50 Jahre Tennisclub Treuchtlingen

15.9.2014, 07:59 Uhr
50 Jahre Tennisclub Treuchtlingen

© Stanka

Dem Treuchtlinger Tennisclub geht es ausgesprochen gut. Er ist sehr vital, so etwas wie der Leuchtturm des Jugendtennis in der Region und bei gut 200 Mitgliedern in der Lage, die Stadthalle zu füllen – wie bei der Feier bewiesen wurde. Zu verdanken ist dies vielen Helfern, aber allen voran einigen Männern in der Führungsriege, die in Sachen Motivation und Engagement mehr als Vorbilder sind. Eine der Hauptmotivatoren ist Günter Grzega, der als Vorsitzender auch durch den Abend führte und alle Gäste humorvoll begrüßte.


Bei der Jubiläumsfeier gab es – wie bei solchen Anlässen üblich – etliche Grußworte. So hob Wolfgang Müller, der Vorsitzende des Gesamtclubs ESV, dem der Tennisclub angeschlossen ist, eben auch das Engagement der Führungsleute hervor. Er freute sich, dass in der Sparte alles reibungslos klappt. Bürgermeister Werner Baum, der gleichzeitig Schirmherr des Abends war, ging auf die vielen Auszeichnungen der letzten Jahre ein, die der Club vor allem wegen seines Einsatzes für die Nachwuchsarbeit erhalten hatte: das Prädikat „kinderfreundlicher Verein“ und den Sportpreis des BLSV Mittelfranken. Baum nannte auch die Namen Günther Grzega, Herbert Tschepa und Heinz Michel, die mit diesem Erfolg verbunden seien.


Und Landratsstellvertreter Peter Krauss, selber Tennisspieler, konnte aus eigener Erfahrung einiges über den Treuchtlinger Tennisclub einbringen. So würden die Nachbarvereine voller Neid und Anerkennung auf die Arbeit des Treuchtlinger Clubs bli­cken. Herbert Tschepa habe ihm vor 40 Jahren die Freude am Tennisspielen erst vermittelt. „Die Jugend braucht dringend solche Leute“, so Krauß. Die Mitglieder könnten zurecht stolz auf ihren Club sein.


Auch eine Chronik wurde im Lauf der Feier vorgetragen. Dies war die Sache von Heinz Michel, der die eine oder andere Anekdote ausgegraben hatte und den mühevollen Weg vom Bau eines ersten Tennisplatzes im Jahr 1963 bis heute nachzeichnete. In den Anfangsjahren boomte Tennis noch nicht derart, wie zu Zeiten von Boris Becker und Steffi Graf. In Treuchtlingen schlug das damals neue Angebot aber trotzdem voll ein. Bei der Clubgründung 1964 jedenfalls war das Interesse riesig.


Sehr geselliger Club


Die Geselligkeit spielte beim Tennisclub schon immer eine große Rolle. So gab es einst Herbst- und Faschingsbälle, Kellerfeste und ähnliches. Und es gab Ende der 60er Jahre sogar einen Aufnahmestopp, weil die Tennisplätze überlastet waren. Deshalb wurden im Laufe der Jahrzehnte immer wieder neue Plätze zusätzlich gebaut und Ende der 90er Jahre auch ein neues Clubheim, nachdem das umgebaute Wohnhaus am Brühl lange einen guten Dienst erfüllt hatte. Auch sportlich war der Club erfolgreich und hatte sowohl Damen- als auch Herrenmannschaften in der Bezirksliga.


Die vergangenen Jahre gehörten aber zweifellos den Kindern und Jugendlichen im Club, deren Förderung sich die Clubleitung auf die Fahnen geschrieben hat. Günter Grzega nannte bei seiner Begrüßung das Projekt „Sport nach 1 in Schule und Verein“, das einen gewaltigen Anklang findet. Der Club richtet wichtige Nachwuchsturniere aus, wie erst vergangene Woche.


Rivalitäten, wie einst üblich, gibt es im Tenniskreis übrigens nicht mehr. Es gibt im Landkreis einen Tennis-Stammtisch, der für regen Austausch sorgt. Dessen Gründer Jürgen Lang war ebenso Gast bei der Feier, wie der Weißenburger Vorsitzende Gustav Albrecht. Es kommt halt immer auf die Handelnden und die gemeinsamen Ziele an.


In diesem Sinne zeichnete an diesem Abend Robert Enzingmüller als Vertreter des Tennisbezirks zwei verdiente Clubfunktionäre aus. Zuerst war dies Hans-Michael Kellner, der Gründungsmitglied des Clubs ist, insgesamt 16 Jahre lang Vorsitzender war und mehr als 30 Jahre in Funktionärsfunktion. Er war auch der Motor bei den Platzneubauten. Er erhielt dafür die Goldene Ehrennadel des Bezirks, die ausgesprochen selten vergeben wird.


Emotionaler Höhepunkt des Abends


Und dann wurde es in der Halle richtig emotional. Als nämlich der Name Herbert Tschepa aufgerufen wurde, gab es „Herbert-Rufe“, alle standen auf und erwiesen „der Seele des Clubs“ applaudierend und jubelnd die Ehre. Tschepa, ebenfalls Gründungsmitglied, ist seit Jahrzehnten im Club tätig, meist als „stiller Helfer“ im Hintergrund. Er war aber auch lange Revisor, Kassier, Vorsitzender und 2. Vorsitzender, der er momentan auch ist. Die Nachwuchs­projekte und vor allem „Sport nach 1“ sind sein Verdienst. Dabei ist er mit seiner ausgleichenden und ruhigen Art besonders wertvoll für das Vereinsleben. Er ist immer ansprechbar. Er erhielt ebenfalls die Goldene Ehrennadel des Verbandes. „Gut, dass es dich gibt“, so Günter Grzega zu ihm. Sichtlich gerührt rief Tschepa nach der Ehrung einen denkwürdigen Satz in die Halle: „Treuchtlingen ist die Tennishauptstadt Mittelfrankens!“


Im Laufe der Feierstunde(n) wurden so viele Namen lobend genannt, dass dies den Rahmen der Berichterstattung sprengen würde. So wurden die bisherigen Vorsitzenden des Clubs auf die Bühne gerufen und alle derzeit mit Funktionen Betrauten. Auch die Sponsoren des Clubs wurden gewürdigt und erhielten als kleines Dankeschön den Erinnerungskrug zum Jubiläum überreicht.


Zum Ende des offiziellen Teils wurden die beiden Club-Väter Herbert Tschepa und Günter Grzega noch mit einem musikalischen Sketch überrascht, der vom Tennisnachwuchs eigens für die beiden einstudiert worden war. Auf zwei Extra-Stühlen genossen die beiden „Tennis-Senioren“ diese Auszeichnung sichtlich.

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