Bürgerversammlung in Grönhart

26.3.2015, 14:01 Uhr
Bürgerversammlung in Grönhart

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Aber der Reihe nach. Nach der Begrüßung durch Ortssprecher Ernst Auernhammer machte Bürgermeis­ter Werner Baum im Hofcafé „Gute Stube“ der Familie Zinkel vor rund 20 Anwesenden zunächst seinen üblichen Streifzug durch die Stadtpolitik, gespickt mit Eckdaten zum städtischen Haushalt.

Schließlich stand die Frage im Raum, ob vom aktuellen DSL-Förderprogramm  auch Grönhart nebst Weilern profitiere. Das Stadtoberhaupt bestätigte, dass der Ortsteil in der Ausschreibung, die derzeit noch andauert, enthalten sei. Ob in Grönhart jedoch schnelles Internet kommen wird, hänge am Ende von der Nachfrage bzw. der Wirtschaftlichkeit ab.

Eine weitere Frage zielte auf die Leerstände in Treuchtlingen und speziell auf die nun leeren Banken ab, die durch den Bank-Neubau am Wallmüllerplatz entstanden sind. Der Rathaus-Chef erklärte, dass das Volksbank-Gebäude bereits verkauft sei. Bezüglich der anderen Objekte (Raiff­eisenbank, Gewerbebank) liefen derzeit Gespräche. In diesem Zusammenhang verwies Baum darauf, dass nicht nur Treuchtlingen unter dem Problem mit den Leerständen leide, sondern auch viele andere (Klein-)Städte. Viele kleine Läden gebe es einfach nicht mehr. Allerdings seien in der jüngeren Vergangenheit auch wieder viele neue Geschäfte hinzugekommen. Das Thema Leerstände kam noch in einem anderen Zusammenhang zur Sprache, nämlich mit Blick auf die zahlreichen Leerstände und ungenutzten Flächen in Dörfern. Laut Baum gebe es in den Ortsteilen viele bebaubare Flächen sowie leerstehende Gebäude, die man einer Nutzung zuführen sollte.

Ob die Straßenausbau-Beitragssatzung – wie derzeit in der Landeshauptstadt diskutiert wird – irgendwann in eine Art Grundsteuer für alle münden könnte, sieht der Bürgermeis­ter als nicht sehr wahrscheinlich an. In Treuchtlingen werde man jedenfalls an der bisherigen Lösung festhalten, schon wegen der Zuschüsse. Die aus dem Publikum angesprochene, gesplittete Abwasserabgabe, also die getrennte Erhebung von Gebühren für Schmutz- und Niederschlagswasser, werde Baum zufolge allerdings sicher umgesetzt. „Da kommen wir nicht drumherum“, hieß es.

Das Bad einfach zumachen?

Freilich kamen auch das Thema Altmühltherme und die immensen bereits getätigten Investitionen in diesem Zusammenhang auf den Tisch. Einer aus der Runde sprach sogar davon, man solle das Bad einfach zusperren. Baum wie auch der ebenfalls anwesende Stadtrat und SPD-Ortsvorsitzende Stefan Fischer wiesen diese Forderung als unsinnig zurück: „Und was passiert dann? Abreißen?“ Ein Abriss würde ein Vermögen kosten, hieß es. Der Rathaus-Chef meinte zudem, dass die Besucherzahlen mit rund 300.000 Gästen pro Jahr eigentlich gar nicht so schlecht seien, wobei allerdings die meisten von auswärts kämen. Defizitär sei vor allem das Wellenbad, und es gebe Defizite in der Effizienz der Werbung für die Einrichtung.

Kritik wurde in der Runde außerdem im Hinblick auf die neuerdings gebotene Ruhe im Saunabereich laut. Für viele sei der Freitagabend in der Sauna schließlich ein „Event“, da solle man in Sachen Lautstärke nicht so kleinlich sein, so war zu vernehmen.

Weitere kritische Töne gab es wegen der Behindertenparkplätze in Treuchtlingen, die nicht immer güns­tig positioniert seien und oft längere Wege sowie riskante Straßenüberquerungen erforderten. Das Stadtoberhaupt sagte hierzu, dass Behindertenparkplätze eine bestimmte Breite benötigten, was eben nicht überall umsetzbar sei.

Eine Frage aus der Runde beschäftigte sich mit der Zukunft des Hackschnitzel-Heizwerkes nach dem Neubau des Seniorenzentrums am Thermalbad-Kreisel und der Schließung des jetzigen Alten- und Pflegeheims am Krankenhaus, welches von dem Heizwerk mit versorgt wird. Baum verwies darauf, dass man die Entscheidung für das neue Seniorenzent­rum sicher nicht von dem Heizwerk abhängig gemacht habe, zumal für das Alten- und Pflegeheim eine alternative Nutzung denkbar sei.

Schließlich wurde nach dem Fortgang in Sachen Windpark Auernheim gefragt. Nach den Worten Baums könne man jedoch im Moment nichts tun und müsse die laufende, artenschutzrechtliche Überprüfung wegen der dort festgestellten, geschützten Uhus und Schwarzstörche abwarten.

Auf eine Dietfurter Umgehung angesprochen, sagte der Bürgermeister, dass derzeit die Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans laufe und die Chance groß sei, dass Dietfurt in den vorrangigen Bedarf eingestuft werde. Allerdings müsse man sich dann erst noch über eine Trassenvariante einig werden.

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