Berufsparcours in der Senefelder-Schule Treuchtlingen

22.10.2016, 07:59 Uhr
Berufsparcours in der Senefelder-Schule Treuchtlingen

© Hubert Stanka

Dieses Jahr ging der bunte Berufsbasar in der Turnhalle der „Sene“ über die Bühne, da die Mensa ja bekanntlich kürzlich der Abrissbirne zum Opfer gefallen ist. In der Halle herrschte reges und diszipliniertes Treiben. In regelmäßigen Wellen trafen Klassen aus dem gesamten Schulamtsbezirk ein, um sich bei den aufgebauten Stationen kurz ins Berufsleben zu stürzen. Eine vielseitige und interessante Plattform, um die eigenen Neigungen für den späteren Beruf auszuloten.

Beim Pressetermin vor Ort erklärte Gerhard Durst von der Arbeitsagentur, dass der Berufsparcours offenbar Wirkung entfalte, und zwar in zwei Richtungen. Zum einen erkennt neben der Industrie auch das Handwerk immer mehr die Chancen, die diese Schulveranstaltung bietet, und beteiligt sich in zunehmendem Maße. Zum anderen bekunden auch die Schüler großes Interesse, und so bleibt nach dieser Veranstaltung auch das eine oder andere Betriebspraktikum „hängen“.

Es müsse bei Schülern und Eltern ankommen, dass es viele berufliche Chancen vor Ort gebe, so das Kredo der Initiatoren. Der Berufsparcours wird finanziell hauptsächlich von der Hermann-Gutmann-Stiftung getragen und vom Schulamt Weißenburg sowie der Arbeitsagentur unterstützt. Neben Durst waren deshalb auch die Vorstandsvorsitzende der Gutmann-Stiftung, Angela Novotny, sowie Schulamtsdirektor Dr. Eduard Gradl vor Ort.

Der Arbeitsmarkt ist derzeit für potenzielle Berufsinteressenten sehr gut. Aus Sicht der Arbeitnehmer gibt es allerdings einen gravierenden Mangel an Fachkräften. Dem gilt es entgegenzuwirken und die betroffenen Berufe den Schülern schmackhaft zu machen. Dass Handwerk „goldenen Boden“ hat, ist derzeit sicher kein plattes Sprichwort, sondern Realität. Handwerker sind derzeit gesucht wie kaum je zuvor.

Neue Wege der Berufsfindung

Es werden verstärkt neue Wege gegangen, um den Jugendlichen bei der Berufsfindung zu helfen und sie für den einen oder anderen Zweig zu begeistern. Zeugnisse und Personalgespräche allein reichen längst nicht mehr aus, um engagiertes Personal zu finden. Deshalb setzt die Wirtschaft immer mehr auf den direkten Kontakt zu den Schülern – wie eben beim Berufsparcours oder auch der anschließenden Berufsausbildungsmesse (BAM), die am 26. November in Treuchtlingen, Gunzenhausen und Weißenburg über die Bühen geht.

Auch in den Schulen gibt es die Erkenntnis, dass Unterricht idealerweise in einen Beruf münden soll und deshalb möglichst früh Kontakt zur späteren Berufswelt geschaffen werden muss. Ungezwungen in das Arbeitsleben hineinzuschnuppern ist deshalb mittlerweile Teil des Schulalltags.

Insofern ist dieser jährliche Berufsparcours, der nun schon zum achten Mal in Folge in der Senefelder-Schule über die Bühne ging, ein schlüssiges Angebot für alle Beteiligten. Schon hier können vielleicht berufliche Fehlentscheidungen verhindert werden. Daneben sind die meisten Ansprechpartner an den „Berufsständen“ selbst junge Leute, die die Sprache der Schüler sprechen, die bereits in der Ausbildung im jeweiligen Betrieb stehen und daher über ihre Erfahrungen berichten können.

Der Berufsparcours ist ein Projekt von Karin Ressel vom Technikzent­rum Minden-Lübbecke. Ressel führt vor Ort „das Regiment“, organisiert und leitet. Dieses Projekt hat sich mittlerweile bundesweit etabliert und ist ein Selbstläufer.

Das berufliche Spektrum präsentierte sich überaus bunt. Es reichte vom Friseur über das Kfz-Handwerk bis hin zur Bäckereifachkraft. Natürlich waren auch die großen Industriebetriebe der Region vertreten. Den Ini­tiatoren ist es wichtig, besonders auch kleinen Unternehmern mit wenigen Beschäftigten die Teilnahme am Berufsparcours zu ermöglichen und verschiedene Berufsbilder darzustellen.

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