Dietfurt und Schlungenhof: Wie wird umfahren?

27.4.2017, 13:59 Uhr
Dietfurt und Schlungenhof: Wie wird umfahren?

© Archivfoto Patrick Shaw

Weil die Verfahren für die Ortsumgehungen von Dietfurt und Schlungenhof weitgehend parallel verlaufen, tagten die beiden Lenkungsgruppen gemeinsam. Ihre Aufgabe ist es, Aufstellung und Auswahl der Trassenvarianten steuernd zu begleiten und eine Empfehlung für die Vorzugslösung auszusprechen. Die konkreten Vorschläge werden hingegen von den Arbeitsgruppen erarbeitet und bewertet. Diese bestehen aus Vertretern der Behörden, der lokalen Politik und der Bevölkerung vor Ort.

Mitglieder beider Lenkungsgruppen sind Landrat Gerhard Wägemann, der Sachgebietsleiter für Straßenbau bei der Regierung von Mittelfranken, Dieter Meyer, und der Leiter des Staatlichen Bauamts in Ansbach, Heinrich Schmidt. Hinzu kommen für die Dietfurter Lenkungsgruppe Treuchtlingens Bürgermeister Werner Baum und für die Lenkungsgruppe in Schlungenhof Gunzenhausens Rathauschef Karl-Heinz Fitz.

In einer Pressemitteilung teilte das Staatliche Bauamt die Inhalte des Planungsprozesses und der konstituierenden Sitzung der Lenkungsgruppen mit. Beide Ortsumgehungen sind demnach im „vordringlichen Bedarf“ des aktuellen Bundesverkehrswegeplans enthalten. Damit besteht ein konkreter Planungsauftrag. Die Finanzierung ist bis 2030 in Aussicht gestellt.

Beide Maßnahmen sind aber auch große Herausforderungen für die Planer, da viele Belange zu berücksichtigen sind. Bei der Suche nach der besten Lösung ist das Bauamt deshalb laut Schmidt ergebnisoffen und stets in Kontakt mit den „relevanten Akteuren vor Ort“.

In den nächsten rund zwei Jahren steht nun der Findungsprozess für die Trassenvarianten an. Dieser gliedert sich in vier Stufen: Zuerst werden alle sich aufdrängenden Straßenverläufe erarbeitet. Anschließend werden diese einer groben Bewertung unterzogen, nach der die ersten Varianten ausscheiden. Nach einer detaillierteren Untersuchung der verbleibenden Trassen und einer verfeinerten Bewertung im dritten Schritt soll sich schließlich auf Stufe vier die Vorzugsvariante herauskristallisieren.

Gemeinsam beschlossen die Mitglieder beider Lenkungsgruppen bei ihrer konstituierenden Sitzung zunächst die offiziellen Arbeitsaufträge an die Arbeitsgruppen. Deren erste Aufgabe ist es nun, Lösungsvorschläge für die Ortsumgehungen von Dietfurt und Schlungenhof zu erarbeiten und mögliche Auswahlkriterien zu sammeln. Die Vorschläge werden dann der Lenkungsgruppe vorgelegt und bei Informationsveranstaltungen im Rahmen des Bürgerdialogs vorgestellt. Dabei können die Dorfbewohner ihre Ideen und Anregungen einbringen.

Die Termine für die ersten Sitzungen der Arbeitsgruppen stehen bereits fest: Am Montag, 29. Mai, tagt die Arbeitsgruppe zur Ortsumgehung von Dietfurt und am Dienstag, 30. Mai, die Gruppe zur Umfahrung von Schlungenhof. Bis dahin sollen auch die ersten Grundlagengutachten für Umwelterhebungen und Verkehrsauswertungen an die Ingenieurbüros vergeben und in Bearbeitung sein.

Alle Beteiligten waren sich bei dem ersten Treffen einig, dass das beabsichtigte Vorgehen viele Vorteile bietet. Ziel sei es, bis Ende 2018 für beide Vorhaben möglichst breit akzeptierte Lösungen zu erarbeiten, denen auch die vorgesetzten Stellen zustimmen – insbesondere das Bundesverkehrsministerium als Kostenträger.

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