es für die wiederum gelungenen Sitzungen. Präsident Holger Wesp beschloss "eine supertolle Session" mit einem "großartigen treuen Publikum" und vielen engagierten Aktiven, die für ihn zugleich eine besondere sein sollte: Beim zünftigen Kehraus, bei dem noch einmal die Register des Humors gezogen wurden, ehrte ihn die Gesellschaft für 25 Jahre Präsidentschaft.

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