Treuchtlinger Alpenvereinler auf Extremtour

30.8.2015, 07:59 Uhr
Treuchtlinger Alpenvereinler auf Extremtour

© Privat

Die Gruppe reiste über Astana, Urumqi und Kaschgar in Richtung Pamirgebirge in der chinesischen Provinz Xingjang. Schon die Anreise war abenteuerlich. Mit dem Kleinbus ging es über den Karakorum-Highway an den Karakolsee. Die Straße, die bei uns eher ein besserer Feldweg wäre, wird ständig unterspült und von Erdrutschen verschüttet, so dass man nie vorhersagen kann, wie lange man für die 200 Kilometer benötigt.


Am Karakolsee verbrachten die Teilnehmer zwei Tage in einem Jurtenlager bei den einheimischen Uiguren, um sich zunächst an die Höhe von 3500 Metern zu gewöhnen. Während das große Gepäck weiter ins Basislager des Muztagh Ata auf rund 4400 Meter transportiert wurde, machte sich das Team zu Fuß auf den Weg durch die heiße Geröllwüste.


Treuchtlinger Alpenvereinler auf Extremtour

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Die erste Herausforderung: die Überquerung eines reißenden Baches, der normalerweise nur als Rinnsal bekannt ist. Im Basecamp war zunächst wieder Ruhe angesagt. Schließlich wollte das Team sich langsam akklimatisieren. Nach und nach wurde das erste Hochlager (5500 Meter) eingerichtet. Dazu mussten die Teilnehmer Zelte und Ausrüstung nach oben bringen. Es muss hervorgehoben werden, dass dies alles von den Teilnehmern selbst bewältigt wurde, d.h. ohne einheimische Träger.


Bereits zu diesem Zeitpunkt war der Tagesablauf durch schlechtes Wetter bestimmt. Immer wieder heftige Schneeschauer, oft verbunden mit Sturm, Nebel und schweren Gewittern mit Hagel. Und dazu kam die Schwierigkeit, dass kein Wetterdienst das Wetter richtig vorhergesagt hatte. Immer wieder mussten deshalb Zwangspausen im Basecamp eingelegt werden.


Dann stand die schwierigste und gefährlichste Passage an: die Durchquerung der Eisbrüche und das Einrichten des zweiten Highcamps (6200 Meter). Auch hier funktionierte das Team perfekt. Eigentlich wäre damit der Gipfel erreichbar gewesen.


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Aber das Wetter machte nun endgültig einen Strich durch die Rechnung. Schwere Schneefälle und Sturm sowie ein Zwischenfall in der Gruppe sollten es unmöglich machen, noch viel weiter zu kommen. So mussten die Bergsteiger ohne Gipfel aber mit vielen Erlebnissen im Rucksack ihre Zelte wieder abbrechen.


Die Rückfahrt in die Wüstenmetropole Kashgar sollte sich noch einmal als Abenteuer herausstellen. Aufgrund der heftigen Niederschläge hatte es zahlreiche Erdrutsche gegeben. Immer wieder mussten Zwangspausen eingelegt werden, bis Schubraupen die Straße wieder freigeräumt hatten. Kashgar selbst stellte sich als aufstrebende, moderne Stadt dar, in der aber noch viel Wert auf altes Kulturgut und Traditionen gelegt wird. Die Gruppe war fasziniert von den Gerüchen und Farben in den Märkten, den alten Handwerkervierteln und vor allem den alten Lehmbauten.


Ein besonderes Ereignis war zum Schluss die Rückfahrt nach Urumqi. 1500 Kilometer mit der Bahn durch die Wüste in Xinjang.


Fazit: Wenn auch kein Gipfel, so konnten alle Beteiligten doch einen großen Rucksack vielfältigster Erlebnisse mit nach Hause nehmen. Wer mehr über die Expedition wissen will – Angie Rosenbauer wird noch in einer Fotoshow detailliert darüber berichten.

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