Stadt Treuchtlingen erwarb Grundstücke

23.1.2013, 07:35 Uhr
Stadt Treuchtlingen erwarb Grundstücke

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Der Perlachberg-Keller ist seit über zehn Jahren eine Art Steckenpferd der Treuchtlinger SPD. Jedes Jahr wird im Bereich der ehemaligen Tradi­tionsgaststätte mit ihrem Traumblick auf die Stadt ein Herbstfest gefeiert. Dazu wird der Platz immer wieder von wucherndem Gestrüpp befreit. Es gab auch bereits einmal Pläne der Vor­eigentümerin aus der Familie Schäff, den Sommerkeller wieder zu beleben. „Es ist eigentlich ein Jammer, diese Örtlichkeit nicht zu nutzen“, so der damalige SPD-Stadtrat Werner Baum vor zehn Jahren. Allerdings hatte sich das Projekt letztlich zerschlagen, da die alte Bausubstanz nicht mehr sanierbar ist.


Im Verborgenen liefen jüngst Kaufverhandlungen mit der Grundstücks­eigentümerin, die erfolgreich waren. Die Stadt kaufte nach einem einstimmigen Beschluss des Stadtrats das rund 6900 Quadratmeter große Areal. Einst war der gesamte Berghang eine Trockenrasenfläche und der Sommerkeller darauf das beliebteste Sommerfrische-Lokal Treuchtlingens.


Möglicherweise wird diese Traditionsgaststätte nun doch nachhaltig wiederbelebt. Laut Bürgermeister Werner Baum gibt es einen Investor, der den Perlachberg-Keller neu errichten will. Das Lokal soll demnach nicht nur im Sommer bewirtschaftet sein, sondern als geräumiges Restaurant das ganze Jahr über betrieben werden. Derzeit ist man auf der Suche nach einem Betreiber. Laut Baum hat die Stadt das Grundstück deshalb gekauft, um das Thema besser befördern zu können und eine bessere Verhandlungsbasis zu haben.

Stadt Treuchtlingen erwarb Grundstücke

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Deutlich unbestimmter ist die zukünftige Nutzung der Krautgärten entlang der Ansbacher Straße. Zunächst und mittelfristig werden sie weiter Krautgärten bleiben. Die Stadt hat die gesamte Fläche von der Bahn AG gekauft, ohne derzeit eine konkrete neue Nutzung vorzusehen. Die Verhandlungen seien „auf dem kleinen Dienstweg“ gelaufen, wie der ehemalige Eisenbahner Baum erklärte. Seinen Worten nach gäbe es immer wieder Anfragen von Gewerbetreibenden für kleinere Flächen. Bereits im Besitz der Stadt war die anschließende Fläche oberhalb der Moschee, die zunächst als Gewerbefläche vermarktet werden soll.


Bei dem Kauf der Krautgärten handelt es sich um Zukunftssicherung, so Baum. Die Kleingärtner müssten sich derzeit keine Sorgen machen, dass sie die Fläche räumen müssen. Die Pachtverträge laufen weiterhin über die „Bahn Landwirtschaft“. Im Stadtrat war der Kauf dieser Fläche, die laut Baum kostengünstig erworben werden konnte, in geschlossener Sitzung nicht unumstritten. Der Beschluss erfolgte nicht einstimmig.


Ebenfalls gekauft hat die Stadt das seit Jahren leerstehende Anwesen, das als „Enklave“ an den Krautgärten steht. Dieses Haus soll künftig als städtischer Wohnraum für sozial schwache Familien genutzt werden. Zu diesem Zweck soll das Gebäude noch hergerichtet werden. Die Stadt hat für Sozialfälle eine Fürsorgepflicht und muss entsprechenden Wohnraum bereithalten.


Zu den Grundstückskäufen meinte Werner Baum unserer Zeitung gegenüber, dass die Stadt das Geld dafür eigentlich nicht hat, dass die Flächen aber langfristig gesichert werden sollten.

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