Immer mehr Wildtiere ziehen um die Häuser

4.1.2011, 07:00 Uhr
Immer mehr Wildtiere ziehen um die Häuser

© Stanka

Wie der Fuchs auf das Hallendach gelangt ist, scheint ebenso mysteriös wie die Gelassenheit, mit der das Wildtier auf Störungen reagierte – nämlich gar nicht; wohlwissend, dass der gemeine Mensch so leicht nicht auf dieses Dach kommt.

Dabei spiegelt dieser Vorfall wider, was in Großstädten derzeit ebenfalls durch die Schlagzeilen geht. Füchse erobern die Städte – und Dörfer, müsste man nun hinzufügen. Aktuell werden Mülltonnen durchwühlt, trifft man in manchem Ortsteil fast jede Nacht auf streunende Füchse auf Nahrungssuche.

Nun ist der Fuchs auch im Stadtwappen Treuchtlingens enthalten. War das früher schon ein Thema, oder sind Füchse so schlau, dass sie das als Einladung sehen, sich hier niederzulassen? Der Pflanzhügel am Treuchtlinger Ortseingang könnte von den roten Jägern doch durchaus so gedeutet worden sein...

Von der Jägervereinigung ist momentan noch nicht viel von der Fuchslawine zu hören, außer dass es offenbar Menschen gibt, die Füchse füttern. Davon raten die Jäger ab. Füchse sind Parasitenträger. Der Fuchsbandwurm ist nicht ohne. Vor allem Hunde sind von ihm bedroht.

Den Fuchs indes interessieren die Probleme der Menschen nicht. Wie der Bayerische Rundfunk kurz vor Weihnachten berichtete, leben allein in der Landeshauptstadt München derzeit rund 2000 Füchse. Die Population des Fuchses hat sich seit Anfang der 1990er Jahre durch die bundesweite Tollwutbekämpfung stark erholt. Da im freien Land durch intensive Landwirtschaft geeigneter Lebensraum begrenzt ist, suchen die intelligenten Tiere nun immer mehr die Nähe des Menschen bzw. dessen Hinterlassenschaften – so zumindest eine Begründung, die zu hören ist.

Allerdings könnte man auch sagen, dass es für die Tiere in der Nähe des Menschen eben einfacher ist, an Essbares zu gelangen. Davon zeugen umgeworfene und geplünderte Mülltonnen und Ähnliches. Der Fuchs ist ein Opportunist. Wieso soll er Mäuse jagen, wenn er leicht an leckere Essensreste herankommt? Das einzige Rezept, die Füchse von den Häusern fernzuhalten, ist denn auch die Nahrungsverknappung, also den Tieren keinen leckeren Müll oder anderes Essbares zugänglich zu machen.

Dass der Fuchs als Kulturfolger schon seit Jahrhunderten immer wieder die Menschen beschäftigt, davon zeugen alte Volkslieder wie zum Beispiel „Fuchs, du hast die Gans gestohlen“. Heute müsste der Song wohl heißen: „Fuchs, du hast im Müll gewühlt.“