Mehr Pflegekräfte für Treuchtlingen und Umgebung

28.10.2018, 06:42 Uhr
Mehr Pflegekräfte für Treuchtlingen und Umgebung

© Micha Schneider

Christa Rimpf bekam am Ende ihrer Rede Taschentücher gereicht. Die Referentin für ambulante Pflegedienste und teilstationäre Pflegeeinrichtungen des Awo-Kreisverbands Mittelfranken-Süd hatte ein paar Tränchen in den Augen – jetzt, da endlich alles geschafft und die Last der vergangenen Wochen abgefallen ist. „Wir haben hektische Wochen hinter uns“, sagte Rimpf. Konzepte mussten erstellt, Räume gestrichen werden. Ein enormer Verwaltungsaufwand sei das gewesen.

Die Freude ist deshalb nun umso größer, dass es am 1. November losgehen kann. Dann nimmt der neue Awo-Pflegedienst Altmühlfranken seinen Dienst auf. Die große Nachfrage nach ambulanten Pflege- und Betreuungsangeboten sowie hauswirtschaftlichen Leistungen habe den Awo-Kreisverband Mittelfranken-Süd veranlasst, seine Aktivitäten in diesem Bereich auf den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen auszuweiten.

Im Landkreis Roth und der Stadt Schwabach betreibt der Sozialverband seit Jahren Pflegedienste. Für Treuchtlingen gebe es nun ebenfalls schon eine Warteliste vorgemerkter Kunden. „Die Wünsche, wie alte Menschen ihren Lebensabend verbringen wollen, sind vielfältig. Entsprechend vielfältig müssen wir unser Angebot aufstellen“, sagte Awo-Kreisverbands­chef Hartmut Hetzeleit.

Für die gesamte Region

Der neue Dienst soll auch zur Übernahme der Pflege und Betreuung der Senioren in der ambulant betreuten Wohngemeinschaft in Markt Berolzheim zur Verfügung stehen, die sich gerade im Bau befindet und bis Herbst 2019 fertiggestellt sein soll. Beheimatet ist der Pflegedienst in den Räumen des Awo-Sozialtreffs in der Hauptstraße 35 in Treuchtlingen.

Dorthin waren zur Eröffnung jede Menge Menschen gekommen. Landrat Gerhard Wägemann war da, die Treuchtlinger und Markt Berolzheimer Bürgermeister Werner Baum und Fritz Hörner, Mitglieder des Seniorenbeirats, des Stadtrats und des Awo-Ortsvereins sowie viele Kollegen aus anderen Awo-Diensten.„Wir wollen künftig Partner der Angehörigen sein, die wir mit unserem Angebot sehr entlasten können. Es ist wichtig, dass sich die Menschen hier gut aufgehoben fühlen“, sagte Christa Rimpf. Alle am neuen Pflegedienst Beteiligten segnete Ortspfarrer Matthias Fischer.

Die Herausforderung im Pflegebereich liegt laut Hartmut Hetzeleit vor allem darin, genug Fachpersonal zu finden. Für die Leitung des Awo-Pflegediensts Altmühlfranken habe man aber „zwei absolute Glücksgriffe“ getan. Hier stünden in Zukunft nicht das Projekt, sondern die Menschen im Vordergrund, die man durch den neuen Dienst unterstützen könne.

Nachfrage ist groß

Künftig soll das Angebot nicht auf Treuchtlingen beschränkt bleiben, sondern baldmöglichst auf Weißenburg und Gunzenhausen ausgeweitet werden. Landrat Wägemann freute sich, dass die Awo auf die große Nachfrage reagiert habe und ihren Beitrag zur Versorgung älterer, pflegebedürftiger Menschen in der Region leiste. Das Thema Pflege sei in aller Munde und bleibe eine spannende Herausforderung für die nächsten Jahre.

Treuchtlingens Rathauschef Werner Baum dankte allen Beteiligten: „Ich freue mich, dass wir hier in Treuchtlingen starten und dass die Awo den Pflegedienst dann auch in die Nachbarstädte weiterträgt“, so Baum.

Auch Pflegedienstleiterin Carmelia Burlacu freute sich auf eine „spannende Aufgabe“ und versicherte, sich mit ganzer Kraft für die Werte der Awo und die Menschen hier einzusetzen. Worte, die durchaus berührten. Doch Taschentücher brauchte am Ende auch Christa Rimpf keine.

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