Manuel Westphal besuchte die Treuchtlinger Baustellen

8.3.2018, 06:05 Uhr
Manuel Westphal besuchte die Treuchtlinger Baustellen

© Benjamin Huck

Der Parlamentarier aus Meinheim besucht regelmäßig die Gemeinden seines Wahlkreises, um sich über aktuelle Projekte zu informieren und zu sehen, „was vor Ort aus dem wird, was wir im Landtag beschließen“. Gemeinsam mit Bürgermeister Werner Baum, einigen Stadtratsmitgliedern und Vertretern der Verwaltung machte er sich auf zu einem Rundgang zu den größten Baustellen in Treuchtlingen.

Altmühltherme

Eigentlich Ende März, zu Beginn der Osterferien, sollten das ehemalige Wellenbad als Sportbad sowie das Kursbecken und die Sauna wieder öffnen. Doch statt mit Wasser ist das Becken noch mit Staub bedeckt. Auch die anderen Angebote – Kinderbecken und die Umkleide – sehen noch nach Baustelle aus. Es fehlten nur noch Kleinigkeiten, beteuerte Thermenchef Ulrich Schumann.

Einen genauen Eröffnungstermin zu nennen, sei schwierig, wenngleich Rathauschef Baum bei den jüngsten Bürgerversammlungen Ende April als Starttermin genannt hatte. Manche Details sind allerdings schon fertig, etwa die Beschriftung am fünf Meter hohen Sprungturm. Von „bassd scho“, über „ned schlamberd“, bis „bischd narrerd“ reicht die Beschriftung, je nach Höhe des Sprungbretts.

Baum zeigte sich über den Gesamtzustand jedoch überrascht, vor allem beim Anblick des Kinderbeckens, sieht der Raum doch noch aus wie ein Rohbau. „Der neue Bodenbelag, der mit einer Tartanbahn vergleichbar ist, ist in 14 Tagen verlegt“, so Schumann.

Eigentlich hätte das Sportbad schon Ende Dezember 2017 eröffnen sollen, doch ungeahnte Hinterlassenschaften im Bestand hatten die Fertigstellung verzögert – genauso wie die unzuverlässige Arbeit der Baufirmen und komplizierte Ausschreibungsbedingungen. „Meine große Bitte an die Politik ist es, die Ausschreibung für öffentliche Bauten zu vereinfachen. So kann es einfach nicht weitergehen“, sagt Schumann. Die Einzelheiten und seine Sorgen wolle er mit Manuel Westphal gesondert besprechen.

Eine positive Nachricht in puncto Therme gibt es allerdings: Wie Bürgermeister Baum bei der Bürgerversammlung in Bubenheim (Bericht folgt) mitteilte, erhält die Stadt für die Sanierung eine Förderung in Höhe von 5,5 Millionen Euro – der Eigenanteil der Stadt wird damit auf rund zehn Millionen Euro reduziert.

Lager der Firma Altmühltaler

Wie schnell ein Bau bei den richtigen Voraussetzungen und mit dem richtigen Unternehmen bewerkstelligt werden kann, wurde beim Hochregallager der Firma Altmühltaler an der Heusteige deutlich. Ende März 2017 war der Spatenstich, nun stehen die Verladehalle und das große Lager schon – wenn auch die Innenausstattung noch nicht ganz vollständig ist. „Im Sommer soll alles fertig sein und in Betrieb gehen. Richtig durchstarten werden wir wahrscheinlich erst im nächsten Winter“, so Geschäftsführer Günter Kutschera. Im Herbst sollen interessierte Bürger bei einem „Tag der offenen Tür“ das Gebäude besichtigen können.

Beim Bau des Lagers hat Altmühltaler wieder mit einem Unternehmen zusammengearbeitet, dass auch bei anderen Lagerbauten in Brandenburg und Hessen zum Zug kam. „Sie waren in unserer Ausschreibung einfach die Günstigsten“, so Kutschera. Der Bau sei relativ problemlos verlaufen, nur starke Regenfälle im vergangenen Frühjahr hätten für Verzögerungen gesorgt. Ins Hochregallager passen 50.400 Europaletten. Diese werden über ein Rollenförderband automatisch an die richtige Position gebracht und können dann an zwölf Toren auf die Lastwagen verladen werden.

Zunächst soll der Betrieb mit 20 Mitarbeitern starten, 150 sollen es am Ende sein, die von der Innenstadt an die Heusteige wechseln. Wann und ob auch die Abfüllung an den Stadtrand geht, ist noch ungewiss. Die Finanzierung des 70-Millionen-Euro-Projekts sei gesichert, im Moment ist aber die Frage des Wasserrechts noch ungeklärt.

Regenbogen-Kindergarten

Die Kinder und Erzieherinnen im alten Treuchtlinger Schulhaus haben ebenfalls eine Baustelle über sich. Denn im zweiten Geschoss des Hauses, wo einst die Musikschule probte, werden ein Raum für eine neue Kindergartengruppe mit 25 Buben und Mädchen saniert sowie neue Toiletten gebaut. Seit 41 Jahren beherbergt das Gebäude die Vorschulkinder, in den vergangenen Jahren wurden es immer mehr, die eine Betreuung benötigten. Deshalb kam es nun zum Umbau, so Einrichtungsleiterin Brigitte Stangenberg.

Bis Mai sollen die neuen Räume hergerichtet sein, die 25 Plätze sind jedoch bereits vollständig vergeben, berichtet Stangenberg: „Wir können leider nicht alle Kinder aufnehmen, die einen Platz brauchen.“

Stadtentwicklung

Auch der Wallmüllerplatz und der Partnerschaftsplatz waren Stationen des Rundgangs. Bis zum Volksfest soll das neue Stadtzentrum mit begehbarem Brunnen am Wallmüllerplatz fertig sein, so Bürgermeister Baum. Nachdem der vorherige Zustand aus den 1970er Jahren stamme, sei eine barrierefreie Renovierung dringend nötig gewesen.

Der Partnerschaftsplatz soll ebenfalls spätestens dann zum Verweilen einladen. Auf die Steinblöcke kommt noch ein Holzbelag, damit die Menschen dort bequem sitzen können. Zwar gab es auf dem Platz zunächst einen Kahlschlag, allerdings wurden wieder neue Bäume gepflanzt, darunter drei Platanen an der „Gasse an der Stadtmauer“. Das Vorgehen sei nötig gewesen, um von der Regierung Fördermittel zu erhalten, so Baum. Für den Wallmüllerplatz, der insgesamt 2,5 Millionen Euro kosten soll, gab es eine Förderung in Höhe von zwei Millionen Euro (80 Prozent der Gesamtkosten).

Hinter der Erneuerung der Innenstadt und der Sanierung der Therme stecke ein Ziel, so Bürgermeister Baum: Er strebe immer noch an, dass Treuchtlingen zum Kurort wird – „Bad Treuchtlingen“ also.

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