Im Treuchtlinger Volksfestzelt flogen die Fäuste

TREUCHTLINGEN - Richtig gut besucht war heuer der Box-Schaukampf am letzten Tag des Treuchtlinger Volksfests. Gut 300 Besucher sahen zwölf spannende, knallharte Duelle zwischen den Lokalmatadoren vom Boxclub Weißenburg und den prominenten Gästen von Hertha BSC Berlin.

Boxen ist ein archaischer Sport. So schien er in den vergangenen Jahren trotz des allgemeinen Interesses an großen Kämpfern wie den Klitschko-Brüdern nicht mehr so recht zum friedlichen, familientauglichen Volksfest zu passen. Das legten zumindest die sinkenden Zuschauerzahlen nahe.

Nachdem der Schaukampf aber nach mehrfachem Wechsel seit dem vergangenen Jahr wieder am zweiten Festsonntag stattfindet, strömen die Altmühlstädter plötzlich in Scharen an den Ring. Vielleicht war’s also doch nur ein Terminproblem.

An Spannung und sportlicher Qualität mangelte es den Kämpfen auf jeden Fall auch heuer nicht. Da wurde jeweils drei mal drei Minuten lang hart ausgeteilt und eingesteckt – bisweilen bis aufs Blut. Am Ende stand ein Remis mit sechs Siegen auf jedem Konto.

Das erste Duell ging an die Gastgeber, für die im Mittelgewicht Johannes Brunner gegen Rufus Camara-Macauley im Ring stand. Den Ausgleich für die Berliner holte gleich im Anschluss Enrico Brehm im Jugend-Halbschwergewicht gegen Marian Wittmann.

Kampf drei im Junioren-Mittelgewicht gewannen ebenfalls die Gäste mit Jessa Kubilay gegen Erik Huber vom BCW. Danach hatten aber erneut die Weißenburger mit Michael Eifert die Nase vorn, der im Halbschwergewicht Aslambek Satabir schlug. Den dritten Sieg für die Hertha sicherte Nayden Stoyanow im Jugend-Mittelgewicht gegen Nemanja Nikic, bevor es mit einem weiteren Punkt für die Mittelfranken von Kriss Bushi gegen Firras El Amar im Weltergewicht unentschieden in die Pause ging.

Zurück im Ring, machte Alec Hope im Mittelgewicht gegen Daniel Loch Sieg Nummer vier für die Gäste klar. Den erneuten Ausgleich errang BCW-Star Miroslav Nikic im Schwergewicht gegen Maurice Falkenhagen. Mit einem Sieg von Benito Sprick gegen Stefan Benk im Weltergewicht gingen wiederum die Berliner in Führung, die der Weißenburger Schwergewichts-„Senior“ Mike Lehnis gleich darauf gegen Feras Alnimer egalisierte.

Im einzigen Frauenkampf von Annemarie Retzer (BCW) gegen Tina Asmussen (Hertha BSC) im Halbweltergewicht schnupperten die Weißenburger schließlich sogar nochmals Siegesluft, bevor Arman Hovanesyan im Jugend-Weltergewicht gegen Rakhim Sidaew das für beide Seiten verdiente Remis perfekt machte.