Senefelder-Schule: Später, teurer, aber im Rahmen

10.8.2017, 06:05 Uhr
Senefelder-Schule: Später, teurer, aber im Rahmen

© Patrick Shaw

Die gute Nachricht für Geschäftsführer Martin Klischat: Die geplante Fertigstellung des ersten Bauabschnitts mit den Fachräumen und der Aula verzögert sich nicht noch weiter. Im März hatte das Planungsbüro gemeldet, dass der bisher für die Herbstferien dieses Jahres geplante Einzugstermin wegen Problemen beim Spezialtiefbau (Pfahlgründung im feuchten Altmühlgrund) nicht zu halten sei. Der neue Zieltermin Ende Dezember scheint nun aber einigermaßen in tro­ckenen Tüchern zu sein.

Akzeptable Mehrkosten

Ebenfalls positiv, wenn auch erst auf den zweiten Blick: Die voraussichtlichen Baukosten für das erste der drei neuen Schulhäuser liegen aktuell nur knapp 360.000 Euro über der Berechnung von September 2015. Das klingt nach einem ordentlichen Batzen Geld, ist aber mit Blick auf die Gesamtkosten in Höhe von rund 16,8 Millionen Euro für den ersten Abschnitt und etwa 65,5 Millionen Euro für das Gesamtprojekt verhältnismäßig wenig. Bezogen auf den Baufortschritt entspricht es einer Steigerung um gut zwei Prozent.

Hauptgrund für die Mehrung ist der Anschluss der neuen Schule an das Fernwärmenetz der Altmühltherme. Für ihn hatten Planer und Stadtwerke knapp 330.000 Euro vorgesehen, am Ende wurden es jedoch fast 590.000 Euro. Für Klischat ärgerlich, aber kein Beinbruch: „Wir haben deshalb extra noch einmal eine neue Betrachtung des Gesamtsystems gemacht, und die Fernwärme bleibt trotzdem nach wie vor das wirtschaftlichste Konzept.“ Weitere rund 100.000 Euro an Nachträgen hatte der Zweckverband bereits zuvor genehmigt.

Größere Bauchschmerzen bereiten dem Geschäftsführer die in den genannten Mehrkosten noch nicht enthaltenen Nachtragsforderungen wegen der Verzögerungen beim Spezialtiefbau. Hier könnte eine mittlere sechsstellige Summe auflaufen, mit der sich am Ende schlechtestenfalls die Justiz beschäftigen muss.

Ein ordentliches Plus steht indes unter dem Strich beim Haushaltsabschluss des Zweckverbands für 2016. Insgesamt hat der Etat ein Volumen von knapp acht Millionen Euro, von denen 1,7 Millionen Euro auf den Verwaltungshaushalt (plus 73.000 gegenüber dem Ansatz) und 6,3 Millionen Euro auf den Vermögenshaushalt (plus 220.000) entfallen.

Schulbetrieb wichtiger als Sparen

Bei den laufenden Kosten fiel dabei insbesondere der hohe finanzielle Ausgleich der Regierung für die Unterbringung der Flüchtlinge im Winter 2015/16 ins Gewicht. Dazu kamen etwas geringere Ausgaben für Betriebskosten, Unterrichtsgeräte und Gebäudeunterhalt – wobei diese Pos­ten laut Klischat trotz des laufenden Neubaus nicht einfach wegfallen.

„Es ist klar, dass wir zum Beispiel im Altbau nicht mehr in neue Toiletten investieren“, verdeutlicht der Geschäftsführer. „Aber Aufgabe des Zweckverbands ist es auch nicht, möglichst viel einzusparen, sondern den Schulbetrieb bestmöglich zu arrangieren.“ So habe die „Sene“ im vergangenen Jahr beispielsweise durchaus neue Medientechnik angeschafft, die später mit in den Neubau umzieht.

Immerhin 330.000 Euro blieben im Verwaltungshaushalt dennoch übrig, die dem Vermögensetat zugeführt wurden – rund 230.000 Euro mehr als geplant. So konnte der Verband seine Rücklagen statt der geplanten Entnahme von 210.000 Euro sogar um knapp 19.000 auf 909.000 Euro aufstocken sowie 1000 Euro mehr in die Schuldentilgung stecken. Neue Kredite musste er nicht aufnehmen. Allerdings fließen auch die zusätzlichen Rücklagen laut Klischat mittelfristig zurück ins Budget für den Neubau.

Die gesamte Jahresrechnung, den Rechenschaftsbericht sowie den Bericht der Rechnungsprüfer genehmigte die Verbandsversammlung einstimmig und entlastete Geschäftsführer Martin Klischat für das Haushaltsjahr 2016.

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