Karl der Große kehrt nach Treuchtlingen zurück

20.10.2014, 07:43 Uhr
Karl der Große kehrt nach Treuchtlingen zurück

© Uni Jena/Hubert Stanka

Im Volkskundemuseum herrscht derzeit aufgeregtes Treiben, und es sind alle Hände gefragt, die nur irgendwie beim Aufbau der Ausstellung helfen können. Es war bekanntlich ursprünglich nicht geplant, diese Ausstellung überhaupt in unserer Region zu zeigen. Sie hatte dieses Jahr Premiere im Mainzer Museum für antike Schifffahrt und war danach noch im Münchener Landesamt für Denkmalpflege zu sehen.

Für die heimischen Geschichtsinteressierten war das ein Unding, denn hier vor Ort ist schließlich das his­torische Geschehen über die Bühne gegangen, und so setzten sich im Hintergrund viele dafür ein, diese hochkarätige Ausstellung auch in unsere Region zu bringen – unter anderem auch der Landtagsabgeordnete Manuel Westphal. Dieser hatte sich beim bayerischen Kultusminister Dr. Ludwig Spaenle dafür stark gemacht.

Wie Museumsleiterin Dr. Marlit Bauch unserer Zeitung mitteilte, sind die Exponate am 15. Oktober in Treuchtlingen angeliefert worden. „Unsere 1221 Jahre alten Bohlen vom Karlsgraben sind also seit gestern wieder heimgekehrt“, so Bauch.

Dann ging es mit allem Nachdruck auch gleich an den Aufbau. Als Träger für die Ausstellungstransparente dienen umgebaute Bauzäune. Hinzu kommen Vitrinen, um die wertvollen Exponate zu platzieren.

Karl der Große kehrt nach Treuchtlingen zurück

© Uni Jena/Hubert Stanka

Den Aufbau erledigen neben den örtlichen Helfern Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege (BLfD). Dr. Stefanie Berg-Hobohm und Grabungsleiter Lukas Werther (Uni Jena) sind ebenso vor Ort wie der Ausstellungskoordinator des Römisch Germanischen Zentralmuseums (RGZM) Peter Bibinger. In der Ausstellung werden die spektakulären Ergebnisse des laufenden interdisziplinären Forschungsprojektes der Unis Jena und Leipzig sowie des BLfD präsentiert. Es sind mittelalterliche Originale zu sehen, unter anderem ein Teilstück des Throns von Karl dem Großen. Außerdem sind die alten Bohlen des Kanals wieder vor Ort. Und es werden die modernen Forschungstechniken erklärt.

Diese Woche kehrt Karl der Große also vorübergehend nach Treuchtlingen zurück. Die Ausstellung ist für die Öffentlichkeit von 25. Oktober bis 23. November zu sehen. Sie hat täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet, außer freitags. An allen Öffnungstagen gibt es Führungen, wochentags jeweils um 17 Uhr, samstags und sonntags um 15 Uhr.

Die Grabungskampagne zur Fossa Carolina wird auch beim Archäologentag eine Rolle spielen, zu dem das BLfD und die Gesellschaft für Archäologie in Bayern in die Treuchtlinger Stadthalle gemeinsam einlädt.

Nach der offiziellen Eröffnung am Freitag, 24. Oktober, um 13.30 Uhr stehen am Freitag und Samstag die verschiedensten Vorträge aus dem Bereich Archäologie an. Das komplette Programm des Mittelfränkischen Archäologentages gibt es im Internet unter http://www.gesellschaft-fuer-archaeologie.de/

Keine Kommentare