Forstbetriebsgemeinschaft Franken Süd

TREUCHTLINGEN - Die Nachfrage nach Holz steigt seit Jahren. Sägewerke, Papier- und Zellstoffindus­trie benötigen den vielseitigen Rohstoff in rauen Mengen. Zudem heizen immer mehr Privathaushalte mit Holz. Die Forstbetriebsgemeinschaft (FBG) Franken Süd mit Sitz in Treuchtlingen beschäftigt sich deshalb zunehmend mit dem Thema „Energiewald“. Am Freitag, 5. September, stellt sie diese schnell wachsenden Holzplantagen mit einem „Energiewald-Tag“ in der Baumschule Gracklauer in Gunzenhausen vor.

Brennholz vermarktet die FBG Franken Süd für ihre Mitglieder bereits seit Jahren. Zudem beliefert sie Heizanlagen unterschiedlicher Größe mit Hackschnitzeln. Allein im vergangenen Jahr waren es rund 15.000 Schüttraummeter.

„Immer wieder treten Anlagenbetreiber an uns heran und fragen nach der künftigen Versorgungssicherheit“, erklärt FBG-Geschäftsführer Fabian Röhnisch. Zwar seien die Lager wegen des vergangenen milden Winters aktuell noch voll und der Hackschnitzelpreis stabil. Was aber, wenn mehrere strenge und lange Winter aufeinander folgen? Reicht dann das Restholz immer noch für alle und jeden?

Eine Antwort auf diese Frage steckt womöglich in dem Begriff „Energiewald“. Darunter versteht man Pflanzungen schnell wachsender Baumarten wie zum Beispiel Pappeln, die die Fähigkeit des „Stockausschlags“ besitzen, also aus dem abgeschnittenen Stumpf neu austreiben. Aus ihnen können binnen kurzer Zeit große Mengen Holzbiomasse, sprich Hackschnitzel, gewonnen werden. Rechtlich gesehen sind solche „Kurzumtriebsplantagen“ kein Wald. Sie werden für einen Zeitraum von etwa 20 Jahren angelegt und mehrmals „abgeerntet“, sodass sie den Status landwirtschaftlicher Flächen behalten. Der Vorteil: Nach der ersten Pflanzung wachsen die Bäume immer wieder von selbst nach.

Das gesamte Konzept und dessen Umsetzung im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen präsentiert die FBG Franken Süd am kommenden Freitag, 5. September, ab 14 Uhr in der Baumschule Gracklauer, Alte Nürnberger Straße 10, in Gunzenhausen. Der stellvertretende FBG-Vorsitzende Karl Gracklauer hat seine erste Kurz­umtriebsplantage bereits vor sechs Jahren angelegt.

Am „Energiewald-Tag“ können interessierte Besucher Pappelplantagen verschiedenen Alters begutachten und sich über die Vor- und Nachteile dieser Anbauform informieren. Mehrere Experten stehen für Fragen zu den gesetzlichen Vorgaben, Einstiegskosten, Erträgen und vielem mehr zur Verfügung. Außerdem können bereits aktive und werdende Plantagenbesitzer Erfahrungen austauschen. Technikbegeisterte kommen bei der Vorführung eines Großhäckslers auf ihre Kosten.