München dreht Geldhahn für Treuchtlinger Klinik auf

15.9.2020, 16:45 Uhr
München dreht Geldhahn für Treuchtlinger Klinik auf

© TK-Archiv / Patrick Shaw

Als "wichtigen Schritt" bezeichnen der CSU-Landtagsabgeordnete Alfons Brandl und sein Bezirkstagskollege Hans Popp die Finanzierungszusage in einer Pressemitteilung. Von den knapp 40 Millionen Euro für die Fachklinik übernehme der Freistaat 24,4 Millionen. Das Treuchtlinger Vorhaben ist eines von 17 neuen Krankenhausprojekten, für die der Ministerrat am Montag ein Gesamtfördervolumen in Höhe von 344 Millionen Euro bewilligt hat.

In der "Fachklinik für psychosomatische Medizin und Psychotherapie" am Standort des ehemaligen Stadtkrankenhauses und Pflegeheims sollen Menschen mit Ängsten, Zwängen, Depressionen und Anpassungsstörungen behandelt werden – oft ausgelöst durch Lebenskrisen. "Es handelt sich also um Menschen, die wieder zu sich finden müssen und denen durch die Therapie ein Weg aus der Krise aufgezeigt sowie Hilfestellungen für die Bewältigung des Alltags gegeben werden", so Brandl und Popp in ihrem Schreiben. Einen geschlossenen Bereich für schwere psychiatrische Fälle werde es nicht geben. Den Neubau der Bezirkskliniken mit 140 Betten bezeichnen die beiden Politiker als "sehr wichtig für unsere Region".

Hoffnung macht Brandl auch der Forstbetriebsgemeinschaft Franken-Süd, die seit 2011 das benachbarte Biomasseheizwerk betreibt. Das einstige Stadtkrankenhaus, dessen ältester Teil mehr als 100 Jahre alt ist, war dessen größter Abnehmer. "Ich habe mich auf meiner Sommertour von der Leistungsfähigkeit des Heizwerks überzeugen können und würde mich sehr freuen, wenn die neue Klinik diese regionale und nachhaltige Komponente in ihre Planungen einbeziehen würde", so der Abgeordnete.

Die Stadt Treuchtlingen will die Bezirkskliniken nun bei den Vorbereitungen "nach Kräften unterstützen", wie Rathaus-Geschäftsleiter Christian Kundinger betont. Die Verwaltung habe "ihre Hausaufgaben gemacht". Dass der für den 30. September vorgesehene Termin für die Übergabe des Grundstücks samt des noch abzubrechenden Krankenhausgebäudes nicht eingehalten wird, liege an planungsbedingten Verzögerungen und insbesondere an der Corona-Krise. Dadurch entstehen der Kommune nun allerdings für das größtenteils leerstehende Gebäude und das MVZ weitere Unterhaltskosten, die so nicht geplant waren.

Ebenfalls noch offen war bis vor Kurzem, wo das MVZ nach dem Abbruch des Stadtkrankenhauses und dem Neubau der Bezirksklinik unterkommen würde. Laut Rathauschefin Kristina Becker hat die Stadt dafür "verschiedene Standorte geprüft und nun eine gute Lösung gefunden". Demnach bleibt alles beim Alten: Das MVZ wird Becker zufolge "höchstwahrscheinlich am Standort der neuen Bezirksklinik angesiedelt" – nicht im selben Gebäude, aber auf dem Gelände.

Die Bezirkskliniken veröffentlichen auf ihrer Internetseite laufend Antworten auf die Fragen der Bürger. Diese sind abrufbar unter www.bezirkskliniken-mfr.de/neubau-treuchtlingen.

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