Altmühltherme: Eröffnung verzögert sich erneut

11.1.2018, 06:05 Uhr
Altmühltherme: Eröffnung verzögert sich erneut

© Benjamin Huck

Seit Ende 2016 läuft die Sanierung der in die Jahre gekommenen Altmühltherme. In zwei Bauabschnitten soll zunächst das frühere Wellenbad in ein Sportbad umgebaut werden. Anschließend soll das Thermalbad auf den neuesten Stand gebracht werden. Doch trotz umfangreicher Voruntersuchungen hat sich der Beton im alten Becken des Wellenbads bei den Arbeiten als viel maroder erwiesen, als vermutet. Das hatte die Arbeiten im vergangenen Herbst verzögert.

Die nächste unangenehme Überraschung kam dann im Umkleidetrakt zum Vorschein: Löcher. An die 200 Abflüsse waren unter der bisherigen Bodenschicht versteckt – sie tauchten allerdings in keinem Plan auf. Geschäftführer Ulrich Schumann vermutet, dass sie bei einer vorherigen Sanierung einfach von der neuen Bodenschicht verdeckt wurden. Was damals wohl üblich war, ist heute aus Brandschutzgründen nicht mehr erlaubt. Die Folge: Die 200 Abflüsse mussten einzeln ausgebohrt und mit Beton verfüllt werden – das hat den Zeitplan um einige Wochen durcheinandergebracht.

Gute Auftragslage

Ein weiteres Problem: die gute Auftragslage des Handwerks. Weil es sich bei der Sanierung um ein gefördertes Projekt handelt, musste der Bauherr über 80 Prozent der Leistungen europaweit ausschreiben. Doch die Rückmeldungen vonseiten der Bauunternehmen waren stellenweise mäßig.

„Wir mussten vier Gewerke noch einmal ausschreiben, weil sich beim ersten Mal niemand gemeldet hat“, sagt Schumann. Das war der Fall beim Bodenbelag für das neue Kinderbecken, bei den Innentüren, der Innenverglasung und den sanitären Anlagen. Meldet sich niemand auf eine Ausschreibung, muss die Therme einen neuen Anlauf starten – was etwa drei Monate bis zur Vergabe dauert.

Mit einigen Handwerksfirmen gab es dann auch Schwierigkeiten auf der Baustelle. So berichtet Schumann, dass einige Firmen mit zu wenig Personal vor Ort waren. Ein Unternehmen habe der Therme nur ein gewisses Zeitfenster für die Ausführung zugestanden. Nachdem dieses nicht eingehalten werden konnte, habe die Firma ihre Angestellten abgezogen – obwohl die Arbeiten noch nicht fertig waren. Bei zwei Gewerken hat die Therme deshalb selbst Handwerker beauftragt, die fehlenden Arbeiten zu übernehmen, damit das Gesamtprojekt nicht zum Erliegen kommt. Die Kosten werden den ursprünglichen Firmen in Rechnung gestellt.

Diese Vorfälle trüben die Baubilanz etwas, insgesamt seien die Geschäftsführung und die Lenkungsgruppe des Stadtrats unzufrieden mit dem Ablauf der Bauarbeiten. Doch Schumann möchte ausdrücklich betonen, dass die Mehrzahl der Unternehmen, davon viele aus der Region, eine gute Arbeit geleistet hätten. Darauf haben die Planer und die Bauleitung auch ein Auge. So soll es zu keinen unangenehmen Überraschungen kommen, wie es etwa bei der Senefelder-Schule der Fall ist.

Öffnung an Ostern

Im Moment werkeln noch 45 Arbeiter auf der Baustelle. Die meisten technischen Einrichtungen wie Lüftung und Wasseraufbereitungsanlage sowie die Leitungen sind bereits verlegt. An einigen Stellen fehlt noch der Bodenbelag und die Deckenverkleidung. Das große Becken des ehemaligen Wellenbads und das Kursbecken seien bereits zu 95 Prozent fertig, so Schumann. Nun fänden die Endarbeiten statt.

Mitte Februar soll das Wasser in die Becken fließen. Ungefähr einen Monat dauert es, bis die Aufbereitungsanlage richtig eingestellt ist. Wenn alles glatt läuft, soll das Bad zu den Osterferien Ende März öffnen – zusammen mit dem Prophylaxecenter und der Salzlounge im Erdgeschoss. Die beiden Ferienwochen soll es einen gleichzeitigen Betrieb von Thermal- und Sportbad geben. „So können sich die Gäste des Thermalsbads auch in den neuen Anlagen umsehen“, sagt Schumann.

Nach den Osterferien, Anfang April, geht es mit dem zweiten Bauabschnitt weiter – dann wird das Thermalbad renoviert. Hier rechnet Schumann mit einem Jahr Bauzeit. Wenn alles nach Plan läuft, wird die gesamte Therme im Mai 2019 den Badegästen wieder zur Verfügung stehen.

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