Gruselige Kulisse für Halloween-Shooting am Rutzenhof

31.10.2014, 07:31 Uhr
Wabernde Nebel, verfallende Mauern, gruselige Masken – es fehlt nur noch, dass Graf Dracula aus dem Gebüsch springt. In den traurigen Ruinen des Rutzenhofs nahe Treuchtlingen herrscht seltsames Treiben.

© Ralph Goppelt Wabernde Nebel, verfallende Mauern, gruselige Masken – es fehlt nur noch, dass Graf Dracula aus dem Gebüsch springt. In den traurigen Ruinen des Rutzenhofs nahe Treuchtlingen herrscht seltsames Treiben.

Die Fotografie ist die Leidenschaft von Ralph Goppelt. Seit vier Jahren greift er dabei auch das Thema Halloween auf und organisiert an einem passenden Ort ein „Grusel-Shooting“. Diesmal bot das traurige Gemäuer des historischen Rutzenhofs die schaurige Kulisse.

Solch eine Fotoaktion hat ihren besonderen Reiz und auch ihre besonderen Herausforderungen. Das Ganze will gut geplant sein. Zunächst ging es auf die Suche nach der passenden Location. Der Rutzenhof bot sich wegen seines marod-schaurigen Zustands und seiner abgeschiedenen Lage an. Auch der Besitzer gab der Aktion seinen Segen.

Visagistin Sandra Minnameier, die von Anfang an bei den Halloween-Shootings dabei ist, hatte im Vorfeld ebenfalls viel zu tun. Galt es doch dieses Mal nicht, das Beste aus den Gesichtern herauszuholen, sondern genau das Gegenteil: Augen zuschminken, Narben stylen und viel weiße Farbe und Blut. Vor vier Jahren hat Minnameier ihre Ausbildung an der MakeUp-Schule abgeschlossen.  Gemeinsam mit Ralph Goppelt kam es zu der spontanen Idee, ein paar Halloween-Fotos zu produzieren.

Gruselige Kulisse für Halloween-Shooting am Rutzenhof

© Hubert Stanka

„Das Jahr darauf haben wir uns dazu entschlossen, das Ganze wieder zu machen. Allerdings mit anderen Models“, so Goppelt auf die Frage, wie der Ball ins Rollen kam. Die Aktion hatte er seinerzeit über Facebook ausgeschrieben, und es bewarb sich eine Handvoll Leute als Fotomodelle.

Dieses Mal, bei der vierten Aktion dieser Art, gab es schon mehr als 20 Bewerbungen. Dabei mussten Minnameier und Goppelt erst überlegen, wieviele Protagonisten überhaupt nötig sind. Dann ging es weiter mit dem Schreiben einer Art Drehbuch.

Dementsprechend wurden passend zu den „Rollen“ die Models ausgewählt. Insgesamt waren es schließlich sechs „Horrorgestalten“, inklusive BR-Moderator Tobias Burkert, der ursprünglich aus Gunzenhausen stammt.

Burkert war über die Aktion gestolpert und fand sie prima. Deshalb waren auch ein Filmteam vor Ort und er als Moderator eingebunden. Sendetermin ist übrigens passend zu Halloween am Freitagabend (31.10.) in der BR-Frankenschau aktuell. Die anderen Fotomodelle waren Lorraine Mitchell aus Unterwurmbach, Ramona Sand aus Höhberg, Carmen Ludwig aus Monheim, Zhaneta Zhelyazkova aus Gunzenhausen und Manuel Köstler aus Heideck.

Für die Aktion musste ein größeres Team zusammengestellt werden. Nachts benötigte Goppelt Hilfe für die Lichteffekte und die Ausleuchtung der Szenerie. Dabei steht schon ein professioneller Anspruch im Vordergrund, obwohl die Truppe das Ganze nur „just for fun“ macht. Goppelt ist hauptberuflich in einer Ellinger Werbeagentur als Mediengestalter tätig. Die Fotografie betreibt er nebenbei, wobei man schnell den Eindruck gewinnt, dass er für eine gute Aufnahme alles gibt. Für ihn und seine Mitstreiterin Minnameier ist die Halloween-Aktion natürlich auch eine Art Referenz als Künstler.

Dasselbe gilt für die Modelle, die einen speziellen Tag erlebten, samt TV-Präsenz. Als „Lohn“ gibt es nur ungewöhnliche Bilder. „Wann hat man schon einmal einen Tag, an dem man geschminkt, fotografiert sowie von einem TV-Team begleitet wird“, so das Fazit danach.

Das erste Halloween-Shooting fand übrigens an der alten Kapellenruine in Pfofeld statt. Das zweite war an drei verschieden Orten (Wachsteiner Wald, Weiher in Theilenhofen und Tunnel in Gunzenhausen). Und das dritte fand in einer alten Fabrikhalle in Gunzenhausen sowie im Weißenburger Bergwaldtheater statt. Und jetzt eben der Rutzenhof.

Zu später Stunde erhielt das Künstlerteam noch Besuch von der Polizei. Ein besorgter Bürger hatte diese verständigt, weil sich am Rutzenhof „viele komische Gestalten“ herumtreiben würden. Dank Genehmigung war das aber kein Problem. Und die Künstler hatten durchaus Verständnis dafür, denn der Rutzenhof leidet ganz offensichtlich immer wieder unter starkem Vandalismus.

Ralph Goppelt ist übrigens Organisator des Weißenburger Fotostammtisches, der sich monatlich in der Silbermühle trifft und dort Erfahrungen austauscht sowie alte und neue Bilder zeigt. Der Stammtisch plant derzeit wieder eine Ausstellung in der Kunstschranne in Weißenburg. Sie findet vom 2. bis 12. April 2015 statt.

Goppelts Fotoleidenschaft liegt (neben dem Thema Halloween) vorrangig auf Landschaftsfotografie, Sport, Menschen und journalistischen Themen. So ist er vor allem auch bei Bränden und Unfällen mit seiner Kamera unterwegs und versorgt verschiedene Bilderdienste und Medien.

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