Ausbau der Johann-Lindner-Straße

19.11.2013, 07:59 Uhr
Ausbau der Johann-Lindner-Straße

© Hedwig

Wie Matthias Faulhaber vom städtischen Bauamt vorausschickte, handelt es sich bei den derzeitigen Asphaltierungen in der Straße um ein Provisorium, da für kommendes Jahr ohnehin eine große Planung für den Ausbau im Blickfeld stand.


Und: In der jetzigen Sitzung ging es nicht um eine Vorentscheidung, sondern nur um eine Empfehlung für eine noch anzuberaumende Anliegerversammlung, bei der die betroffenen Bürger miteinbezogen werden sollen.


Der geplante Ausbau der Johann-Lindner-Straße erstreckt sich vom östlichen Teil, also von der Einmündung zur Schwarzfeldstraße bis zum westlichen Bereich, wo sie in die Köblerfeldstraße mündet. Karl-Heinz Hasselmeier vom Ingenieurbüro ging anschließend auf die Varianten der Vorplanung ein. Sie unterscheiden sich in der Hauptsache in der Anordnung des Gehweges sowie der Parkstreifen, Grünbereiche und Zufahrten.


In einer Variante würde der Gehweg von der Schwarzfeldstraße bis zur Stichstraße einseitig auf der nördlichen Straßenseite verlaufen und dann auf die südliche Straßenseite wechseln – bis hin zur Einmündung Köblerfeldstraße. Die jeweils dem Gehweg gegenüberliegende Straßenseite würde mit Längsparkplätzen, kleinen Grünflächen samt Bäumen sowie Seitenstreifen gestaltet, um den nötigen Zufahrten z.B. aus Garagenanlagen Rechnung zu tragen. In einer anderen Variante würde der Gehweg durchgängig auf der nördlichen Straßenseite verlaufen, und die südliche Seite wäre entsprechend mit Längsparkplätzen, Grünflächen samt Bäumen sowie Seitenstreifen für die Zufahrten versehen. In einer weiteren Spielart würde der Gehweg in weiten Teilen auf der südlichen Straßenseite verlaufen und erst im nordöstlichen Bereich des Straßenbogens auf die nördliche Straßenseite wechseln – bei entsprechender Ausgestaltung der gegenüberliegenden Straßenseite.


Es wurden auch noch einige Untervarianten durchgespielt. Je nach Spielart stünden zwischen 35 und 39 Längsparkplätze zur Verfügung. Mit Blick auf die Baukosten (ohne Nebenkosten) lägen die einzelnen Varianten nicht wesentlich auseinander – etwa zwischen 350.000 und 370.000 Euro.


In der Sitzung entwickelte sich über den Ausbau eine rege Diskussion. Kers­tin Zischler (SPD) gab zu bedenken, dass mehrere Seitenwechsel des Gehweges gerade für ältere Fußgänger und insbesondere für Rollatornutzer problematisch seien. Klaus Fackler (FW) warf den Vorschlag in die Runde, in der Straße am Ende alles ebenerdig und somit barrierefrei zu gestalten, nach dem Motto „Shared Space“ (engl.: geteilter bzw. von mehreren genutzter Raum). Hierzu äußerte Hasselmeier jedoch Skepsis, da dann in der Straße nur noch Schrittgeschwindigkeit möglich wäre.


Utz Löffler (SPD) brachte gar einen Einbahnverkehr ins Gespräch. Hasselmeier und auch Bürgermeister Werner Baum hielten dem entgegen, dass die Straße mit rund 360 Metern zu lang für eine Einbahn sei. Zudem sei die Trasse breit genug, um sie entsprechend gestalten zu können. Durch versetztes Parken seien die Autofahrer ohnehin gezwungen, langsam zu fahren. Uwe Linss (CSU) zeigte Sympathie für die von Fackler vorgeschlagene Lösung mit einem ebenerdigen Ausbau, der allerdings mit Blick auf den Belag ziemlich teuer würde. Er hält einen Seitenwechsel des Gehweges einerseits für problematisch, andererseits würde wegen der hierdurch bedingten, ungeraden Trassenführung der Verkehr begrüßenswerter Weise gebremst.


Baum warnte vor voreiligen Festlegungen, zumal es lediglich um Anregungen für die noch anstehende Anliegerversammlung gehe. Auch Fackler plädierte am Ende dafür, die Bürger entscheiden zu lassen.


Schlussendlich lautete die Empfehlung des Ausschusses für eine Variante mit einen durchlaufenden Gehweg auf der nördlichen Straßenseite mit Parkplätzen entlang des Gehweges. Die südliche Straßenseite sollte demnach entsprechend ausgestaltet sein, um den vielen (Garagen-)Zufahrten Rechnung zu tragen und dort gefahrloses Ein- und Ausfahren zu ermöglichen.


Die Anliegerversammlung soll noch heuer über die Bühne gehen. Bis dahin soll das Ingenieurbüro Messingschlager & Hasselmeier die Pläne gemäß der neuerlichen Empfehlung ausarbeiten. Auch über die Errichtung eines Abwasser-Trennsystems werden die Anlieger in der Anliegerversammlung informiert.
Die Ausarbeitung der Entwurfsplanung soll Anfang kommenden Jahres im Stadtrat vorgestellt werden. Eine Bauausführungs-Versammlung ist für März geplant, sodass schon wenige Wochen später mit den Arbeiten begonnen werden könnte. Im Herbst des kommenden Jahres könnte alles fertig sein.

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