Feuerwehrhaus Gundelsheim: Neubau wird realisiert

26.2.2018, 06:05 Uhr
Feuerwehrhaus Gundelsheim: Neubau wird realisiert

© Maier+Hertlein-Architekten

Treuchtlingen ist eine Gemeinde, die sich über eine große Fläche erstreckt. Wenn es in einem Ortsteil brennt, dauert es eine Weile, bis die Treuchtlinger Stützpunktfeuerwehr vor Ort sein kann. Von Treuchtlingen bis Gundelsheim sind es elf Minuten Fahrtzeit. Deshalb ist es auch wichtig, die Ortsteil-Feuerwehren ebenfalls gut auszustatten, so dass im Notfall keine entscheidenden Minuten verloren gehen. Das ist so ziemlich allen Stadtratsmitgliedern klar und auch den Gundelsheimer Feuerwehr-Mitgliedern. Seit Jahren wünschen sie sich ein neues Gebäude. Bislang haben sie nicht viel mehr als eine Garage für eines der zwei Fahrzeuge.

Am Bachweg wurde schließlich nach langer Diskussion eine Fläche gefunden. Das Haus, das dort stand, haben die Gundelsheimer Wehrleute bereits in Eigenregie abgebrochen. Die geplanten Kosten dafür konnten durch das Engagement von 50.000 auf nur noch 6500 Euro gesenkt werden. Dort soll nun das neue Feuerwehrhaus errichtet werden.

Diskussion im Bauausschuss

In einer Bauausschussitzung im Herbst vergangenen Jahres waren dem CSU-Fraktionsvorsitzenden Uwe Linss die Kosten aber dennoch zu hoch. Ihm war gegen den Strich gegangen, dass bei den Planungen des neuen Domizils für die Treuchtlinger Wehr einige Abstriche gemacht werden mussten und die Gundelsheimer ihr Haus ohne Einsparungen hätten bekommen sollen. Linss befürchtete, dass man so die Treuchtlinger Wehr vergraulen könnte.

Der Vorentwurf für Gundelsheim wurde zwar vom Gremium gebilligt, dennoch wurde in internen Nachbesprechungen vereinbart, am Entwurf noch etwas nachzubessern und zu sehen, ob nicht doch Einsparungen möglich seien.

In der jüngsten Stadtratssitzung präsentiere Florian Forster vom Bauamt nun einen abgespeckten Entwurf.

Im Erdgeschoss soll nun eine große Doppelgarage entstehen in der die beiden Fahrzeuge der Wehr Platz finden auf rund 130 Quadratmetern. Nebenan sind eine Werkstatt und ein Lager mit rund 30 Quadratmetern vorgesehen. Daneben gibt es zwei große Umkleiden, Damen und Herren getrennt, mit angeschlossenen Waschräumen auf rund 90 Quadratmetern. Weiter sind im Erdgeschoss ein Büro, Toiletten die Heizung und weitere Lagerräume geplant. Das Erdgeschoss ist teilweise in den Hang hinein gebaut.

Das Obergeschoss kann nur auf einer Hälfte des Gebäudes genutzt werden, wegen der Höhe der Garage. Auf diesen rund 120 Quadratmetern befindet sich ein großer Raum, in dem Schulungen und Zusammenkünfte stattfinden können, von dort gelangt man auf eine Dachterrasse unter der sich Umkleiden und Waschräume befinden. Neben dem Schulungsraum befindet sich noch eine Küche.

Kubus rückt nun ein

Diese erste Stock war als leicht überkragender Kubus geplant. Bei der Nachbesserung der Planung wurde nun das Obergeschoss eingerückt, zur Straße hin ist die Front nun flächig. Auf der rechten Seite wurde das Erdgeschoss um einige Steinreihen nach außen gerückt und das Obergeschoss um einige Reihen nach innen, so dass die Fassade hier ebenfalls flächig ausgeführt ist. Dadurch verschiebt sich die verfügbare Fläche ein wenig. Das ist aber die einzige Änderung. Durch die farbliche Gestaltung soll das Obergeschoss aber noch abgesetzt bleiben.

An Kosten sind für das Gebäude insgesamt 996.500 Euro veranschlagt. Durch eine Förderung kommen davon noch einmal 115.000 Euro weg, so dass 881.000 Euro übrig bleiben, die die Stadt stemmen muss. Damit hat sich durch die vorgenommen Änderungen an der Fassadenausführung am Baupreis allerdings rein gar nichts geändert.

Die Feuerwehr Gundelsheim habe aber bereits angekündigt, dass sie beim Bau bereit seien, Eigenleistungen zu erbringen, so dass man noch ein paar Tausend Euro einsparen könne, berichtet Bürgermeister Werner Baum.

Mit welcher Höhe an Einsparungen man hier rechnen könne, hätte Matthias Strauß (CSU) gerne vor der Sitzung erfahren, da ja die Gesamtkos­ten doch sehr abhängig davon seien. Bürgermeister Baum wollte diesen Part gerne in nichtöffentlicher Sitzung klären, um keinen Unfrieden zwischen den verschiedenen Feuerwehren aufkommen zu lassen und schickte deshalb alle Besucher kurz vor die Tür.

Wie dort von den Zuhörern aus den Reihen der Feuerwehren zu hören war, kann von Unfrieden zwischen den Wehren keine Rede sein. Man gönne einander die gute Ausstattung. Schließlich gehe es darum, im Notfall gut gerüstet erfolgreich zusammenarbeiten zu können.

Baubeginn im Spätsommer

Die kurzen Diskussion in nichtöffentlicher Sitzung schien gefruchtet zu haben, der Entwurf für den Bau des Gundelsheimer Feuerwehrhauses wurde einstimmig angenommen und so bekommt die Gundelsheimer Wehr im 140. Jahr ihres Bestehens einen schönen Neubau. Im August oder September soll der Bau beginnen, in einem Jahr soll dann schließlich alles fertig sein.

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