20 Dosen bis Ostern: So läuft das Impfen beim Hausarzt ab

31.3.2021, 06:01 Uhr
20 Dosen bis Ostern: So läuft das Impfen beim Hausarzt ab

© Foto: Hannibal Hanschke/Reuters/Pool/dpa

Vorneweg direkt die Frage, die sich vermutlich die meisten stellen: geht es bei Ihnen tatsächlich direkt heute mit den Impfungen los?

Wir stehen in den Startlöchern und erwarten eine Lieferung von zwei Flaschen mit dem Astrazeneca-Vakzin, also insgesamt 20 Impfdosen. Die Patienten aus der Kategorie eins, die diese bekommen sollen, haben wir schon im Vorfeld ausgewählt.


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Heißt das, es werden in den kommenden Wochen auch immer etwa zwanzig Impfungen möglich sein – und immer mit Astrazeneca – oder ist das alles gar nicht so sicher?

Bayern hat den Impfstart ja als einziges Bundesland vor die Osterfeiertage gelegt, die aktuelle Versorgung mit Impfstoff betrifft also erst einmal die kommenden Feiertage. Und es nehmen aktuell bayernweit auch nur etwa die Hälfte aller Praxen an dem vorgezogenen Impfstart teil. Am 7. April beginnt dann deutschlandweit das Impfen in den Hausarztpraxen, und das eben mit dem Impfstoff, der gerade verfügbar ist.

20 Dosen bis Ostern: So läuft das Impfen beim Hausarzt ab

© Foto: Praxis Dr. Löw

Wie genau ist denn dann die Versorgung mit Impfstoff organisiert?

Nach Ostern kann jeder Hausarzt seinen Bedarf für die nächste Woche jeweils bei der Kassenärztlichen Vereinigung anmelden. Pro Woche können das zwischen 20 und 50 Impfdosen sein.

Bitte nicht anrufen

Und wie soll man als Patient vorgehen, wenn man eine Impfung beim Hausarzt haben möchte?

Bei uns gibt es aktuell eine Liste mit Patienten, die in der Praxis waren und angegeben haben, dass sie sich impfen lassen wollen. Auf dieser Liste haben wir unsere Patienten bereits priorisiert. Wir gehen aber auch selbst proaktiv auf Patienten zu, von denen wir wissen, dass sie nicht in das Impfzentrum nach Gunzenhausen fahren können – etwa, wenn diese nicht mehr mobil sind. Ansonsten kann man sich auf unserer Internetseite registrieren lassen, und dann kommen wir auf den Patienten zu, wenn er an der Reihe ist.

Das klingt ganz so, als wollten Sie keine unzähligen Anrufe in Ihrer Praxis.

Davon erhalten wir aktuell sehr viele. Wir bitten aber dringend darum, von Anrufen abzusehen. Ich kann glaube ich auch für alle anderen Kollegen in Treuchtlingen sagen: Die zehn bis 20 Impfdosen, die eine Praxis jetzt im ersten Anlauf bekommt, wenn sie denn welche bekommt, sind längst verplant. Es nutzt also nichts, jetzt anzurufen.

Und wie werden Sie langfristig die Impfungen in Ihrer Praxis organisieren?

Wir arbeiten wie gehabt mit der Liste. Darüber hinaus wird es wohl feste Impftage geben: Da werden dann ein Arzt und eine Helferin an einem Tag nichts anderes machen, als Impfungen durchzuführen. Je nachdem, wie viel Impfstoff wir bekommen, könnten es auch zwei Tage werden. Wir wollen und müssen außerdem unbedingt nach der Priorisierung vorgehen und konsequent dafür sorgen, dass kein Impfstoff übrig bleibt. Dass jemand in die Praxis hereinspaziert und sagt, er möchte geimpft werden, das wird hingegen schlichtweg nicht möglich sein. Das lässt sich vielleicht dann machen, wenn ein Großteil der Bevölkerung geimpft ist.


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Was würden Sie denn machen, wenn doch mal an einem Abend der Impfstoff übrig bleibt?

Wir werden die Impflisten so führen, dass wir immer noch Ersatzpersonen in petto haben. Dann werden jene, die in der Reihenfolge als nächstes kommen würden, eben früher geimpft.

Wie blicken Sie denn persönlich auf den heutigen ersten Impftag?

Ich bin schon gespannt, denn das ist das erste Mal, dass wir in den Räumen der Praxis impfen. Im Vorgang selbst ist mein Team aber schon routiniert. Ich wünsche auf jeden Fall auch allen weiteren Kollegen viel Erfolg – und wenn einer der Treuchtlinger Ärzte Zweifel oder Fragen hat, kann er mich gerne kontaktieren.

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