Nicht Corona-tauglich? Wohin mit Treuchtlingens Wochenmarkt?

10.12.2020, 12:18 Uhr
Nicht Corona-tauglich? Wohin mit Treuchtlingens Wochenmarkt?

© TK-Archiv, Patrick Shaw

Die stadtpolitisch auch sonst sehr aktive Kritikerin moniert bereits seit Anfang Oktober, dass die Situation auf dem Parkplatz in der Bahnhofstraße, auf dem seit 2008 immer freitags der Wochenmarkt stattfindet, nur unzureichend vor einer Ansteckung mit dem Virus schütze. Die nur etwa 40 Meter lange und 15 Meter breite Fläche sei zu klein und die acht bis zehn Verkaufsstände stünden zu nah beieinander, um zwischen den anstehenden Kunden den geforderten Mindestabstand von 1,50 Metern einzuhalten.


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Weder gebe es Zugangskontrollen oder Maßnahmen zur Besucherlenkung, so die verärgerte Bürgerin, noch Waschgelegenheiten samt Desinfektionsmittelspendern, wie sie im "Rahmenhygienekonzept für Märkte ohne Volksfestcharakter" der Staatsregierung gefordert seien. Schon vor Wochen habe man angeregt, den Markt auf den deutlich größeren Festplatz zu verlegen. Dies hätte auch den Vorteil zusätzlicher Parkplätze und sei eine Möglichkeit, in der Vorweihnachtszeit als Ausgleich für die abgesagte Schlossweihnacht weitere Fieranten zu gewinnen.

"Verschiedenste Interessen"

"Die Verlegung eines seit Jahren etablierten Wochenmarkts ist kein einfaches Unterfangen und erfordert die Integration verschiedenster Interessen", antwortete Ende November Bürgermeisterin Kristina Becker. Dies seien neben den Interessen der Kunden auch die der Fieranten und der "durch den Lockdown im Frühjahr bereits geschädigten Einzelhändler in der Bahnhofstraße".


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Die Marktgilde als Betreiber habe zudem ein Hygienekonzept vorgelegt, der Marktmeister achte auf den Sicherheitsabstand und das Tragen von Masken. Dies habe "bisher einwandfrei funktioniert", so Becker – was die Kritikerin allerdings bezweifelt. Das Ordnungsamt stellt seinerseits nun Folgendes fest: Die Marktgilde verwende ihr auf Erfahrungswerten basierendes Hygienekonzept auch andernorts. Bei mehreren Begehungen in Treuchtlingen habe man keine Probleme mit dem Mindestabstand festgestellt und sei "der Meinung, dass der Platz des Wochenmarkts ausreichend ist".

Dennoch habe das Amt veranlasst, zwei der Stände weiter nach außen zu rücken. Abstandsmarkierungen zur Besucherlenkung halte man für "nicht zwingend erforderlich, da die Kunden mittlerweile automatisch den Mindestabstand einhalten", so die Behörde weiter. Zugangskontrollen seien laut Rahmenhygienekonzept lediglich empfohlen und das dauerhafte Bereitstellen von Kontrolleuren für einen so kleinen Markt unverhältnismäßig. An den Ständen mit offen angebotenen Lebensmitteln werde die Stadt künftig Desinfektionsmittel bereitstellen.

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