Tagung zum Thema Resilienz in Treuchtlingen

4.4.2019, 12:10 Uhr
Tagung zum Thema Resilienz in Treuchtlingen

© LRA

„Menschen, die resilient sind, können Krisen besser meistern. Resilienz ist somit ein wichtiger Schutzfaktor im Leben und kann gerade in belas­tenden Lebenssituationen sehr hilfreich sein“, heißt es in der Beschreibung des Tagungsthemas. Die vier Koordinierenden Kinderschutzstellen mit ihren Fachkräften aus den Landkreisen Weißenburg-Gunzenhausen (Sandra Heuberger-Streb), Eichstätt (Anett Pohl, Aenne Seibold, Christine Spiegl und Kirsten Weber), Roth (Laura Pfaffenzeller) und der Stadt Schwabach (Heidi Regn-Neidhart) rückten dieses Thema in den Mittelpunkt einer landkreisübergreifenden Veranstaltung.

Den Hauptvortrag hielt Professor Klaus Fröhlich-Gildhoff. Der Kinder- und Jugendpsychotherapeut machte darauf aufmerksam, dass Kinder und Eltern in der heutigen, schnelllebigen Zeit zunehmend von Burnout bedroht seien. Durch eine angemessene Stressbewältigung, die schon früh gelernt werden sollte, könne man gegensteuern, so der Experte, der an der evangelischen Hochschule in Freiburg lehrt.

„Resilienz bedeutet Widerstandskraft, Spannkraft und Elastizität. Menschen benötigen diese Eigenschaften, um den biologischen, psychologischen und psychosozialen Risiken im Leben begegnen zu können“, so Fröhlich-Gildhoff. Wichtig für Kinder seien dabei Vertrauenspersonen, klare Grenzen, gute Vorbilder, ein gesundes Selbstwertgefühl und das Zutrauen in die eigenen Fähigkeiten.

Vor allem mindestens eine gute emotionale Beziehung zu einer Bezugsperson sei von unschätzbarem Wert, erklärte der Referent. Dies müsse nicht zwangsläufig ein Elternteil sein. Je früher Kinder diese Orientierung und Förderung erfahren, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit einer hohen Widerstandsfähigkeit. Denn diese sei nicht angeboren, sondern werde im Laufe der Entwicklung erworben.

„Professor Gildhoff brachte alle Aspekte zur Resilienz prägnant auf den Punkt, sodass wir sofort Verknüpfungen zu unserem Arbeitsumfeld und zu uns selbst herstellen konnten“, fasste eine teilnehmende Kindergartenleiterin aus Treuchtlingen den Hauptvortrag zusammen. Anschließend vertieften die Tagungsbesucher das Thema in drei Workshops. Darin ging es darum, wie Fachkräfte ihre körperliche und seelische Gesundheit erhalten können, was Eltern tun können, um im Erziehungsalltag gesund und handlungsfähig zu bleiben, und wie man die Situation der Kinder ins eigene Blickfeld rückt.

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