Kreisel soll "Am Brühl" die Raser ausbremsen

9.9.2017, 05:50 Uhr
Kreisel soll

© NN-Infografik: Bayerische Vermessungsverwaltung (Luftbild)

"Stellenweise rasen die Autos mit 80 oder 90 Sachen hier durch, überholen über die Parkplätze rechts und beachten kein Rechts vor Links", berichtete ein Anwohner unserer Zeitung im vergangenen Jahr. Um das in Zukunft zu verhindern, hat der Stadtrat in seiner ersten Sitzung nach der Sommerpause am Donnerstagabend diverse Verkehrsberuhigungsmaßnahmen verabschiedet. Das Projekt wird nun in Angriff genommen, da für die geplante Erweiterung der Weißenburger Straße entlang des neuen BRK-Hauses sowieso Arbeiten anfallen.

Folgende Punkte sollen sich ändern:

An der Kreuzung Galgenbuckstraße/Am Brühl soll eine Buskehre entstehen. Bislang halten die Busse nach der Einmündung am Sportplatz. Die Fahrer müssen jedes Mal in der Schwarzfeldstraße wenden, um wieder aus dem Wohngebiet herauszukommen. Deshalb soll der kleine Kreisverkehr künftig zum Wenden genutzt werden. Die bisherige Bushaltestelle wird hinter die Einmündung des Brühlwegs verlegt. Dort soll dann künftig auch die Tempo-30-Zone beginnen.

Der kleine Kreisverkehr ist mit einem Radius von 13 Meter ein wenig größer als die Wende an der Senefelder-Schule. Er soll nicht nur den Busfahrern das Leben erleichtern, sondern vor allem auch die Autofahrer zum Abbremsen zwingen. Die Stadtratsmitglieder können sich vorstellen, dass die Mittelinsel bepflanzt wird. Die für den Umbau benötigten Flächen befinden sich im Besitz der Stadt.

Ursprünglich war an der Stelle eine rechtwinklige Anbindung der Galgenbuckstraße an den Brühl geplant. Zudem sollte die Straße mit ebenen Steinen gepflastert werden, um die Autos auf die 30er-Zone aufmerksam zu machen. Das dafür eingeplante Geld – 65.700 Euro – wird nun in die asphaltierte Buskehre gesteckt, weshalb bei dieser Maßnahme keine Mehrkosten anfallen, so Dieter Jänsch vom städtischen Bauamt.

Doch damit die uneinsichtigen Autofahrer im weiteren Verlauf des Brühls nicht auf die Idee kommen zu rasen, ist an der Einmündung zur Schwarzfeldstraße auch eine verkehrsberuhigende Maßnahme geplant. Zwei Pflasterinseln südlich der Einmündung der Schwarzfeldstraße sollen die Fahrbahn auf 4,75 Meter verengen. Dadurch werden auch zusätzliche Längsparkplätze geschaffen.

Autos müssen warten

Durch die Änderung können die Autofahrer künftig nicht mehr mittig auf der Straße unterwegs sein, sonst würden sie nicht mehr aneinander vorbeipassen. "Es kann passieren, dass mal ein Fahrzeug warten muss. Aber das trägt dann ja auch zur Beruhigung bei", so Jänsch. Gleichzeitig soll laut Stadtverwaltung die Sicht beim Ausfahren aus der Schwarzfeldstraße verbessert werden.

Die Mitglieder des Stadtrats haben die Vorschläge einstimmig verabschiedet und loben die Planung der Verwaltung. "Ich finde das spitzenmäßig, denn für Busfahrer ist jeder Meter, den sie rückwärtsfahren müssen, ein Groll", sagt Karl Heckl (CSU) aus eigener Erfahrung.

Kerstin Zischler (SPD) möchte, dass beim neuen Pflaster an der Schwarzfeldstraße an die Barrierefreiheit gedacht wird. Dieter Jänsch vom Bauamt berichtet, dass die Planer im Vorfeld mit dem Seniorenbeirat unterwegs waren.  Das Pflaster wird wie in der Bahnhofstraße eben und der Bordstein bis auf zwei Zentimeter abgesenkt,  damit das Regenwasser noch daran vorbeiläuft. Die Senioren hätten sich mit dieser Lösung zufrieden gezeigt.

Ob denn die Schulbusse, die mittags bislang am Parkplatz neben der Altmühlbrücke halten, künftig an den Brühl fahren können, wollte Christian Früh (FW) wissen. Dies müsse mit den Schulen und den Busunternehmen abgesprochen werden, sagt Bürgermeister Baum.

Die meisten Leitungen sind unter der geplanten Buskehre und an der Einmündung zur Weißenburger Straße bereits verlegt, mit den Bauarbeiten soll dann Ende September begonnen werden. Wenn alles klappt, könne Anfang Oktober die Bauleistung für die Schwarzfeldstraße vergeben werden und dann Ende Oktober mit den Bauarbeiten begonnen werden. Dieter Jänsch rechnet mit der kompletten Fertigstellung der Baumaßnahme bis Ende Juni 2018.

Keine Kommentare